Sie lockte Stars aus der Reserve, verschenkte Milliarden und lebt den amerikanischen Traum: Oprah Winfrey wird am 29. Januar 65 Jahre alt. Das sind die Höhepunkte ihrer beeindruckenden TV-Karriere.

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Oprah Winfrey ist die erste afroamerikanische Milliardärin der Weltgeschichte. 25 Jahre lang hatte sie ihre eigene Sendung im US-Fernsehen, die in mehr als 150 Länder übertragen wurde. Gleichzeitig baute die Showmasterin ein Geschäftsimperium auf, gründete Zeitschriften und einen eigenen TV-Sender.

2011 lief die Oprah-Winfrey-Show nach 4.500 Episoden zum letzten Mal. 65 Jahre wird die Medienfrau, Schauspielerin und Produzentin an diesem Dienstag alt. Sie zählt weiter zu den einflussreichsten Frauen in den USA und darüber hinaus. Wir verleihen die inoffiziellen Preise für ihre bemerkenswertesten Show-Highlights. Der Preis für...

... die ehrlichsten Interviews

Auf ihrer Couch landete wirklich jeder. Stars wie Whitney Houston, Al Gore, Ellen DeGeneres oder Lance Armstrong gaben Oprah Exklusivinterviews über Gewalterfahrungen, Homosexualität, Gewichtsprobleme, Doping und Familienkrisen.

1993 war es Oprah Winfrey, die Michael Jackson zu einem seiner wenigen Interviews überreden konnte, in dem er zum ersten Mal offen über seine Schönheitsoperationen und seine immer heller werdende Haut sprach.

Auch der "Cruise Zwischenfall" 2005, als ein völlig durchgedrehter Tom Cruise auf Oprahs Sofa herumsprang und von Katie Holmes schwärmte, bleibt bis heute unvergessen.

... Glaubwürdigkeit wegen ihrer eigenen Geschichte

Das lag vor allem auch an Oprahs eigener Geschichte: Winfrey hatte es nicht gerade leicht: Sie wurde als uneheliche Tochter von minderjährigen Eltern geboren, lebte bei ihrer Mutter in Mississippi in schwerster Armut und wurde mit 14 selbst schwanger. Das Kind starb kurz nach der Geburt.

Winfrey nahm Drogen, wurde esssüchtig. Im Alter von neun Jahren wurde sie nach eigenen Angaben sexuell von ihrem Cousin missbraucht. Für Millionen Zuschauerinnen ist Oprah deswegen wie eine beste Freundin mit besten Lebenstipps, die sie nachmittags daheim besuchte.

Die "Oprah Winfrey Show" war in Zeiten, in denen jeder US-Haushalt 200 Kabelsender empfangen kann, eines der letzten TV-Ereignisse, das die gesamte Nation zusammenbrachte. Durchschnittlich 42 Millionen Amerikaner sahen ihre Sendung.

... die besten Aktionen

Das schaffte nur Oprah: Im Studiosaal fallen sich 300 Zuschauer – Durchschnittsalter 40 Jahre, fast alles Frauen – tränenüberströmt in die Arme, hüpfen wie kleine Kinder vor dem Weihnachtsbaum und kreischen, kreischen, kreischen!

Der Grund: die jährliche berüchtigte Ausgabe von "My favorite things" - bei der alle Studiogäste mit Geschenken überschüttet wurden, in einer Folge mit einem brandneuen VW-Beatle, in einer anderen mit einer Kreuzfahrt.

Die Unternehmen haben sich seit jeher darum gerissen, ihre Produkte in der Show zu verschenken. Denn: was Oprah ihren Fans empfiehlt oder schenkt, ist eine Woche später ausverkauft.

... den grössten weltweiten Buchclub

1986 gründete die Showmasterin einen Buch-Club innerhalb ihrer "The Oprah Winfrey Show". Das Publikum hatte einen Monat Zeit, die Bücher zu lesen und dann wurde darüber diskutiert. "So einfach es scheint: Ich möchte, dass die ganze Welt liest", sagte sie einmal innerhalb ihrer Show.

Ob Klassiker oder Neuerscheinung, das Repertoire von Oprah‘s Book Club war breit gefächert. Unter anderem Bernhard Schlink's "Der Vorleser" wurde dadurch ein Bestseller.

... dem Publikum kein noch so ungewöhnliches Thema vorenthalten

Bei der "Oprah Winfrey Show" handelte es sich um ein klassisches Talkformat, bei dem neben Stars vor allem Menschen der unteren sozialen Schicht sowie Opfer von Krankheiten und Unfällen eine Bühne bekamen.

1987 beispielsweise sprach sie mit Mike Sisco, einem homosexuellen Mann mit AIDS, der sich einen Shitstorm einhandelte, weil er in einem öffentlichen Schwimmbad schwamm.

Oprah Winfrey setzte sich fortan und bis heute immer öfter für soziale Zwecke ein, so beispielsweise gegen sexuellen Missbrauch an Kindern sowie Drogenkonsum. Sie gründete "The Angel Network" und sammelt Gelder für karitative Zwecke. So wird geschätzt, dass sie jährlich etwa 300 Millionen Dollar in wohltätige Projekte fliessen lässt. 2002 wurde sie mit dem "Bob Hope Humanitarian Award" ausgezeichnet, 2018 erhielt sie den Golden Globe für ihr Lebenswerk.

Das Phänomen Oprah geht auch jetzt weiter

Eins ist klar: Oprah - übrigens seit über 30 Jahren skandalfrei mit dem Unternehmer Stedham Graham zusammen -, die es als afroamerikanische Frau von ganz unten nach ganz oben geschafft hat, ist noch lange nicht fertig mit ihrem Lebenswerk.

Ihr einst kriselnder Kabelsender OWN (Oprah Winfrey Network) schreibt nach einer Reihe von Sitcoms und TV-Dramen gute Zahlen. Neben ihrem eigenen Magazin "O" und "O zu Hause" war sie auch Mitbegründerin des Fernsehsenders "Oxygen".Sie hält ausserdem zehn Prozent Anteile am Diätprogramm-Unternehmen "Weight Watchers" und war zuletzt als Nebenrolle im Film "Das Zeiträtsel" zu sehen. Fans hätten sie nach einer flammenden Rede während der Golden Globes 2018 ausserdem gerne als nächste Präsidentschaftskandidatin für 2020. Und egal, was Oprah noch vollbringt – wir erleben es live mit. (jkl)


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