Lena Gercke ist als Gast-Investorin bei "Die Höhle der Löwen" zu sehen. "Es war ein Throwback zu meinen Castings bei 'GNTM'", erzählt sie im Interview - und verrät, dass ihr viele den Schritt vom Model zur Unternehmerin nicht zugetraut haben.
Lena Gercke (37) wird zur Löwin: Am 15. September ist sie bei VOX als Gast-Investorin in "Die Höhle der Löwen" zu sehen. Eine neue Aufgabe für die ehemalige "Germany's next Topmodel"-Gewinnerin, die sich in Sachen Unternehmen aber bestens auskennt. Seit 2017 führt sie mit "LeGer by
Im Interview mit der Nachrichtenagentur spot on news erzählt die 37-Jährige von ihren Erfahrungen in der Höhle und erklärt, warum die Situation in der Sendung vertraute Gefühle in ihr ausgelöst hat. Ausserdem spricht Lena Gercke über ihr Dasein als Unternehmerin und zweifache Mutter und verrät, dass ihr viele den Schritt vom Model zur Unternehmerin nicht zugetraut haben - dabei stellt sie klar: Sie muss niemandem etwas beweisen.
Wie war es für Sie als Unternehmerin, plötzlich selbst die Investorenrolle einzunehmen?
Lena Gercke: Total spannend. Es fühlt sich an wie ein Überraschungsei: Man weiss vorher überhaupt nicht, wer kommt und was gepitcht wird. Als Zuschauer habe ich immer gedacht, die Investoren haben im Vorhinein bestimmt Hintergrundinfos bekommen, die können sich ja nicht wirklich in einer halben Stunde entscheiden, ob sie Geld investieren - aber so ist es tatsächlich. Das macht das Ganze sehr authentisch und aufregend.
War es also eher ein Sprung ins kalte Wasser?
Gercke: Ja, absolut. Aber ich war einfach neugierig und habe mich darauf eingelassen. Ich gehe oft nach dem Motto "Go with the Flow" und habe einfach mal mitgemacht. Da ich ein sehr kreativer Mensch bin, selbst ein Unternehmen gegründet und die Firma komplett mitaufgebaut habe, konnte ich mich gut in die Situation der Start-ups hineinversetzen. Und es war im Prinzip auch ein Throwback zu meinen Castings bei "Germany's next Topmodel": Jemand steht vor einem, möchte sich oder sein Produkt verkaufen und ist extrem nervös. Da fiebert man einfach total mit.
Wie war das Aufeinandertreffen mit den anderen Löwen?
Gercke: Sehr positiv. Alle waren super sympathisch und bodenständig. Ich kannte sie auch nur von den kurzen Ausschnitten, die man im Fernsehen sieht - aber die Unternehmer backstage von einer anderen Seite kennenzulernen, war für mich sehr inspirierend. Der Austausch mit ihnen war unglaublich spannend. Es war faszinierend zu sehen, welche unterschiedlichen Perspektiven und Erfahrungen sie einbringen und wie sie jeweils an Deals herangehen. Jeder Löwe bringt durch seinen Charakter und seine unternehmerischen Stärken einen ganz eigenen Blickwinkel mit, was den Tag für mich besonders bereichernd gemacht hat.
Wen würden Sie sich als Traum-Investor aussuchen, wenn Sie mit LeGer pitchen müssten?
Gercke: Wahrscheinlich Judith Williams. Sie sass in der Show auch direkt neben mir. Sie deckt genau wie ich viele Lifestyle- und Beauty-Themen ab und hat enormes Know-how und Erfahrung in dem Bereich. Und ich finde sie als Unternehmerin, aber vor allen Dingen als Person super angenehm und cool. Sie ist total ehrlich und direkt, was mir sehr wichtig ist.
Konnten Sie durch Ihren Background eigene Impulse einbringen?
Gercke: Die anderen hören natürlich jeden Tag ganz, ganz viele Pitches, auch, wenn sie nicht in der Höhle sitzen. Das ist bei mir im Alltag nicht so. Von daher stelle ich mir besonders eine Frage: Holt es mich emotional ab? Ist das etwas, was mir in meinem Leben fehlt? Ich gehe eher so ran - das ist wahrscheinlich weniger unternehmerisch, aber so ticke ich einfach als Mensch. Ich muss immer eine Berührung in meinem Leben haben, um für eine Sache zu brennen. Da bin ich wahrscheinlich emotionaler als andere Unternehmer.
Sie verlassen sich also mehr auf Ihr Bauchgefühl als auf Zahlen?
Gercke: Absolut. Intuition ist für mich sehr wichtig. Der Gründer selbst ist entscheidend - mit der falschen Person funktioniert auch das beste Produkt nicht. Natürlich müssen Zahlen und Fakten stimmen, schliesslich muss ein Unternehmen wirtschaftlich funktionieren. Da kann man noch so viele tolle Emotionen haben, am Ende des Tages muss man seine Mitarbeiter bezahlen. Aber das Zwischenmenschliche ist mindestens genauso wichtig. Die Unternehmer müssen den richtigen Spirit haben, ihre Idee auch gross zu machen.
Wenn Sie sich eine Jobbezeichnung geben müssten - Model, Moderatorin, Unternehmerin oder Influencerin?
Gercke: Das ist schwierig, es ist die Mischung. Ich decke viele unterschiedliche Bereiche ab und das ist für mich auch das Schönste. Ich finde es toll, weil ich mich dadurch auf allen Ebenen kreativ austoben kann. Ich würde jetzt gar nicht sagen, ich bin eher das als das, sondern: Ich tanze dazwischen.
Zudem sind Sie ja auch noch Mutter. Fällt es Ihnen manchmal schwer, diese Rolle mit den anderen zu vereinen?
Gercke: Ich glaube, das ist bei mir nicht anders als bei anderen berufstätigen Müttern. Nur, dass meine Arbeit nicht immer am selben Arbeitsplatz ist, sondern jeder Tag anders. Aber sobald ich aus dem Auto steige, bin ich einfach Mutter. Das ist für mich gar kein Problem.
Gab es auf Ihrem Weg zum Unternehmen Rückschläge, die Sie an allem zweifeln liessen?
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Gercke: Klar, Unternehmertum ist eine Achterbahnfahrt. Es gibt Phasen, in denen läuft es echt super und alle schreien Juhu - und dann gibt es natürlich auch Phasen, die echt schwierig sind. Da kommt es dann drauf an, dass dein Team mit dir gemeinsam durch den Sturm geht.
Stossen Sie als Unternehmerin auf andere Hürden als männliche Kollegen?
Gercke: Viele waren anfangs skeptisch, ob ein Model ein Unternehmen aufbauen kann. Aus meiner Arbeit als Model ist LeGer entstanden, aber ich glaube, dass viele mir den Schritt nicht zugetraut hätten. Diese Vorurteile musste ich überwinden, weil Models oft auch belächelt werden, dass der Job nicht anspruchsvoll ist. Was zum Teil auch stimmt, er ist halt anders anspruchsvoll. Ich musste beweisen, dass das nicht nur eine Eintagsfliege ist, sondern dass unser Unternehmen jetzt schon seit vielen Jahren erfolgreich funktioniert. Das hat natürlich auch damit zu tun, dass ich mir Tag und Nacht meine Gedanken dazu gemacht, mich richtig reingekämpft und all meine Kraft und Leidenschaft reingepackt habe.
War Ihr Auftritt bei "Die Höhle der Löwen" also auch ein Statement in Richtung: "Ich bin mehr als nur Model"?
Gercke: Nein, ich bin nicht der Typ, der sich gegenüber irgendjemandem beweisen möchte, wenn dann nur mir selbst gegenüber. Aber ich sehe solche Dinge als Chance, etwas zu lernen und in neue Gebiete einzutauchen. Ich bin nicht wie die anderen jahrelang als Investorin tätig, aber ich habe meine Erfahrung gemacht. Ich habe mein Unternehmen von Grund auf selbst aufgebaut und kenne alle Bereiche: Ich nehme nicht einfach nur die Kollektionen ab, sondern setze jede kreative Idee selbst um. Deswegen habe ich zu so vielen Dingen eine Meinung, was funktioniert und was eben nicht. (eyn/spot) © spot on news