Wie haben die GNTM-Models die Nackt-Shootings erlebt? Und wird in der Sendung eigentlich alles so gezeigt, wie es wirklich passiert ist? Darüber sprechen die Finalistinnen und Finalisten im Interview.

Ein Interview

Heidi Klum hat sich wieder auf die Suche nach ihren nächsten Topmodels begeben, nun schon zum 20. Mal. Am Donnerstag, 19. Juni, geht die "Germany's Next Topmodel"-Jubiläumsstaffel im grossen Live-Finale zu Ende.

Mehr News zu "Germany's Next Topmodel"

In einer Online-Pressekonferenz sprechen die sechs Finalistinnen und Finalisten Daniela Djokic, Zoe Rötzel, Magdalena Milic, Moritz Rüdiger, Jannik Richter und Pierre Lang über ihre Zeit bei GNTM, ob sie sich mit Ritualen aufs Finale vorbereiten und wie sie es geschafft haben, keine Final-Spoiler zu verraten.

Zwei von ihnen werden's (v.l.): Moritz, Jannik, Pierre, Zoe, Magdalena und Daniela, in der Mitte Heidi Klum. © ProSieben/Max Montgomery

Die Dreharbeiten sind schon seit einer Weile beendet. Wie schlimm war es für euch, nicht zu verraten, dass ihr im Finale seid?

Daniela: Ich fand das super, super schwierig. Man wird ständig gefragt, von Leuten auf der Strasse oder Freunden von Freunden, alle sind super interessiert. Ich habe dann immer gesagt: "Ihr könnt mir ja die Daumen drücken, vielleicht wird's was, ich streng mich an." Meine engsten Freunde wussten es, aber es war trotzdem wirklich hart, zu sagen: "Schaut euch das einfach an. Ich sag' gar nichts."

Zoe: Ich fand's richtig unangenehm, wenn Leute auf der Strasse gefragt haben: "Bist du im Finale? Bist du im Finale?" Manche sagten sogar: "Blinzle, wenn du im Finale bist!" Das war schon sehr hart. Ich bin froh, dass es jetzt endlich in der Welt ist, weil ich eine Person bin, die gerne overshared, wenn sie glücklich ist.

Magdalena: Man will's natürlich am liebsten der ganzen Welt erzählen, aber man kann nicht. Es ist eine Erleichterung, dass wir es jetzt endlich erzählen dürfen.

Moritz: Ich finde, es ging. Wenn Leute mich auf der Strasse gefragt haben, ob ich im Finale bin, habe ich gesagt: "Darf ich nicht sagen." Dann war das Gespräch eigentlich auch vorbei.

(alle lachen)

Jannik: Es war schwierig. Ich bin selbst kein Fan von Spoilern, deswegen habe ich versucht, die Leute zu animieren, nächsten Donnerstag einfach wieder einzuschalten. Ich hab's dann auch ein bisschen spannend gemacht, ob ich noch dabei bin oder nicht. Eigentlich fand ich's witzig, aber jetzt ist schon ein Stein vom Herzen gefallen.

Pierre: Ich hab mir einen Spass daraus gemacht, wenn mich jemand auf der Strasse gefragt hat, ob ich im Finale bin. Dann hab ich gesagt: "Ich flieg' nächste Woche raus." War schon witzig, man muss ja die Spannung aufrechterhalten. Aber es ist sehr schwer, nicht darüber zu reden.

Daniela: Ich weiss nicht, ob das bei euch auch so war, aber zu mir sagten viele, wenn sie mich gesehen haben: "Oh nein, du bist hier - das heisst, du bist raus?" (alle stimmen zu) Die haben nicht verstanden, dass das schon vorab gedreht worden ist.

Ihr hattet einige Nackt-Shootings und -Walks - Motorrad, Badewanne, Tape-Walk. Wie war es für euch, das im Fernsehen zu sehen? Und wie hat euer Umfeld darauf reagiert?

Daniela: Wir Mädels hatten das Glück, dass es nicht - wie bei euch Jungs - direkt mit einem Nackt-Shooting in der Badewanne losgegangen ist. Als es dann bei uns so weit war, war ich eher dazu bereit, weil wir davor schon den Tape-Walk hatten. Dann war es keine so krasse Überwindung mehr. Aber es war schon etwas komisch, das im Fernsehen zu sehen, vor allem mit Family und Friends. Aber ich wusste ja, wo ich mich angemeldet habe - und dass man im Fernsehen nie etwas sieht.

Zoe: Mein grosser Bruder hat sich meinen Tape-Walk nicht angeschaut. Für manche war das vielleicht ein bisschen skandalös, aber mein Gefühl war eher: Ich kann stolz sein, dass ich mich so präsentieren kann und keine Scham habe. Das habe ich in meiner GNTM-Zeit gelernt und fand es daher eher schön, meinen Körper zu zeigen, weil alles ästhetisch war. Vor ein paar Jahren hätte ich mich das noch nicht getraut.

Magdalena: Mir war immer sehr wichtig, dass ich wusste, es wird darauf geachtet, dass man gar nichts sieht. Ich fand es auch schön, dass man jetzt sagen konnte: "Ich präsentiere meinen Körper mit Stolz." Vor allem, wenn man sich vor ein paar Jahren vielleicht nicht immer so wohl gefühlt hat in seinem Körper. Weil alles auf eine ästhetische Art und Weise passiert ist, war es voll fein für mich.

Moritz: Man hat sich immer mehr daran gewöhnt. Das letzte Nackt-Shooting und den letzten Nackt-Walk fand ich nicht mehr so schlimm, weil wir das davor schon sehr oft gemacht hatten. Aber ich muss sagen, als ich’s dann im Fernsehen gesehen habe, fand ich's nicht so schön, weil ich mir lieber Leute anschaue, die was anhaben.

Jannik: Ich bin froh, dass wir schon so früh mit dem Thema Nackt-Shooting und Freizügigkeit konfrontiert worden sind, weil meine Komplexe so auf ein Minimum reduziert wurden. Mein Selbstbewusstsein hat das auf jeden Fall gestärkt. Ich habe auch sehr in die Show vertraut, weil ich weiss, dass Heidi und die Produktion darauf achten, dass gerade beim Thema Freizügigkeit eine Ästhetik dabei ist. Deswegen hatte ich eigentlich kein Problem damit, mich darauf einzulassen, und fand es eigentlich auch im Fernsehen ganz cool.

Pierre: Anfangs hatte ich ab und zu Bedenken, weil ich zu dem Zeitpunkt noch in der Bank gearbeitet habe. Dann habe ich mir gedacht: "Jetzt sehen mich die Leute freizügig - und ich muss die noch beraten!" Im Laufe der Zeit haben sich aber meine Pläne geändert. Ich wusste schon in L.A., dass ich kündigen werde. Danach war es gar nicht mehr schlimm und gar kein Problem mehr für mich, ich hatte Bock auf die Challenges. Wenn wir freizügig oder nackt schon gut modeln können, können wir's mit Klamotten noch besser.

Nackt auf einem Motorrad oder Car Wash? Dieses Shooting war schlimmer

Wie schlimm waren die Shootings bei "Germany's Next Topmodel" 2025? Mit welchen Models würden wir auf gar keinen Fall in eine WG ziehen? Und wen wird Heidi Klum am Ende zu Gewinnerin und Gewinner 2025 küren? Unser GNTM-Couchtalk hat die Antworten.

Gab es besondere oder private Momente abseits der Kamera, die ihr mit Heidi Klum erlebt habt?

Zoe: Beim Mad-Max-Shooting, als wir in der Wüste gezeltet haben, durften wir mit Heidi frühstücken. Wir sassen am kleinen Kindertisch, die von der Produktion waren am Erwachsenentisch. Und dann hat sich Heidi einfach zu uns gesetzt und mit uns gefrühstückt. Das hat mich sehr motiviert, einfach mal mit ihr zu chillen.

Daniela: Auch als wir bei Joko und Klaas waren, sassen wir mit Heidi zusammen. Jeder durfte seine Fragen stellen, sie war so am Quatschen, als würden wir immer mit ihr im selben Raum chillen.

Zoe: Ich sass da neben ihr und habe mir mit ihr eine Gemüseplatte geteilt. Könnt ihr das sagen? (schaut die anderen an) Ich glaube wohl nicht! Nee, es war richtig, richtig cool, super entspannt.

Jannik: Im Hofbräuhaus hat sie sich auch zu uns gesetzt. Ich find's schön, wie Heidi Professionalität und das Persönliche kombiniert. Es ist jetzt nicht so, dass sie zu dem einen eine stärkere Bindung aufbaut als zu dem anderen. Aber es ist schön, wie sie mit uns umgeht und trotzdem den Wettkampf im Blick hat. Sie ist fair.

Daniela: Aber sie ist auch nicht distanziert professionell, sondern trotzdem herzlich. Trotzdem persönlich.

Finalist Pierre: "Ich habe meinen Beruf mittlerweile gekündigt"

In der Vergangenheit haben einige Models Heidi Klum vorgeworfen, sie wären in der Sendung völlig falsch dargestellt worden. Wie habt ihr das empfunden?

Zoe: Das habe ich nicht so empfunden. Es gibt immer mal böse Schnitte. Aber wir sind für die Bilder verantwortlich, die es gibt, am Ende des Tages kann Heidi nichts für unser Verhalten. Viele Leute denken auch, das wäre alles gescripted - nein, es ist nicht gescripted, wir sagen, was wir sagen. Natürlich gibt es Momente, in denen man sich denkt, das war jetzt ein bisschen blöd oder gar nicht so gemeint. Aber Heidi kann ja nichts für unser Verhalten.

Daniela: Wir haben so vielfältige Persönlichkeiten. Wenn jeder genau so gezeigt werden würde, wie er ist, könnten wir stundenlang vor dem Fernseher sitzen. Bestimmte Seiten, die man eher präsentiert, werden rausgepickt und gezeigt. Es ist nicht möglich, alles von einer Person zu zeigen, und dann kann es natürlich passieren, dass man sich schnell ein Bild von jemandem macht. Aber es steckt noch so viel mehr dahinter.

Zoe: Mama Klum kann gar nichts dafür.

Jannik: Wenn man unzufrieden damit ist, wie man im Fernsehen dargestellt wird, muss man sich an der eigenen Nase fassen. Die Produktion kann nur damit arbeiten, was du ihr gibst. Wenn du dich nerven lässt, gibt's halt nervige Bilder von dir.

Was nehmt ihr aus der Sendung für eure persönliche Weiterentwicklung mit?

Pierre: Wenn man immer wieder zu diesen Challenges muss und sich immer wieder neu beweisen und aus seinem Schatten heraustreten muss, bekommt man automatisch mehr Selbstbewusstsein. Mir war auch wichtig, dass man die Person bleibt, die man vor der Zeit bei GNTM war, dass man keinen Höhenflug bekommt. Und was ich ganz besonders mitnehme, ist eine Leidenschaft - und zwar das Modeln. Ich habe meinen Beruf mittlerweile gekündigt und möchte jetzt komplett Model werden.

Habt ihr Rituale oder Glücksbringer für’s Finale?

Zoe: Wenn ich das jetzt sage, klappt's ja vielleicht nicht! Aber ich will einfach den Moment geniessen. Ich kann froh sein, dass ich mit meinen Freundinnen im Finale bin - ich seh die nur manchmal als Konkurrenz (lacht). Aber ich glaube, dass wir uns haben, gibt mir eine gute Energie.

Daniela: Mir hilft Ablenkung. Wenn ich abends nach den Proben in meinem Zimmer bin, telefoniere ich mit meinen Eltern. Das hilft super viel.

Magdalena: Mein Motto war von Anfang an: Den Moment geniessen und nicht so viel darüber nachdenken, wie es ablaufen wird. Das hilft sehr.

Moritz: Es passiert dann halt so, wie es passiert. Das Finale ist nur ein Tag, drei Stunden. Ich glaube, das wird relativ entspannt.

Jannik: Ich versuche, darauf zu hören, was meinem Körper gerade gut tut: sehr viel draussen sein, ab und zu Sport machen und eine gesunde und ausgewogene Ernährung. Einfach bei mir bleiben und mich wohl in meiner Haut fühlen. Ich versuche auch gerade, Zucker wegzulassen, der macht mich müde. Im Moment brauche ich mehr Energie denn je. Ruhephasen sind auch wichtig, Handy mal wegpacken.

Pierre: Ich glaube, man darf sich da nicht zu viel Druck machen, sondern muss locker rangehen. Man muss mental stark im Kopf bleiben. Und ich sage mir einfach immer wieder, warum ich gewinnen will. Das motiviert mich.