Vor Giovanni Reyna liegt eine ganz entscheidende Saison beim BVB. Umso ärgerlicher, dass der 20-Jährige mal wieder verletzt ist und den wichtigsten Teil der Vorbereitung verpassen könnte.

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Im Januar schien auf einmal doch noch alles gut zu werden. Giovanni Reyna hatte wahrlich furchtbare Wochen und Monate hinter sich. Eine verkorkste Halbserie in der Bundesliga, die quasi nahtlos anschloss an seine lange Leidenszeit als Rekonvaleszent in der Saison davor. Und dann auch noch der öffentlich ausgetragene Zoff mit US-Nationaltrainer Greg Berhalter während und nach der Weltmeisterschaft.

Das erste grosse Turnier ist ja immer etwas Besonderes, oder besser: sollte es sein. Für Giovanni Reyna, 20 Jahre jung, wurde die WM zu einem einzigen Debakel. Als Ergänzungsspieler blieb Reyna eine Randfigur in der US-Nationalmannschaft, ehe der Konflikt mit seinem Cheftrainer nicht nur in den USA eine Lawine auslöste.

Dann kehrte Gio Reyna nach Dortmund zurück - und schoss in 67 Spielminuten als Einwechselspieler in drei Partien in Folge nacheinander drei Tore. Es waren seine Treffer, die den Dortmunder Lauf von acht Siegen in der Liga und damit die grosse Aufholjagd einläuteten. Aber weil die Ergebnisse stimmten, gab es eben für Trainer Edin Terzic auch wenig zu ändern. Also blieb Reyna - schon wieder - nur eine Randfigur.

Das Zugpferd muss vorerst passen

Die Rückrunde ist nicht so verlaufen, wie sich der Youngster das vorgestellt hatte. Mit dem selbst für Reyna-Verhältnisse unsagbar bitteren Ende: Der verpassten Meisterschaft im Heimspiel gegen Mainz.

Mit dem Beginn der Vorbereitung auf die neue Saison sollte alles anders werden, besser. Dann spielte Reyna die Concacaf-Nations-League-Finals mit den USA, Interimstrainer B.J. Callaghan setzte auf ihn als Stammkraft, bis er sich im Finale gegen Kanada verletzte. Das ist jetzt schon mehr als einen Monat her, Reyna hat die damals erlittene Verletzung aber immer noch nicht überwunden.

Weder der US-Verband noch Borussia Dortmund wollen näher auf Art und Schwere der Verletzung eingehen. Tatsächlich verpasste Reyna die Leistungsdiagnostik am Wochenende und das Testspiel gegen Rot-Weiss Oberhausen. Auch für die Partie bei Rot-Weiss Erfurt am Samstag wird er keine Option sein.

Und noch schlimmer: Wenn der BVB-Tross am Montag zur grossen USA-Reise aufbricht, war Reyna eigentlich als "local hero" und eines der grossen Zugpferde beim Trip durch die Staaten vorgesehen. Nun könnte es sein, dass der 20-Jährige zunächst nur bei den diversen Marketingmassnahmen der Borussia wird glänzen können, nicht auf dem Rasen.

Schon wieder aussen vor

Nach zwei von vielen Verletzungen und Enttäuschungen durchsetzten Saisons ist die kommende Spielzeit von überragender Bedeutung für Gio Reyna. Nach dem Weggang des omnipräsenten Jude Bellingham wird eine Planstelle auf einer seiner Lieblingspositionen frei.

Nun hat der Klub mit dem Zukauf von Felix Nmecha reagiert, auch ein zentraler offensiver Mittelfeldspieler könnte noch zum Kader stossen und die Konkurrenz für Reyna nochmal erhöhen.

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Umso ärgerlicher, dass Reyna aktuell mal wieder nur von draussen zuschauen kann, wie sich die anderen positionieren. Und dass schon wieder niemand weiss, wie lange dieser Zustand noch anhalten wird. Giovanni Reyna bräuchte in den kommenden Monaten einen sportlichen Befreiungsschlag. Verletzt wird ihm der sicherlich nicht gelingen.

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