• "Amnesty International hat erneut scharfe Kritik am WM-Gastgeberland Katar und der FIFA geübt.
  • Zwar sehe man "merkliche Verbesserung" in einigen Bereichen - effektiv umgesetzt würden die aber nicht.

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Die Menschenrechtsorganisation Amnesty International hat in ihrem finalen Kurzbericht vor Beginn der Fussball-Weltmeisterschaft in einem Monat erneut Kritik am Gastgeberland Katar und der FIFA geübt. Zwar gebe es seit der Arbeitsreform im Jahr 2017 "merkliche Verbesserungen" für in Katar arbeitende Migranten, doch die Reformen würden "bis heute nicht effektiv umgesetzt".

Nahost-Expertin Katja Müller-Fahlbusch bemängelte in der Mitteilung zu dem Bericht ausserdem, dass trotz der "wichtigen Schritte" der Fortschritt der letzten Jahre "bei Weitem nicht ausreicht". Wegen gesetzlicher Schlupflöcher befänden sich viele Arbeiter in einer "allzu bekannten Spirale von Ausbeutung und Missbrauch", so Müller-Fahlbusch.

Sie forderte mit Hinblick auf die Fussball-WM (20. November bis 18. Dezember): "Die katarischen Behörden müssen jetzt dringend Arbeitsschutzmassnahmen verbessern und effizient durchsetzen, die Rechte von Arbeitsmigranten und -migrantinnen stärken und den Zugang zu Justiz und zu Entschädigungen ermöglichen."

Amnesty: FIFA muss zu Menschenrechten stehen

Der Fussball-Weltverband FIFA wird in dem Statement ebenfalls in die Pflicht genommen. Die FIFA habe sich trotz wachsender öffentlicher Unterstützung der Arbeiter genau wie die Regierung Katars nicht "dazu geäussert, geschweige denn sich dazu bekannt". Die FIFA müsse "endlich unmissverständlich zu ihrer Verantwortung für Menschenrechte stehen".

Kritiker prangern seit langer Zeit Katars Defizite in Menschenrechtsfragen an. In der vergangenen Woche war Bewegung in die Debatte um Entschädigungsfonds für getötete oder verletzte Gastarbeiter gekommen.

Es sei "definitiv etwas", was die FIFA vorantreiben wolle, sagte der stellvertretenden FIFA-Generalsekretär Alasdair Bell laut der Nachrichtenagentur AFP. Organisationen wie Amnesty fordern solche Entschädigungsfonds bereits seit längerem. (AFP/af)

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