Ein Deutscher sorgt 2025 für die erste grosse Überraschung bei den French Open in Paris. Daniel Altmaier wirft einen Gesetzten raus.

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Daniel Altmaier stand sanft lächelnd in der Mitte des "Gewächshauses" von Roland Garros und badete im Jubel der Fans. Gerade hatte der Kempener für die grösste Sensation der bisherigen French Open gesorgt, da eroberte er kurzerhand auch noch die Herzen der Franzosen. "Ich liebe Paris, das ist auf ewig mein Lieblingsturnier", rief er nach seinem Erstrundencoup gegen den US-Star Taylor Fritz: "Und deshalb wollte ich heute für euch gewinnen." L'amour toujours - auf allerreinste Weise.

Der 26 Jahre alte Davis-Cup-Spieler gewann in Paris gegen den Weltranglisten-Vierten Taylor Fritz aus den USA mit 7:5, 3:6, 6:3, 6:1 und schaffte damit als zweiter deutscher Tennisprofi nach Eva Lys den Einzug in die zweite Runde. Altmaier verwandelte nach 2:41 Stunden seinen ersten Matchball.

Die deutsche Nummer zwei zeigte auf dem Court Simone-Mathieu eine ganz starke Leistung. Altmaier spielte druckvoll und variabel und liess den US-Open-Finalisten nie ins Spiel kommen. Auch als Fritz den zweiten Satz für sich entscheiden konnte, blieb Altmaier ruhig und siegte am Ende völlig verdient.

Altmaier liebt die French Open

"Ich wusste, dass mir Taylor mit seinem Spiel liegen würde", sagte Altmaier nach seinem Erfolg. "Es war eine sehr gute Leistung von mir. Ich weiss, dass ich körperlich mit jedem Spieler mithalten kann. Von daher liebe ich Spiele bei Grand-Slam-Turnieren."

Für Altmaier ist es nicht der erste Sieg gegen einen Spitzenspieler im Stade Roland Garros. 2023 hatte er bereits den Italiener Jannik Sinner bezwungen. Überhaupt scheint sich der Kempener in Paris wohlzufühlen. Sein bislang bestes Grand-Slam-Resultat erzielte er mit dem Achtelfinale 2020 ebenfalls in der französischen Hauptstadt, weiter ging es bislang noch nicht.

"Ich möchte jetzt so demütig wie möglich bleiben", sagte Altmaier, deshalb auch. Auch vor zwei Jahren nach dem Wahnsinnsritt gegen Sinner kam ein Spiel später das Aus, gegen den Bulgaren Grigor Dimitrow. Nun wartet eine machbare Aufgabe auf den Weltranglisten-66., es geht gegen den Tschechen Vit Kopriva, Nummer 86 der Welt.

Bei aller Demut: "Ich habe eine langfristige Vision", sagte Altmaier: "Ich will etwas Grosses in diesem Sport erreichen – und dazu muss ich Matches gewinnen." Der Sieg gegen Fritz war ein starker Anfang.

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Aus für Korpatsch

Anders als Altmaier ist Tamara Korpatsch in der ersten Runde ausgeschieden. Die 30-Jährige, die sich über die Qualifikation ins Hauptfeld gekämpft hatte, musste sich der Ukrainerin Julija Starodubzewa mit 6:2, 1:6, 4:6 geschlagen geben.

Korpatsch hatte gegen Starodubzewa zunächst alles im Griff und holte sich den ersten Satz. Danach verlor sie aber ihren Rhythmus und liess die Ukrainerin zurück in die Partie. Im Entscheidungssatz blieb die Partie dann lange offen, ehe Korpatsch ihren Aufschlag und die Partie verlor. (dpa/bearbeitet von jum)