Unerwartet hat Leroy Sané kurz vor seiner Vertragsverlängerung beim FC Bayern den Berater gewechselt. Ein Vorgehen, das beim ehemaligen BVB-Profi Roman Weidenfeller für grosses Unverständnis sorgt.

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Der unerwartete Beraterwechsel von Leroy Sané hat den FC Bayern ein wenig in Aufruhr versetzt. Eigentlich galt die Vertragsverlängerung des Flügelspielers beim FC Bayern bereits als fix, nun möchte er die Modalitäten mit seinem neuen Berater Pini Zahavi aber möglicherweise nochmal neu verhandeln.

Bayern Münchens Präsident Herbert Hainer bleibt zwar auch nach der Kehrtwende "zuversichtlich". Sané habe "ja oft genug gesagt, dass er gerne in München bleiben will, es ihm bei der Mannschaft unheimlich gefällt und er den Trainer sehr schätzt. Das sieht man auch, wenn man ihn in den letzten Monaten hat spielen sehen", ergänzte er am Rande der Einweihung des Franz-Beckenbauer-Platzes.

Weidenfeller schiesst gegen Sané: "Daran sieht man letztlich den Charakter"

Ein unguter Beigeschmack bleibt allerdings dennoch. Das Thema beschäftigte am Donnerstag auch die Gäste bei der Sky-Talkrunde "Triple - der Schüttflix Fussballtalk". Der 2014er-Weltmeister und ehemalige BVB-Profi Roman Weidenfeller äusserte dabei deutliches Unverständnis für das Vorgehen Sanés: "Eigentlich ist es so, dass Leroy Sané alle Leute im Regen hat stehen lassen: die Bayern als allererstes, dann das eigene Management also Christian Schmid und dann natürlich auch die Fans". Der Ex-Torwart sagte weiter: "Ich finde, daran sieht man letztlich den Charakter. Für mich ist das das Ebenbild der Gesellschaft, dass man immer wieder seinen Vorteil sucht."

Auch Fredi Bobic sah die Angelegenheit kritisch: "Wir mögen Leroy Sané, aber in den letzten fünf Jahren hat er nur ein Jahr richtig performt. Dazwischen waren grosse Löcher für dieses Gehalt. Es ist gerade für mich ein marktgerechtes Angebot und sehr gutes Gehalt für Bayern München. Jetzt ist die Frage: Geht es ums Geld oder ums Sportliche? Jetzt hat man das Gefühl, es geht nur um die Kohle", sagte der 53-Jährige, der mittlerweile als Fussballabteilungsleiter bei Legia Warschau arbeitet.

Die Bayern haben Sané Berichten zufolge ein Grundgehalt von zehn Millionen Euro pro Jahr, das je nach Leistung auf 15 Millionen Euro steigen kann, angeboten. Das hätte für Sané zwar eine Gehaltskürzung bedeutet, zu der er allerdings bereit gewesen sein soll.

Der 29-Jährige steht seit seiner Ankunft beim FC Bayern im Jahr 2020 zwar regelmässig in der Kritik. In der laufenden Saison gehört er in der Münchner Offensive mit seinen 13 Treffern und fünf Vorlagen zu den gefährlichsten Spielern. (lh)

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