Händlerin, Händler
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Horst Lichter ist in der Montagsausgabe der ZDF-Trödelshow "Bares für Rares" zu Scherzen aufgelegt. Aufhänger ist ein seltenes Objekt, das "je nachdem, wie gross man ist, komisch werden kann". Sven Deutschmanek lacht sich bei Lichters Vorstellung schlapp. Doch Spass beiseite: Das "Kuriosum" ist viel mehr wert als gedacht ...
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"Ui, das sprüht raus", lacht Lichter, als er den Kölnisch-Wasser-Erfrischer auf dem Expertenpult liegen sieht. Bei dem Objekt mit Spritzdüse fängt seine Fantasie an zu blühen, und so stellt sich Lichter vor, dass je nach Körpergrösse des Anwenders die Erfrischung ganz schön ins Auge gehen kann - oder auch in den Mund.
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Deutschmanek krümmt sich vor Lachen. "Warte kurz, ich mach mich eben mal frisch mit dem Mundwasser," mimt der Experte und stellt sich dazu noch einen gewissen Alkoholpegel vor. "Das kann ganz schön komisch werden", lacht Lichter mit, bis Verkäufer Walter aus Stolberg an den Tisch kommt.
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Das Gerät hing früher in der Damentoilette einer Aachener Kneipe, erzählt der Verkäufer. Laut Deutschmanek stammt der Sprühautomat aus den frühen 1960er-Jahren. Damals kommt die Idee auf, Hygieneartikel in öffentlichen Toiletten zu verkaufen.
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"Später kommen noch weitere dazu, wie zum Beispiel Kondomautomaten", erklärt der Experte und testet danach den mechanischen Automaten gleich selbst. Zehn Pfennig hat der Verkäufer mitgebracht und Deutschmanek ist sich "ziemlich sicher, dass alles noch funktioniert". Und siehe da: Alles funktioniert. Ausser etwas Rost kann der Experte nichts bemängeln.
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Für das kultige Objekt mit Hammerschlag-Lackierung (typisch für die 1960er-Jahre) wünscht sich der Verkäufer gerade mal 100 Euro. Dem Wunschpreis muss Deutschmanek widersprechen, denn die Automaten sind "sehr begehrt, gesucht und die findest du mit der Mechanik nur noch ganz selten. Das ist ein Kuriosum und 300 bis 400 Euro wert."
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Walter freut sich über den hohen Schätzpreis in der Expertise. Und auch im Händlerraum wird der Automat im Originalzustand sogleich gewürdigt. Benjamin Leo Leo will die Erfrischung gleich selbst testen - ihm fehlen aber die nötigen zehn Pfennig. Dafür trällern seine Kollegen gleich das passende Lied von den Bläck Fööss: "Dat Wasser vun Kölle es joot."
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"Ich finde es skurril", erklärt Julian Schmitz-Avila und startet mit 50 Euro, denn "wir sind ja hier auch in Köln". Doch bei diesem Preis bleibt es nicht lange. Erst überbietet Elke Velten mit 80 Euro, danach Christian Vechtel mit 120 Euro, und schon ist Schmitz-Avila wieder an der Reihe: 150 Euro.
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"Noch zu knapp", findet der Verkäufer den bisherigen Höchstpreis für seinen nostalgischen "Kölnisch Wasser"-Automaten aus Metallblech. Danach steigen die verbleibenden Händler Steve Mandel und Benjamin Leo Leo mit ein und treiben die Gebote weiter in die Höhe. "Ich gebe ihnen 200 glatt", meint Benjamin Leo Leo, doch der Verkäufer "hört weiter zu".
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Nachdem Elke Velten nach dem Expertisenpreis für das "tolle Gerät" fragt (300 bis 400 Euro), klettern die Gebote in kleinen Schritten noch bis 320 Euro von Benjamin Leo Leo. Danach ist aber Schluss. Doch der Verkäufer ist überglücklich und ruft: "Fantastisch!" Mit so einem hohen Erlös für seinen Duftspender hat er wahrlich nicht gerechnet.
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Als weiteres Objekt der Sendung bringt Claudia aus Berlin Familienschmuck mit. Heide Rezepa-Zabel findet die Kette und vor allem die Intensität des Citrin-Anhängers (40 Karat) "fantastisch". Sie datiert das Stück in die 1920er-Jahre.
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Für den antiken Schmuck aus Platin mit Palmeira-Citrin, Flussperlen und Diamanten wünscht sich die Verkäuferin 1.500 Euro. Die Expertin schätzt den Wert auf 1.500 bis 1.800 Euro. Am Ende zahlt Elke Velten 1.400 Euro für die Kette mit "tollem Anhänger".
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Ingrid aus Essen will ein Mokkaservice veräussern, das sie von ihrer Mutter zur Silberhochzeit geschenkt bekommen hat. Bianca Berding datiert das "hübsche Set im klassischen Design" (Koch & Bergfeld, Bremen) aus 800er-Silber zwischen 1922 und 1925.
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Obwohl die Tassen-Inlays aus Porzellan zerbrochen sind, wünscht sich die Verkäuferin 250 bis 300 Euro für ihr Mokkaservice für zwei Personen. Expertin Berding taxiert nicht viel mehr als den Materialwert, denn "das nutzt heutzutage keiner mehr". Dennoch schätzt sie 600 Euro.
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Im Händlerraum fällt leider auch zuerst die Beschädigung auf, obwohl die Manufaktur doch sehr bekannt ist. Eine Restaurierung lohnt sich zwar nicht, aber dennoch zahlt Händler Julian Schmitz-Avila am Ende 800 Euro.
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Theresa aus Lennestadt hat alte Schlittschuhe von ihrem Grossvater im Gepäck, die Sven Deutschmanek als "komplett unbenutzt" beschreibt. Der Experte datiert die verstellbaren Klemm-Schlittschuhe für Kinder von Hudora (Modell: Flitzer) in die 1950er-Jahre.
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Für die Schuhe aus Stahl samt Originalverpackung wünscht sich die Verkäuferin 50 Euro. Experte Deutschmanek schätzt den Wert maximal auf 20 bis 30 Euro. Doch auch dafür würde Theresa die Schlittschuhe verkaufen.
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Im Händlerraum starten die Gebote sehr niedrig. Christian Vechtel bietet als Erster fünf Euro. In kleinen Schritten erhöht sich der Preis aber noch auf Theresas Wunschpreis. Und so zahlt Steve Mandel 50 Euro für das "schöne Kuriosum".
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Verkäufer Günter aus Korschenbroich hat "hochinteressanten Schmuck" dabei, der leider nur in der Schublade liegt. Heide Rezepa-Zabel schwärmt vor allem über die Achat-Steine, die "architektonisch" geschliffen worden sind. Das klare Design verweist zudem auf das Art-déco.
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Für die Ohrhänger aus den späten 1920er-Jahren aus 585er-Gold, Achat, Diamanten und Perlen wünscht sich der Verkäufer 100 Euro. Doch Rezepa-Zabel schätzt 300 bis 400 Euro, denn "Art-déco-Ohrschmuck ist sehr selten".
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Vor allem Elke Velten ist im Händlerraum begeistert von den Ohrhängern: "Zauberhaft." Doch das erste Gebot in Höhe von 300 Euro kommt von Julian Schmitz-Avila. Am Ende erhält aber Elke Velten den Zuschlag. Sie zahlt 380 Euro für die Achat-Pendel im sogenannten Briolettschliff.