In Anfield starten Liverpool und Bournemouth in die neue Fussball-Saison. Einmal mehr benimmt sich ein Fan daneben. Rassistische Beleidigungen gegen Profis nehmen kein Ende. Das hat nun Konsequenzen.
Nach der rassistischen Beleidigung beim emotionalen Sieg des englischen Fussballmeisters FC Liverpool gegen den AFC Bournemouth ermittelt die Polizei gegen einen 47-jährigen Mann. Dieser hatte am Freitagabend beim 4:2-Erfolg des Teams um den deutschen Nationalspieler
Die Polizei von Merseyside toleriere keinerlei Hassverbrechen, hiess es in der Mitteilung. Man nehme Vorfälle wie diesen sehr ernst und werde in solchen Fällen "proaktiv gemeinsam mit dem Verein ein Stadionverbot für den mutmasslichen Täter beantragen".
Bournemouth-Trainer: "Wir sollten diese Phase hinter uns haben"
Semenyo hatte dem Schiedsrichter gemeldet, er sei von der Tribüne rassistisch beleidigt worden. Nach kurzer Rücksprache von Referee Anthony Taylor mit Liverpool-Coach Arne Slot und Bournemouth-Trainer Andoni Iraola wurde das Spiel fortgesetzt. Semenyo erzielte in der zweiten Halbzeit die beiden Tore für seinen Club.
"Es ist schade, denn es war ein wirklich grossartiges Fussballspiel, das erste Spiel der Saison, das alle verfolgt haben, und wir müssen heute immer noch darüber reden", sagte Bournemouth-Coach Iraola nach der Partie. "Wir sollten diese Phase hinter uns haben, aber es gibt immer noch Menschen, die sich nicht korrekt verhalten."
Liga und Verein verurteilen Rassismus
Ein Sprecher des FC Liverpool sagte: "Wir verurteilen Rassismus und Diskriminierung in jeglicher Form, sie haben keinen Platz in der Gesellschaft oder im Fussball." Man werde die polizeilichen Untersuchungen "voll unterstützen".
Auch der englische Premiere League stellte einmal mehr klar, dass Rassismus "in unserem Fussball und in der Gesellschaft keinen Platz" habe. Man biete dem Spieler und beiden Vereinen die volle Unterstützung an.
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Vor dem Anpfiff war im Stadion Anfield eine Schweigeminute für Diogo Jota und André Silva abgehalten worden. Die beiden portugiesischen Fussballer waren Anfang Juli bei einem Autounfall in Spanien ums Leben gekommen. Diogo Jota hatte seit 2020 für Liverpool gespielt. (dpa/bearbeitet von fte)