Der Schweizer Skiverband denkt darüber nach, Sepp Brunner die Kündigung zu versüssen: Einem Bericht zufolge steht eine Abfindung für den geschassten Abfahrtstrainer im Raum.
Swiss-Ski will den Rauswurf von Abfahrtstrainer Sepp Brunner mildern. Die kommenden Tage setzt sich Alpinchef Stéphane Cattin mit Brunner zusammen, um eine mögliche Abfindung auszuhandeln. Wie "Blick" erfahren haben will, hängt die etwaige Kompensation jedoch massgeblich von Brunners Kooperationswillen ab.
Cattin und Cheftrainer Thomas Stauffer hatten den Österreicher zum Ende des Weltcupfinales in Aspen kurzerhand gefeuert - rund einen Monat nach Beat Feuz' Weltmeistertitel. Begründet wurde die Entlassung mit "wiederholt illoyalem Verhalten".
Das ist es, was Brunner am meisten zu schaffen macht. Er werde häufig darauf angesprochen: "Bei meiner Jobsuche werde ich mit den wildesten Gerüchten konfrontiert", sagte der ehemalige Abfahrtstrainer der Zeitung. "Hätte man nur sportliche Gründe geltend gemacht, wäre es für mich einfacher."
Öffentliche Kritik als Auslöser
Bei Swiss-Ski sieht man inzwischen ein, dass Brunners unfreiwilliger Abgang etwas ruppig war. "Wenn es etwas gibt, das ich bedaure, dann den Umstand, dass ich Sepp Brunner offenbar menschlich verletzt habe", sagte Cattin zu "Blick".
Brunner hatte im Gespräch mit dem Boulevardblatt Anfang des Jahres eine Entscheidung der Führungsriege von Swiss-Ski öffentlich kritisiert und dem Verband damit quasi einen Kündigungsgrund geliefert. Seit 1997 war der 58-Jährige für den Schweizer Skiverband tätig - und erfolgreicher als jeder andere Alpintrainer im Land.
"Herminator"-Betreuer wird neuer Speed-Chef
Ein Nachfolger von Sepp Brunner ist unterdessen schon gefunden: Andreas Evers, ehemaliger Trainer von "Herminator" Hermann Maier, übernimmt die Schweizer Speed-Herren.
Der 49-jährige Salzburger betreute zuletzt die Liechtensteinerin Tina Weirather und trainierte davor die US-Herren. Evers soll laut Swiss-Ski "eine individuellere Betreuung für die Speed-Gruppe aufbauen und implementieren". (ank)
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