Die Niederländerin Ellen van Dijk zählt mit 38 Jahren immer noch zu den besten Zeitfahrerinnen im Radsport. Doch im Peloton fühlt sie sich wegen der Sturzgefahr nicht mehr wohl und zieht deshalb Konsequenzen.
Die frühere Zeitfahr-Weltmeisterin Ellen van Dijk (38) wird nach mehr als 20 Jahren ihre aktive Radsportkarriere beenden und begründet dies vor allem mit den Gefahren im Peloton. "Vor allem in den vergangenen beiden Jahren hatte ich viele schlimme Stürze, das macht mir Angst, und es lässt mich die echte Liebe zum Strassenrennen verlieren", sagte die Niederländerin in einer Mitteilung ihres Teams Lidl-Trek am Mittwoch: "Wegen der Gefahren kann ich den Strassensport nicht mehr so geniessen, wie ich es gerne würde. Ich habe das Gefühl, dass das Peloton nicht mehr mein Platz ist."
Der Rücktritt zum Jahresende sei dennoch eine "sehr schwierige" Entscheidung gewesen, sagte die 38-Jährige: "Es war ein grosser Teil meines Lebens, eine superlange Karriere, für die ich dankbar bin." Zu ihren grössten Erfolgen zählen auf der Bahn der WM-Titel im Scratch 2008 sowie auf der Strasse die WM-Triumphe im Einzelzeitfahren 2013, 2021 und 2022. Van Dijk war zudem viermal Weltmeisterin im Mannschaftszeitfahren. Im Jahr 2022 verbesserte sie den UCI-Stundenweltrekord, dieser hatte anderthalb Jahre Bestand.
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2023 brachte van Dijk ihr erstes Kind zur Welt und legte eine Wettkampfpause ein. In der Saison 2024 kehrte sie zurück, schon früh im Jahr 2025 stürzte sie dann zweimal schwer. "Ich brach mir die Schulter, und in meinem ersten Rennen danach wurde ich in einen schweren Unfall mitten im Peloton verwickelt", sagte van Dijk: "Da habe ich realisiert, dass ich das nicht mehr will." (sid/bearbeitet von jum)