Buckelwale können bei der Suche nach ausserirdischem Leben helfen, eine bestimmte Massnahme schützt Nashörner vor Wilderern und eine neue Therapiemethode von Hirntumoren macht Hoffnung – drei gute News für diese Woche.

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Die tägliche Flut an negativen Nachrichten lässt viele frustriert, traurig, wütend oder mit einem Gefühl der Ohnmacht zurück. Trotzdem werden negative Schlagzeilen mehr gelesen als positive Meldungen – vermutlich aus einem evolutionsbiologischen Grund: Das menschliche Gehirn ist darauf ausgelegt, uns vor Gefahren zu bewahren. Deshalb reagiert es auf Schreckensmeldungen besonders sensibel und speichert negative Informationen stärker ab.

Aber: Doomscrolling, also gezielter und massiver Konsum von negativen Nachrichten, kann der psychischen Gesundheit schaden, wie Studien belegen. Positive Informationen wirken da wie ein Gegengewicht. Sie verdeutlichen, dass es auch konstruktive Lösungen für ein gutes Miteinander und eine bessere Zukunft gibt. In diesem Sinne: Hier sind drei gute Nachrichten für Sie!

Neue Kombinationstherapie schenkt Menschen mit Hirntumor mehr Lebenszeit

Glioblastome zählen zu den aggressivsten Hirntumoren. Nach der Diagnose leben Betroffene oft nur noch wenige Monate. Ein Forschungsteam der University of Southern California stellt in einer neuen Studie einen vielversprechenden Ansatz zur Behandlung von Hirntumoren vor: Eine innovative Dreifachtherapie könnte die Lebenszeit von Betroffenen deutlich verlängern – insbesondere bei grossen, inoperablen Tumoren.

Der Behandlungsansatz kombiniert drei Methoden: Elektroden auf der Kopfhaut erzeugen elektrische Felder, sogenannte "Tumor Treating Fields" (TTFields). Diese werden ins Gehirn geleitet und stören die Teilung der Tumorzellen. Kombiniert wird die Methode mit einer Immuntherapie und einem Chemotherapeutikum.

Die Ergebnisse der Studie sind vielversprechend: Im Schnitt verlängerte sich die Überlebenszeit der Patienten um 70 Prozent. Besonders stark wirkte die Therapie bei Menschen mit sehr grossen Glioblastomen, bei denen eine Operation nicht möglich war. Diese Patientengruppe lebte durch die Kombinationstherapie durchschnittlich 13 Monate länger als jene, deren Tumoren chirurgisch entfernt worden waren.

Derzeit läuft Phase drei der Studie an 28 Kliniken in den USA, Europa und Israel. Sie soll klären, ob sich die Ergebnisse bestätigen und ob oder inwiefern operative Eingriffe die Immunantwort beeinflussen. Die Ergebnisse könnten die Behandlung von Glioblastomen grundlegend verändern.

Enthornen zeigt Wirkung: Weniger Nashörner von Wilderern getötet

In den südafrikanischen Reservaten mit den weltweit grössten Nashornpopulationen wurden in den vergangenen Jahrzehnten rund 74 Millionen US-Dollar in Schutzmassnahmen gegen Wilderei investiert – etwa in Ranger, Spürhunde und Überwachungskameras. Trotz rund 700 Verhaftungen wurden allein im Kruger-Nationalpark zwischen 2017 und 2023 insgesamt 1.985 Nashörner von Wilderern wegen ihres Horns getötet.

Besonders in Ländern wie Vietnam, China und Thailand gilt das Horn des Nashorns als Luxusgut oder Bestandteil traditioneller Medizin – obwohl der internationale Handel seit 1977 verboten ist. Zudem besteht das Horn lediglich aus Keratin, dem gleichen Material wie Haare und Fingernägel.

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Enthornte Nashörner sind weniger attraktiv für Wilderer. (Archivbild) © Getty Images/iStockphoto/bmvdwest

Eine neue Studie zeigt nun: Ausgerechnet ein fehlendes Horn kann das Leben der Tiere retten. In Regionen, in denen Nashörner unter Betäubung professionell enthornt wurden, sank die Wilderei um 78 Prozent. Gleichzeitig wurden für die Massnahme nur 1,2 Prozent des gesamten Schutzbudgets für Nashörner benötigt. Da das Horn nachwächst, muss die Prozedur etwa alle 18 Monate wiederholt werden.

Ganz unumstritten ist die Methode jedoch nicht: Fachleute diskutieren, ob das fehlende Horn das Revier- und Sozialverhalten der Tiere beeinflusst. Für besonders bedrohte Arten wie das Breitmaul- oder Spitzmaulnashorn gilt die Enthornung dennoch als derzeit wirksamste Schutzmassnahme.

Wie Buckelwale mit uns kommunizieren – und die Suche nach ausserirdischem Leben verändern könnten

Weltweit wird nach ausserirdischem Leben gesucht, etwa mit Radioteleskopen, die Radiowellen aus dem All empfangen. In China steht das grösste "Himmelsauge", mit einem Durchmesser von 500 Metern. In Deutschland scannt das Radioteleskop Effelsberg des Max-Planck-Instituts nahe Bad Münstereifel nach Signalen aus dem All.

Doch nicht nur der Blick ins All kann wertvolle Erkenntnisse liefern, wie eine gemeinsame Studie von Forschenden der Universität von Kalifornien und des SETI-Instituts (Search for Extraterrestrial Intelligence) zeigt. Das SETI-Institut widmet sich der wissenschaftlichen Suche nach ausserirdischem Leben und wird unter anderem von der US-Weltraumbehörde NASA finanziert.

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Das sogenannte Whale-SETI-Team, das nicht-menschliche Intelligenz erforscht, konnte erstmals dokumentieren, dass Buckelwale bei Begegnungen mit Menschen ringförmige Luftblasen gezielt in Richtung von Booten ausstossen – ähnlich wie Rauchzeichen. Die Forschenden vermuten, dass die Luftringe der spielerischen Interaktion und Kommunikation mit dem Menschen dienen. Bisher war nur bekannt, dass sie Luftringe beim Jagen oder während der Paarungszeit einsetzen.

Das Verhalten der Tiere, die in komplexen Gemeinschaften leben, verschiedene akustische und visuelle Signale beherrschen und sogar andere Meeresbewohner vor Orcas beschützen, soll jetzt genutzt werden, um neue Filter für ausserirdische Signale zu entwickeln. Wie nicht-humane Intelligenz freiwillig mit dem Menschen kommuniziert, zeigen uns Buckelwale bereits auf der Erde. Wie und ob ausserirdisches Leben eines Tages Kontakt zu uns aufnimmt? Es bleibt spannend.

Verwendete Quellen