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Eurovision Song Contest
Österreich freut sich: JJ gewinnt den Eurovision Song Contest in Basel hochverdient. Weniger klar: Soll sich Deutschland über Platz 15 von Abor & Tynna freuen oder ärgern? 151 Punkte sind mehr, als Isaac im letzten Jahr bekam, der wurde aber Zwölfter.
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Teaserbild: © Jens Büttner/dpa

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JJ beschert Österreich den dritten Sieg beim ESC: Er gewinnt in Basel überlegen mit 463 Punkten vor Israel und Estland. Seine Landsleute Abor & Tynna landeten mit "Baller" für Deutschland bei einem spannenden und guten Wettbewerb mit 151 Punkten auf Rang 15. Ein solider Mittelfeldplatz. Stefan Raab meinte trotzdem: "Ich übernehme die Verantwortung."
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Das Voting startet um 20:18 Uhr, der erste Ton erklingt erst kurz darauf. Kyle Alessandro (19) eröffnet mit "Lighter" für den dreifachen ESC-Gewinner Norwegen. Dabei sollte es bleiben. Kyle und drei Tänzer verbreiten ein bisschen Boyband-Feeling. Aber Lied und Stimme sind lange nicht so heiss wie die Feuershow. Es reicht für 89 Punkte und Rang 18.
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Laura Thorn (25) vertritt mit "La poupée monte le son" Luxemburg. ARD-Moderator Thorsten Schorn feiert: "Das erste Trickkleid des Abends - yeah!" Und den ersten Windmaschineneinsatz gibt's gleich dazu. Ansonsten fällt das Lied, eingängiger, aber harmloser Lalala-Pop, nicht sonderlich auf. Das schlägt sich in den Punkten nieder: Es werden nur 47. Rang 22.
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Der erste Aufreger: Tommy Cash (33) vertritt Estland mit einem Spass-Lied. In "Espresso Macchiato" nimmt er italienische Klischees aufs Korn - so spitz, dass halb Italien dagegen Sturm lief. Der Song ist eingängig, könnte ein Sommerhit werden. Die Jurys sahen ihn auf Rang neun, die Fans gaben ihm die zweitmeisten Punkte (258). Deshalb: Platz drei.
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Yuval Raphael (23) besingt für Israel mit "A New Day Will Rise" die heilende Kraft der Musik. Sie hat es tragisch erlebt: Sie überlebte den Terroranschlag auf das Nova-Festival 2023. Ihre Ballade hat einen hymnischen Höhepunkt, zu dem sie im Wasserfall aus Funken badet. Nach dem Jury-Voting noch 15., wird sie durch die meisten Fan-Punkte (297) Zweite!
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"Die Farbe der Klamotten ist so fröhlich wie die Musik", sagt Schorn über die Band Katarsis, die für Litauen antritt. Ihr melancholischer Sound bedient sich bei U2 und Brit-Pop, der Sänger trägt eine Nick-Carter-Gedächtnisfrisur. Der etwas eintönige Sound kommt bei den Jurys (7. Platz) besser an als bei den Fans (nur 42 Punkte). Am Ende Platz 13.
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Spaniens Vertreterin heisst zwar Melody, setzt aber deutlich auf Optik - mit reduziertem Outfit, das mehr zeigt, als es verbirgt. Es braucht den Hingucker auch, denn das Lied "Esa diva" vereint zwar Flamenco mit einer Prise Ballermann, bleibt aber flach. Schorn sagt: "Castagrette sich wer kann." Denken Jurys (27 Punkte) und Fans (10) auch - Platz 24.
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Bei "Bird of Prey" der Band Ziferblat aus der Ukraine stampft der Rhythmus, es plärren die Chöre, es gleisst das Bühnenlicht und es wippt die blonde Föhnwelle des Sängers. Aber nach starkem Beginn flacht der Song trotz eines Glühwürmchen-Zaubertricks und Falsett-Höhen ab. Die Fans (158 Punkte) heben ihn dennoch von Platz 14 nach dem Jury-Vote auf Rang 9.
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Remember Monday sind Lauren Byrne, Holly-Anne Hull und Charlotte Steele. Das Trio wurde über TikTok bekannt und vertritt Grossbritannien mit dem schrill-seelenlosen "What The Hell Just Happened?". Das - Was zum Teufel, ist gerade passiert? - fragen sich die Girls auch, als sie von den Fans null Punkt bekommen und vom 10. auf den 19. Platz zurückfallen.
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JJ (23) bietet für Österreich mit "Wasted Love" eine packende Ballade, die sich zum Techno-Brett wandelt und die von der fantastischen Stimme des Countertenors wahrlich in überragende Höhen getragen wird. Dass der letzte Ton nicht alle Spotlights platzen lässt, ist ein Wunder. Führung nach dem Jury-Vote. Die Fans (178 Punkte) machen den Sieg perfekt.
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VÆB, die Brüder Hálfdán Helgi und Matthías Davíð Matthíasson aus Island, sehen aus wie die Vorjahresteilnehmer Marcus & Martinus in blond und verpackt in Alu-Folie. Ihr "Róa" (Rudern) bietet stampfenden, eingängigen, aber austauschbaren Club-Pop. Sie sind die einzigen, die von den Jurys null Punkte bekommen. Die Fans spendieren 33. Damit werden sie Vorletzte.
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Die sechs Sängerinnen von Tautumeitas schälen sich im Schattenspiel durch ein überdimensionales "Fliegengitter" (Schorn) und bieten für Lettland mit "Bur man laimi" einen Mix aus Folklore und Mystik. Aussergewöhnlich. Nur: Sind sie Feenwesen oder Hexen? Sie zaubern sich dank 34 Jury- und 62 Fan-Punkten auf Platz 16. 55 Punkte hinter Deutschland.
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Claude ist bei seinem Lied "C'est la vie" für die Niederlande ganz bei sich und seinem Gesang. Kein Schnickschnack, kein Feuer, keine Tanzderwische. Wohltuend und auf das Wichtigste reduziert. Der Song ist lebensbejahend, optimistisch, mit fröhlichem Refrain und verströmt Sommerhit-Charakter. Er ist nach dem Jury-Vote Fünfter, fällt dann auf Rang 12 zurück.
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Gut, dass es schon nach 22 Uhr ist, als Erika Vikman mit dem anzüglichen "Ich komme" für Finnland im heissen Outfit über die Bühne tänzelt, sich am Mikrostab reibt und dann auf dem überdimensionierten phallusartigen Mikro schwebt - Funken-Höhepunkt inklusive. Gesanglich ist's eher ein Coitus interruptus, aber es gibt 196 Punkte. Sie kommt - auf Platz 11.
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Lucio Corsi (31) sieht zwar aus wie eine Emo-Reinkarnation von David Bowie, leider hat sein Song "Volevo essere un duro" nicht die Durchschlagskraft von Bowies grossen Songs. Aber es klingt nett. Kein Wunder, so Schorn: "Auf Italienisch gesungen klingt alles toll, sogar eine Staubsaugerbedienungsanleitung." Das zieht. Lucio holt für Italien den fünften Platz.
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Dass seit Justyna Steczkowskas erstem ESC-Auftritt 30 Jahre vergangen sind, sieht man ihr wahrlich nicht an. Für Polen besingt sie in "Gaja" in Mad-Max-Outfit und Dune-artigem Bühnenbild Mutter Erde. Es wird alles geboten: Die Tänzer spagatieren, Justyna kreischt und krächzt. Starke Show zu cleverem Sound. Die Fans hieven sie von Rang 23 auf Platz 14.
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"Baller ist der Knaller", feiert Schorn den Auftritt von Abor & Tynna mit "Baller" für Deutschland. Auch im Internet wird gefeiert ("Das war magisch"), im Green Room klatscht die Konkurrenz. Es war eine gute Performance vor dem riesigen Ghettoblalalalaster. Nach dem Jury-Vote steht Germany links - auf Platz 13. Aber von den Fans kommt (zu) wenig. Insgesamt Platz 15.
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Klavdia singt mit faszinierendem Brillengestell in apokalyptischem Bühnensetting für Griechenland die Powerballade "Asteromata". Darin geht's um Menschen, die ihre Heimat verlassen mussten. Die Verzweiflung dringt durch. Grosses Drama. Aber am Ende wird das schwarze Kleid weiss - es gibt Hoffnung. Auch hinsichtlich der Platzierung. Klavdia wird Sechste.
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Halbnackt, muskelbepackt und ölverschmiert tobt Parg mit "Survivor" für Armenien über die Bühne, Sprints auf einem Laufband inklusive. In Gestalt und Sound einer der kraftvollsten Auftritte des Abends. Die Nummer, ein brachialer Mix aus Elektro-Rock, Rap und Rock, bleibt hängen und macht Eindruck. Aber nicht beim Voting. Der Kraftakt endet auf Platz 20.
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Der Testosteron-Power aus Armenien setzt die Schweizerin Zoë Më federleichte Anmut und Bodenständigkeit entgegen. Und mit "Voyage" einen zart-verspielten Chanson, unaufgeregt und deshalb von Nachhall. Be- und verzaubernd. Bei den Jurys kommt das super an - Platz zwei. Aber von den Fans gibt's fast unglaubliche null Punkte - Absturz auf Rang zehn.
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Nein, die maltesische Kandidatin Miriana Conte ist nicht die dunkelhaarige Zwillingsschwester von Erika Vikman. Könnte es von textlicher Zweideutigkeit und visuell-sexualisierter Show aber sein. "Es wird schön obszön", sagt Schorn vorher. Nachher: "Auch Malta hat eine Shirin David." Die Rapperin ist aber erfolgreicher. Miriana landet nur auf Rang 17.
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NAPA ist eine Indie-Rockband. "Deslocado" ist aber eher ein sentimentaler Song. Klingt beatleesk und wäre schön geeignet als nicht störende Hintergrundmucke in einer portugiesischen Strandbar bei Sonnenuntergang. Oder, wie Schorn sagt: "Wenn's ein Getränk wäre, hätte es kein Koffein, keinen Zucker und wenig Sprudel." Sehen Jurys und Fans ähnlich: Platz 21.
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Sissal (30) bringt mit der EDM-Hymne "Hallucination" für Dänemark ein bisschen Loreen-Vibes in die St. Jakobshalle und die Fans zum beschwingten Hüpfen. Wäre ein guter Warm-up-Track für eine durchtanzte Nacht. Grösster Windmaschineneinsatz des Abends. Von den Fans gibt's aber Gegenwind: Es gibt nur zwei Punkte. Mit 45 Jury-Punkten ergibt das Rang 23.
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Das schwedische Gaudi-Trio KAJ aus Schweden galt mit "Bara bada bastu" im Vorfeld als klarer Favorit. Das Setting erinnert an den Monty-Python-Sketch "Lumberjack", der Song ist nicht glatt polierter Schwedenpop, sondern Fun pur. Könnte in internationaler Version ein Hit auf dem Oktoberfest werden. Aber beim ESC bleibt der grosse Wurf aus: "nur" Platz 4.
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Und da kommt sie, die grosse, klassische Ballade. Die Französin Louane singt sich im Andenken an ihre verstorbene Mutter in "Maman" die Seele aus dem Leib, während um sie herum die Zeit in der Sanduhr des Lebens verrinnt. Die Jurys lieben den Song - Platz vier. Aber die Fans sorgen für Ernüchterung. Nur 50 Punkte. Louane fällt auf Rang sieben zurück.
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Gabry Ponte (51) kennt sich mit Hits aus, er hat 1998 "Blue" von Eiffel 65 produziert. Auch sein "Tutta l'Italia", der Beitrag von San Marino, hat Ohrwurmqualität. Treibender Clubsound im Tarantella-Soundgewand. Aber der alte Fuchs verrechnet sich, sein Sound ist bei Jurys und Fans gleichermassen out: San Marino landet mit 27 Punkten auf dem letzten Platz.
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Das Duo Shkodra Elektronike beschliesst mit "Zjerm" für Albanien den Wettbewerb. Sie singt eindringlich, er liefert diabolischen Sprechgesang zum folkloristisch-traditionellen Sound im modernen Gothik-Mantel. Ein kraftvoller und würdiger Abschluss des Abends, der vor allem bei den Fans (173 Punkte) ankommt. Dadurch schiesst das Duo von Platz 16 auf 8.
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