Hat Drittligatrainer Marco Antwerpen versucht, den Ausgang des Landespokalfinals mit unlauteren Mitteln zu beeinflussen? Gemeinsam mit Co-Trainer Frank Döpper muss er sich nun vor dem DFB-Sportgericht verantworten.

Im Sommer trennte sich der Drittligist VfL Osnabrück von Marco Antwerpen und seinem damaligen Co-Trainer Frank Döpper - und das, obwohl der 53-Jährige den Klub im Endspurt zum Klassenerhalt geführt hatte. Zu den genauen Gründen äusserte sich der Klub damals nicht. "Insbesondere im Lichte der letzten Tage und Wochen steht für uns fest, dass wir uns von Cheftrainer Marco Antwerpen und Co-Trainer Frank Döpper trennen", liess sich VfL-Geschäftsführer Michael Welling zitieren.

Jetzt aber ermittelt der DFB gegen das ehemalige Trainerduo der Osnabrücker. Den beiden wird Spielmanipulation im niedersächsischen Landespokalfinale vorgeworfen.

Wie der DFB mitteilte, sollen sich die beiden Übungsleiter "im Vorfeld des Endspiels um den NFV-Pokal zwischen dem VfL Osnabrück und dem TuS Blau-Weiss Lohne am 24. Mai 2025 unsportlich im Sinne von § 33 DFB-Ausbildungsordnung i.V.m. §§ 6a, 1 Nr. 4 der Rechts- und Verfahrensordnung" verhalten haben.

Dabei bezieht sich der DFB auf Paragrafen, die die Themen Unsportliches Verhalten (Paragraf 33) und Spielmanipulation (Paragraf 6a der Rechts- und Verfahrensordnung) behandeln.

Osnabrück traf im Landespokal auf zwei seiner Spieler

Im Landespokalfinale trat der VfL Osnabrück unter Trainer Antwerpen im Mai gegen Blau-Weiss Lohne an - bei Lohne spielte dabei mit Bernd Riesselmann ein Leihspieler des VfL und mit Theo Janotta zudem ein Profi, dessen Wechsel nach Osnabrück zu diesem Zeitpunkt bereits feststand.

In dieser Konstellation soll es wohl zu unzulässigen Versuchen gekommen sein, den Ausgang des Spiels zu beeinflussen. Geklappt hat das offensichtlich nicht: Blau-Weiss Lohne gewann gegen die höherklassigen Osnabrücker mit 4:2, beide genannten Spieler erzielten dabei jeweils einen Treffer.

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Sollten sich die Vorwürfe bestätigen, könnte Antwerpen und Döpper eine Geldstrafe bis zu 50.000 Euro, der Verbot einer Trainertätigkeit für zwei Jahre oder sogar der Entzug der Trainerlizenz drohen. Der Anwalt der beiden Trainer liess eine Anfrage der Deutschen Presse-Agentur zunächst unbeantwortet. Auch der Verein äusserte sich auf Anfrage bislang nicht zu dem Sachverhalt.

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