Donald Trump strebt seit langem ein Teilnahme-Verbot für Transfrauen an Sport-Wettkämpfen an. Nun knickt das Olympische Komitee der USA vor dem Präsidenten ein.
Drei Jahre vor den Olympischen Spielen in Los Angeles hat das Nationale Olympische und Paralympische Komitee (USOPC) der USA Transfrauen die Teilnahme an olympischen Sportarten de facto verboten.
Das USOPC veröffentlichte am Montag auf seiner Homepage eine aktualisierte Fassung der "Athleten-Sicherheits-Richtline". Darin heisst es, dass der Verband mit anderen Stellen weiterhin zusammenarbeiten werde, um sicherzustellen, "dass Frauen ein sicheres und faires Wettkampfumfeld" haben, das mit der Verordnung 14201 vereinbar sei. Diese von US-Präsident
Immer wieder hatte es in den USA in den vergangenen Jahren heftige Debatten über die Teilnahme von Transfrauen an Sportwettbewerben gegeben. Auch, weil der sportliche Erfolg weiblicher Athletinnen, die nicht Profis sind, sondern zum Beispiel an College- oder High-School-Wettkämpfen teilnehmen, oft mit akademischen Stipendien belohnt wird. Ein nicht unerheblicher Vorteil in einem Land, wo die Studiengebühren an den besten Universitäten oft jenseits der 50.000 US-Dollar pro Jahr liegen.
Transsportler in den USA: Heikel wurde es mit der Schwimmerin Lia Thomas
Besonders heikel in diesem Zusammenhang waren die grossen Erfolge der College-Schwimmerin Lia Thomas. Die Studentin einer prestige-trächtigen Ivy-League-Uni, der University of Pennsylvania in Philadelphia, war zu Beginn ihres Studiums bei den Männern angetreten und hatte auch als Mann ihr Studium auf- und ihr Sportstipendium angenommen.
Erst als Thomas schon studierte, unterzog sie sich einer sogenannten "Transition", wurde also durch eine Operation und Hormon-Behandlung zur Frau. Fortan startete die Schwimmerin bei den Frauen, wo sie mehrere Ivy-League-Titel gewann, nationale Rekorde aufstellte und nationaler Champion im College-Schwimmen der Frauen wurde.
Der Fall Lia Thomas sorge nicht nur für eine Welle der Entrüstung aus Sport und Politik, sondern auch für blanken Hass gegen die junge Schwimmerin, die mehreren Morddrohungen ausgesetzt war.
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Das Wort Transmenschen oder Transfrauen kommt auf den 27 Seiten der neuen "Athleten-Sicherheits-Richtlinie" des US-Olympischen Komitees zwar nicht vor. Die Formulierungen im Bericht sind aber so eindeutig, dass nordamerikanische Medien das "Verbot" übereinstimmend auch als solches bezeichnen.
Trump will Schulen in Kalifornien Fördergelder streichen
An die nationalen Dachverbände verschickte das USOPC den Berichten zufolge zudem einen Brief, in dem es heisst, man habe "eine Verpflichtung", der Vorgabe Trumps zu gehorchen.
Trump hat seit Beginn seiner zweiten Amtszeit im Januar 2025 wiederholt die Rechte von Transmenschen angegriffen. Der 79-Jährige streitet sich derzeit auch mit dem US-Bundesstaat Kalifornien über die Teilnahme von Transfrauen an Wettkämpfen auf High-School-Ebene. Der amerikanische Präsident droht dabei immer wieder mit der Streichung von Fördermitteln für Schulen und Universitäten. (msb)
Verwendete Quellen:
- SID