Plowdiw - Der neu formierte Deutschland-Achter hat bei der EM eine Niederlage einstecken müssen. Das einstige Paradeboot des Deutschen Ruderverbands kam im Finallauf der Titelkämpfe im bulgarischen Plowdiw nur als Vierter ins Ziel, nachdem der deutliche Vorlaufsieg noch grössere Hoffnungen geweckt hatte. Doch im Medaillenrennen verlor die Crew um Steuermann Jonas Wiesen früh den Anschluss an Olympiasieger Grossbritannien und die Niederlande und musste sich am Ende auch noch Italiens Boot geschlagen geben.

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Nach der Olympia-Enttäuschung von Paris, als der Achter ebenfalls nur Vierter geworden war, sitzen fünf Neulinge im Boot. Die EM sollte der erste Gradmesser für das Team sein. Erstes grosses Ziel auf dem Weg zu den Sommerspielen 2028 in Los Angeles ist eine Medaille bei den Weltmeisterschaften im September in Shanghai. Dafür aber wird sich der neue Achter noch steigern müssen.

Olympiasieger Zeidler muss passen

Auch insgesamt fiel die EM-Bilanz des DRV ernüchternd aus. In den olympischen Bootsklassen gab es am Abschlusstag der EM nur eine Medaille. Der Doppelvierer der Frauen holte hinter den Britinnen Silber.

Im Männer-Einer lag Marc Weber in einem couragierten Rennen bis kurz vor Schluss auf Medaillenkurs, musste sich dann aber doch mit Platz vier begnügen. Den Sieg holte sich der gebürtige Weissrusse Jauheni Salaty, der bei den Sommerspielen in Paris im Vorjahr Silber gewonnen hatte.

Olympiasieger Oliver Zeidler musste für die EM passen, weil sich der Termin mit einer Klausuren-Woche in seinem Studium überschnitt. Der 28-Jährige kann wegen seiner Verpflichtungen als Student in dieser Saison nur wenige Wettkämpfe bestreiten, darunter die WM in Shanghai. "Mehr geht leider nicht", sagte Zeidler, der an einer Wirtschaftshochschule in Lausanne studiert.  © Deutsche Presse-Agentur