Merke: Es kann immer schlimmer kommen. Eigentlich war es für Steffen Henssler schon bitter genug, dass er seine eigene Show verlassen musste und nicht kochen konnte. Was aber nach seinem Zwangsabgang passiert ist, dürfte ihn noch viel mehr geschmerzt haben.

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Diese "Grill den Henssler"-Show, die 91., wird in Erinnerung bleiben. Vor allem dem Star der Show, Steffen Henssler. Und auch Detlef Steves. Vielleicht auch Reiner "Calli" Calmund. Und wenn Laura Wontorra nie mehr ein nettes Wort von Steffen Henssler hört, dann vielleicht sogar ihr. Aber der Reihe nach.

Steffen Henssler humpelt ins Studio. Kein beherzter jugendlicher Sprung auf die Arbeitsplatte, sondern schmerzverzerrtes Lächeln: "Es tut mir leid", entschuldigt sich der Starkoch für seinen desolaten Zustand.

Henssler hat sich beim Sport verletzt

Der Maitre hatte sich beim Krafttraining am Morgen an der Bandscheibe verletzt. Die MRT-Untersuchung ergab: angegriffener Nerv. Das bedeutet: Gehen ist "schwierig" - kochen unmöglich.

Zum sprichwörtlichen "Freund in der Not" wird in der Show Detlef Steves: Er war selbst schon neunmal Gegner bei "Grill den Henssler" und springt kurzerhand als "Ersatzkoch" ein. Dieses "Team Henssler" funktionierte so: Steffen schafft an, Detlef wirbelt und bruzzelt.

Auf der Gegenseite lauern die Promis Lilly Becker (Model und Ex von Bobbele), Micky Beisenherz (Moderator mit Stimmenimitatortalent) und Ralf Moeller (ehedem stärkster Mann des Universums) auf die einmalige Chance. Sie werden von Haya Molcho, der ersten Frau auf dem Kochcoach-Stuhl, betreut - wobei, eigentlich weniger gecoacht, als vielmehr befehligt. Die "Weltköchin" (Wontorra) führte mit durchweg strengem Imperativ ein eisernes Regiment.

Plapperverbot für Laura Wontorra bei "Grill den Henssler"

Hauptgegner für Haya Molcho ist weniger "Team Henssler", sondern vielmehr Laura Wontorra. "Sie hat mir eigentlich verboten, mit dir zu reden", gesteht Micky Beisenherz der Moderatorin. Später bekommt er auch die harsche Anweisung "Du musst Laura ignorieren".

Das professionelle Plappermäulchen fühlt sich da wohl in der Berufsehre gekränkt. Jedenfalls labert sie gefühlt mehr denn weniger auf die Kandidaten ein. Dafür bekommt sie weniger Antworten.

Anfangs läuft alles super für das gehandicapte "Team Henssler". Detlef Steves setzt die Ordern seines Meisters Henssler perfekt um. Nach der gewonnenen Vorspeise kann Steves stolz sein: Er hat mit "Frikeh und Artischocken" 22 Punkte erkocht. Die Promis dagegen nur 10.

Die Pleite geht aufs Konto von Micky Beisenherz und Haya Molcho. Die hatten nämlich die Teller für die Jury ohne Frikeh angerichtet. "Wir haben das Wichtigste vergessen", konnte es Beisenherz nicht fassen, Molcho war wie vom Donner gerührt.

Reiner Calmund blamiert sich, Steffen Henssler schäumt

Hensslers Problem ist erst mal aber gar keins. Denn Reiner "Calli" Calmund entpuppt sich als Nullchecker.

Auf Lauras Frage "Habt ihr was vermisst?" meint er "Ja, Fleisch und Fisch." Ansonsten sei er "positiv überrascht" - was Steffen vor Wut beinahe die zweite Bandscheibe ruiniert: "Das ist doch Verarschung!"

War es nicht, aber der gute Calli kennt schlicht kein Frikeh. Also fiel ihm auch das Fehlen nicht auf. Er gibt Micky Beisenherz satte sieben Punkte. Mirja Boes ("Habe schon gemerkt, dass diese Jod-S11-Sprechperlen, das Körnerdingens da, fehlt.") aus Mitleid 3. Nur Christian Rach bleibt konsequent: "Vom Geschmack hätte ich neun gegeben, aber die Aufgabe ist nicht erfüllt." Null Punkte.

Impro-Gang und Vorspeise gewonnen, dazu zwei Zwischenspiele. Und auch bei der Hauptspeise ist die Statur von Ralf Moeller beeindruckender als sein Grillergebnis. Vor dem letzten Gang, der Nachspeise, führt "Team Henssler" 74:56.

Vielleicht ist es dieser grosse Vorsprung, der den Starkoch nachlässig werden lässt. Dass es ihm nicht gut geht, kann dabei jeder sehen. Da hätte es der Laura'schen Einflüsterung ("Steffen, du leidest wie ein Hund, du kannst ruhig einfach mal sagen 'Ich bin krank'. Geh doch endlich!") gar nicht gebraucht.

"Ich kann nicht mehr!": Henssler verlässt das Studio

Jedenfalls gibt Henssler auf. "Ich bin durch. Ich kann nicht mehr." Er gibt Detlef Steves noch ein herzliches "Die machst du nass! Ich zähl auf dich!" mit auf den Endspurt und humpelt gebückt von dannen - und das Drama nimmt seinen Lauf.

Zunächst mal lässt die vorher barmherzige Laura Wontorra ("Steffen, du tust mir so leid!") die Maske fallen. "So, den haben wir erledigt", stellt sie fest. "Finito, Feierabend und Ciao - den haben wir fertig gemacht!" Sie schleimt sich dann auch noch bei Nachspeisen-Lilly ein: "Jetzt musst du nur noch den da drüben in der pinken Jacke weghauen." - "Der da drüben" ist Detlef Steves.

Der "pink Panther" ("Ich habe Angst. Ich bin allein!") hat das alles aber eigentlich ganz gut im Griff. Eigentlich. Klar, seine Pancakes haben ein paar optische Schwächen, aber: "Den Verunglückten geb' ich Rach, der gibt mir eh wenig Punkte."

Dann aber geht's ans Servieren und letztmalige Abschmecken - und da fällt dem Koch alles aus dem Gesicht: "Ach du Schei.., ich hab da Salz reingehauen." Verzweiflung macht sich breit. "Wo kommt denn dat sch... Salz her?"

Die Jury spuckt die Höchststrafe aus: dreimal null Punkte!

Die "Mutter aller Küchenfehler", Zucker mit Salz zu verwechseln, bleibt nicht unbestraft: Die Jury - Christian Rach und Mirja Boes spuckt den ersten Bissen sofort wieder aus, Calli rastet schon aus, als er nur daran leckt - kennt kein Erbarmen und verhängt die Höchstrafe: dreimal null Punkte.

Calli wütet: "So blöd kann keiner sein!" und vermutet gar eine Verschwörung: "Dat war ken Versehen. Dat war en Drecksack!".

Mirja Boes wähnte die Speise nur für "geplante Darmentleerung" geeignet und Rach meint: "Disqualifiziert, das ist eineindeutig Sch....!"

Damit nicht genug: Weil Lillys Pancakes ausgerechnet von "Checker Calli" so hoch bewertet werden, holt Lilly 19 Punkte. Und die führen dazu, dass Detlef Steves (und der absente Steffen Henssler) das Match schliesslich 74:75 verlieren.

"Nein! Nein! Ich verlier das noch, die ganze Sch...!", klagt der Ersatzkoch und sinkt konsterniert zu Boden. Ein Häufchen Elend am Grill. Ein unvergesslicher erbarmungswürdiger Anblick zum Abschluss eines einmaligen Abends.  © 1&1 Mail & Media/teleschau

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