Laura Siegemund sorgt mit ihrem Sieg gegen Mirra Andrejewa beim WTA-Turnier in Wuhan für eine Überraschung. Das Tennis-Wunderkind kämpfte während des Matches sichtlich mit den Emotionen.

Laura Siegemund hat beim WTA-Turnier im chinesischen Wuhan für eine Überraschung gesorgt und das Achtelfinale erreicht. Die 37-Jährige aus Metzingen besiegte die Weltranglistenfünfte Mirra Andrejewa nach grossem Kampf mit 6:7 (4:7), 6:3, 6:3 – und hatte dabei ihre Emotionen viel besser im Griff als die junge Russin (18), die auf dem Court immer wieder in Tränen ausbrach.

"Ich bin einfach glücklich. Ich hätte bei den Bedingungen nicht gedacht, dass ich überlebe", sagte Siegemund in Bezug auf das schwül-heisse Wetter mit einem Lachen: "Ich bin froh, dass ich fokussiert geblieben bin und solide gespielt habe."

Laura Siegemund steht in Wuhan in der nächsten Runde.
Laura Siegemund steht in Wuhan in der nächsten Runde. © IMAGO/VCG

Siegemund ist die einzige deutsche Starterin bei dem stark besetzten 1000er-Turnier in der Acht-Millionen-Metropole. Die Schwäbin, die nach 3:01 Stunden Spielzeit ihren zweiten Matchball zum Sieg nutzte, trifft in der Runde der letzten 16 nun auf die Tschechin Karolina Muchova oder Magdalena Frech aus Polen.

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Tennis-Toptalent weint auf dem Court

Die Wimbledon-Viertelfinalistin Siegemund begann stark gegen die favorisierte Andrejewa und setzte der erst 18-Jährigen mit ihrem variablen Spiel zu. Die Schwäbin hielt von der Grundlinie mit guter Länge dagegen und rückte ans Netz vor, sobald sich die Möglichkeit bot. Ende des ersten Satzes haderte Andrejewa sichtlich mit ihrem Spiel, schlug häufiger den Schläger auf den Boden und brach immer wieder in Tränen aus – dennoch sicherte sich das Toptalent den Durchgang im Tiebreak.

Mirra Andrejewa
Mirra Andrejewa hatte während des Spiels deutlich mit ihren Emotionen zu kämpfen – auch ihr Schläger musste hin und wieder dran glauben. © IMAGO/VCG

Siegemund zeigte sich aber unbeirrt. Die 57. der Weltrangliste spielte offensiv, profitierte auch von vielen Doppelfehlern der mit den Emotionen kämpfenden Andrejewa und schnappte sich verdient Satz Nummer zwei. Im dritten Durchgang war der Wille der völlig frustrierten Andrejewa endgültig gebrochen – und Siegemund stürmte zum Erfolg. (sid/bearbeitet von ms)