Zum 80. Geburtstag: Jupps Klubs

Heynckes wechselt als 17-Jähriger vom Stadtteilklub Grün-Weiss Holt zur Borussia. Mit dem VfL steigt er in die Bundesliga auf, wird viermal Meister und ist bis heute in allen Wettbewerben der erfolgreichste Torschütze des Klubs. "Die Borussia ist mein Verein, in dem ich gross geworden bin, meine Heimat", sagt er heute.

Weil andere Borussen mehr verdienen, verlässt Heynckes seine Heimat für drei Jahre - und verpasst Gladbachs erste Meisterschaft 1970. "Der Wechsel nach Hannover war ein Fehler", sagt er später. Bei den Niedersachsen kommt er "nur" auf 25 Tore.

Weil das Knie lädiert ist, beendet Heynckes 1978 seine Karriere, wird sofort Gladbachs Co-Trainer und schon 1979 Chef am Bökelberg - mit nur 34 Jahren. Er bleibt acht Jahre und verhilft Spielern wie Lothar Matthäus oder Uwe Kamps zum Debüt. Titel holt er keine, auch nicht bei seinem missglückten Comeback 2006.

Heynckes will endlich Pokale gewinnen, also sagt er Uli Hoeness bei dessen zweitem Anruf im Jahr 1987 zu. Es entsteht eine bis heute andauernde, tiefe Beziehung. "Ohne den FC Bayern hätte ich nie eine solche internationale Karriere gemacht", sagt er heute. Höhepunkt der vier Amtszeiten ist das Triple 2013.

"Ich habe drei Herzensvereine: Gladbach, Bayern - und Bilbao", sagt Heynckes heute. Die Basken hätten ihn aufgenommen, "als sei ich einer von ihnen". Platz fünf 1994 kommt einer Meisterschaft gleich, 2001 kehrt er sogar noch einmal zurück.

Bei den Hessen scheitert der mit harter Hand regierende Heynckes. Zum Eklat kommt es, als er die Stars Anthony Yeboah, Maurizio Gaudino und Jay-Jay Okocha vor die Tür setzt. Noch vor dem Ende einer auch sportlich mässigen Saison nimmt er den Hut.

Heynckes kehrt zurück nach Spanien. Gemeinsam mit Co-Trainer Ewald Lienen führt er den Kanaren-Klub in den UEFA-Pokal, wo erst im Halbfinale gegen den späteren Sieger Schalke 04 Schluss ist.

Bei Real scheitert Heynckes im Pokal am Zweitligisten Alavés, wird in der Liga nur Vierter. Auch der Triumph im Champions-League-Finale gegen Juventus Turin (1:0) rettet ihm den Job nicht mehr.

In Portugal wird Heynckes mit dem Rekordmeister "nur" Dritter, darf aber zunächst bleiben. Doch in seiner zweiten Saison ist nach nur vier Spielen Schluss.

Zurück in der Bundesliga, reicht es mit Schalke nur zu Rang sieben, wenig später wird er entlassen. "Der Jupp ist ein Fussballer der alten Schule, aber wir haben 2004", sagt Manager Rudi Assauer.

Am Rhein kommt der Erfolg zurück: 24 Spiele ohne Niederlagen bedeuten einen Bundesliga-Startrekord. Am Ende wird Bayer Vierter, ein Jahr später mal wieder Zweiter. Doch Heynckes folgt dem erneuten Ruf der Bayern - und wird nie wieder einen anderen Klub trainieren.