Am letzten Tag der Leichtathletik-WM in Tokio gibt es die erste Goldmedaille für Deutschland. Leo Neugebauer triumphiert im Zehnkampf. Er ist der erste deutsche Weltmeister im Zehnkampf seit dem Sieg von Niklas Kaul vor sechs Jahren.
Leo Neugebauer ist neuer Weltmeister im Zehnkampf. Der 25-Jährige gewann bei den Leichtathletik-Weltmeisterschaften in Tokio mit 8.804 Punkten. Der Olympia-Zweite hatte am Schlusstag der Titelkämpfe in der japanischen Metropole nach einem spannenden 1.500-Meter-Lauf einen Vorsprung von gerade einmal 20 Punkten auf Ayden Owens-Delerme aus Puerto Rico. Bronze gewann der Amerikaner Kyle Garland.

Der Mainzer
Anders als in Budapest und Paris
Bei den Weltmeisterschaften vor zwei Jahren in Budapest war
Für Neugebauer ist es der erste grosse Titel. Der in den USA lebende und für den VfB Stuttgart startende Mehrkämpfer hatte im vergangenen Jahr den deutschen Uralt-Rekord von Jürgen Hingsen auf 8.961 Punkte verbessert. "Diese Saison war eine Achterbahnfahrt, mit Gold habe ich nicht gerechnet. Ich bin megahappy", sagte Neugebauer in der ARD.
Viele Zehnkämpfer scheitern vorzeitig
Im Nationalstadion meisterte Neugebauer einen verrückten Zehnkampf am besten. Er profitierte dabei auch vom Aus des norwegischen Topfavoriten Sander Skotheim nach einer Disqualifikation im Hürden-Lauf. Tokio-Olympiasieger Damian Warner ging wegen Achillessehnenproblemen gar nicht erst an den Start, Medaillenkandidat Simon Ehammer aus der Schweiz beendete den Wettkampf nach einer Nullnummer im Hochsprung. Der Deutsche Till Steinforth gab mit Schmerzen auf. Mehr als ein Drittel der gemeldeten Zehnkämpfer beendete den Wettkampf nicht.
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Für den Deutschen Leichtathletik-Verband war es die vierte Medaille in Tokio und die erste goldene. Bei den Titelkämpfen vor zwei Jahren in Budapest war das deutsche Team bei den Medaillen noch leer ausgegangen. (dpa/SID/bearbeitet von lh)