Er hatte mit Pfiffen gerechnet – und er bekam sie auch: Spaniens Marc Cucurella erlebte bei seiner Rückkehr nach Stuttgart keinen sonderlich angenehmen Abend.
Der spanische Nationalspieler Marc Cucurella ist knapp ein Jahr nach seiner Rückkehr in die Stuttgarter Fussball-Arena von einem Teil der Zuschauer bei jeder Ballberührung lautstark ausgebuht und ausgepfiffen worden.
Der 26 Jahre alte Profi des FC Chelsea war bei der EM im Vorjahr aufgrund eines ungeahndeten Handspiels beim Ausscheiden der deutschen Nationalmannschaft im Viertelfinale unfreiwillig in die Schlagzeilen geraten.
Schon bei der Verkündung der Mannschaftsaufstellung im Halbfinale der Nations League gegen Frankreich hatten die Fans negativ auf Cucurellas Namen reagiert. Auch beim Aufwärmen wurde der 26-Jährige ausgepfiffen.
"Ich bin darauf vorbereitet, wieder ausgebuht zu werden."
Vor der Begegnung hatte der Aussenverteidiger, der nach der Szene gegen die DFB-Auswahl mit Spanien den Titel gewonnen hatte, gelassen gewirkt – zumindest äusserlich. Angesprochen auf die Situation und die erwartete Empörung der deutschen Anhänger hatte er gesagt: "Ich bin darauf vorbereitet, wieder ausgebuht zu werden. (...) Es ist Teil des Fussballs, ich habe nichts Böses gemacht."
In der Verlängerung der Partie gegen das DFB-Team (2:1 n.V.) hatte Jamal Musiala ihm den Ball an den Arm geschossen, ein Elfmeterpfiff blieb zum Entsetzen der deutschen Spieler und Fans jedoch aus. Cucurella wurde zum Buhmann, obwohl Schiedsrichter Anthony Taylor aus England die Fehlentscheidung getroffen hatte.
Dennoch, betonte Cucurella vor der Abreise nach Stuttgart, kehre er mit einem guten Gefühl zurück. "Letztendlich sind die Erinnerungen alle schön. Wir haben ja den Titel geholt." (dpa/sid/bearbeitet von ms)