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Jane Goodall wird 1934 in London geboren. Bereits als Kind ist sie von Tieren fasziniert und liest gern Bücher wie "Dr. Doolittle" und "Tarzan". Ihr ständiger Begleiter: Ein Stoffschimpanse namens Jubilee – womöglich ein stiller Vorbote dessen, was kommen sollte.
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Ausgestattet mit kaum mehr als einem Notizbuch, einem Fernglas und ihrer Faszination für Wildtiere reist Jane Goodall 1960 von England in das heutige Tansania.
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Sie schlägt im heutigen "Gombe Stream National Park" ihr Lager auf – und lebt 25 Jahre lang mit wilden Schimpansen. Hier beginnt sie ihre bahnbrechende Forschung über die Menschenaffen.
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Was sie beobachtet, verändert das Bild der Wissenschaft vom Menschen und seinen nächsten Verwandten: Schimpansen, die Werkzeuge benutzen, Fleisch essen, gemeinschaftlich jagen, heftig streiten, spielen, aber auch Kriege führen.
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In Tansania lernt sie auch den Naturfotografen Hugo van Lawick kennen. 1964 heiraten sie in der Chelsea Old Church in London.
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Das Paar bekommt einen Sohn, den sie ebenfalls Hugo nennen.
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Sie bleiben bis 1974 verheiratet. Nach der Scheidung von van Lawick heiratet Goodall den Direktor der Nationalparks von Tansania, Derek Bryceson. Fünf Jahre später stirbt Bryceson an Krebs.
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Als eine der ersten Forscherinnen gibt Goodall den Tieren, die sie beobachtet, keine Nummern, sondern Namen. Diese Praxis wird zunächst belächelt und kritisiert. Inzwischen sind viele Wissenschaftler ihrem Beispiel gefolgt.
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Goodall hat nie studiert – und wird dennoch zu einer der bedeutendsten Wissenschaftlerinnen der Primatenforschung. Später kann sie dank einer Sonderreglung ihren Doktortitel machen und Gastprofessuren übernehmen.
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Um Schimpansen zu schützen, für den Schutz ihrer Arten zu werben und Forschungsarbeiten in Gombe zu unterstützen, gründet sie 1977 das Jane Goodall Institute. Heute ist es weltweit aktiv.
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Goodall erweitert bald ihren Fokus vom reinen Forschen auf globalen Umwelt- und Artenschutz. Sie hält weltweit Vorträge – bis ins hohe Alter – und fragt etwa: "Hier sind wir – die klügste Tierart, die jemals gelebt hat. Wie können wir also den einzigen Planeten zerstören, den wir haben?"
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Ihre Motivation: "Das Mindeste, was ich tun kann, ist für die zu sprechen, die es nicht selbst tun können."
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Ihre grösste Hoffnung für die Zukunft ist das Engagement von jungen Menschen. Deshalb ruft sie mit der Gründung von "Roots & Shoots" ein Jugendprogramm ins Leben, das junge Menschen für Umweltschutz und soziale Verantwortung begeistern soll. "Ich bin zutiefst überzeugt, dass es unendlich wichtig ist, vor allem Kindern beizubringen, allem Leben gegenüber respektvoll zu sein", sagt sie. Im Laufe der Jahre inspiriert ihre Forschungsarbeit auch viele Frauen dazu, Primatologinnen zu werden.
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Jane Goodall erhält für ihre Forschung und Arbeit zahlreiche internationale Auszeichnungen, 2010 etwa den Bambi in der Kategorie "Unsere Erde" oder 2021 den Templeton-Preis für ihre bahnbrechende Arbeit in Primatologie und Naturschutz. Ab 2002 ist sie UN-Botschafterin des Friedens.
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Für ihre Beiträge zur Wissenschaft und ihren Einsatz für den Planeten erhält Goodall im Januar 2025 die Freiheitsmedaille vom damals amtierenden US-Präsidenten Joe Biden.
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Jane Goodall veröffentlicht zahlreiche Bücher, in denen sie über Schimpansen, ihre Forschungserfahrungen und Umweltschutz schreibt. Dazu gehören sowohl wissenschaftliche Werke als auch Kinderbücher.
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Im höheren Alter verbringt Jane Goodall nur noch wenige Wochen im Jahr im Gombe-Nationalpark in Tansania. Ihr langjähriger Freund und Mitarbeiter Anthony Collins beschreibt ihre Besuche laut dem deutschen Jane Goodall Institut so: "Morgens holt sie sich eine Tasse Kaffee, eine Scheibe Brot und eine Banane und verschwindet. Ich frage sie nicht, wohin sie geht, und sie erzählt es mir auch nicht. Sie ist dann alleine im Wald, und im Idealfall finden die Schimpansen sie. Wenn nicht – denn die meisten Schimpansen, die sie so gut kannte, sind längst verstorben oder verschwunden – dann sei das auch okay."
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"Ich bin in England geboren, arbeite in Afrika und lebe in Flugzeugen", hat Jane Goodall einst gesagt. Auch mit über 80 Jahren reist sie unermüdlich um die Welt, spricht über Artenschutz, Nachhaltigkeit und die Bedeutung der Hoffnung für die Zukunft. Die "Schimpansen-Mama" stirbt am 1. Oktober 2025 auf einer Vortragsreise im US-Bundesstaat Kalifornien.