Zum 69. Mal steigt der Eurovision Song Contest. Dieses Mal wird der beliebte Musikwettbewerb in Basel ausgerichtet. Wie läuft das Spektakel ab? Wann tritt Deutschland auf? Und welche Neuerungen erwartet die Fans in diesem Jahr?
Der 69. Eurovision Song Contest wird vom 13. bis zum 17. Mai 2025 in der St. Jakobshalle in Basel stattfinden. Sänger Nemo (25) hatte den ESC 2024 in Malmö mit seinem Lied "The Code" für die Schweiz gewonnen. Nach 1956 in Lugano und 1989 in Lausanne ist es die dritte ESC-Austragung in dem Land. Hier kommen alle wichtigen Informationen im Überblick.
Eröffnungszeremonie
Bereits am Sonntag (11. Mai) fand die offizielle Eröffnung in Basel mit dem traditionellen Turquoise Carpet statt. Bei der Zeremonie gab es ein Schaulaufen der 37 teilnehmenden Länder. Bei schönstem Sonnenwetter liefen die Acts über den türkisen Teppich im Zentrum der Schweizer Stadt. Mittendrin natürlich auch das Geschwisterduo
Die Halbfinals und das Finale
Das erste Halbfinale steigt am Dienstag (13. Mai) um 21 Uhr, das zweite am Donnerstag (15. Mai) zur gleichen Zeit. Das grosse Finale geht dann am Samstag (17. Mai) um 21 Uhr über die Bühne. Alle drei Shows finden in der St. Jakobshalle in Basel statt. Im Bewerbungsverfahren hatte die Stadt gewonnen.
Im ersten Halbfinale am 13. Mai kämpfen 15 Länder um den Einzug ins Finale, im zweiten Halbfinale am 15. Mai sind es 16 Nationen. Davon ziehen 20 Interpreten ins Finale am 17. Mai ein. Ausser Konkurrenz treten in den Halbfinals die Kandidaten der sogenannten "Big Five"-Länder auf, die auf jeden Fall im Finale stehen. Zu den "Big Five" gehören die Länder, die am meisten in die veranstaltende Europäische Rundfunkunion (EBU) einzahlen - neben Deutschland sind das Frankreich, Italien, Spanien und das Vereinigte Königreich. Als Gastgeberland ist auch die Schweiz automatisch für das Finale qualifiziert.
Die Moderatorinnen
Die beiden Halbfinals moderieren die Sängerin
Der deutsche ESC-Beitrag 2025
Das Duo Abor & Tynna ist als Sieger aus der Show "Chefsache ESC 2025 - Wer singt für Deutschland?" hervorgegangen. Die ARD - unter der Federführung des NDR - hatte zusammen mit RTL und Stefan Raab (58) den deutschen ESC-Vorentscheid ausgerichtet. Aus 3.281 Bewerbungen wurden 24 Acts ausgewählt, die in vier Live-Shows um das Ticket nach Basel wetteiferten. Im Finale am 1. März standen dann noch neun Kandidaten zur Wahl. Das Geschwisterduo Abor & Tynna, bestehend aus Attila (26) und Tünde Bornemisza (24) aus Österreich, setzte sich mit dem Lied "Baller" gegen die Konkurrenz durch.
Obwohl Deutschland sicher im Finale ist, müssen Abor & Tynna in einer der Halbfinalshows auftreten. Das Los fiel auf den zweiten Abend am 15. Mai 2025, wo das Duo als drittletzter Act auf der Bühne stehen wird. Seit 2024 sind die vorqualifizierten Länder auch im Halbfinale dabei.
Wann Abor & Tynna im Finale auftreten, steht noch nicht fest. Die Startreihenfolge für den 17. Mai wird vom Wettbewerbsproduzenten erst nach dem zweiten Halbfinale festgelegt. Die Startnummer des Gastgeberlandes wurde bereits im März ausgelost - es ist Platz 19.
Das Motto "United By Music"
Das Motto "United By Music" wurde bereits 2023 für den ESC in Liverpool verwendet und soll nun dauerhaft Bestand haben. Die visuelle Gestaltung hingegen wird jährlich neu kreiert. Wie es auf der Webseite von der ausrichtenden SRG heisst, wird in Basel ein Event der Einzigartigkeit und des Zusammenhalts angestrebt. Das Bühnenbild sei von den Bergen und der sprachlichen Vielfalt der Schweiz inspiriert. Die Branding-Kampagne steht in Anlehnung durch die in der Schweiz praktizierte direkte Demokratie unter dem Motto "Zuhören".
Der ESC in Basel soll eine Brücke zwischen Tradition und Moderne schlagen - von Alphorn bis Avantgarde. Die Opening- und Intervall-Acts sollen einen Mix aus Schweizer Identität und internationaler Popkultur bieten. Zur Hommage an die Schweizer ESC-Geschichte gehört eine Premiere: Paola Felix, Peter Reber, Luca Hänni und Gjon's Tears werden erstmals gemeinsam auf der Bühne stehen und in einem Medley das musikalische ESC-Erbe der Schweiz feiern. Auch Vorjahressieger
Das Maskottchen
Auch dadurch soll das Motto "United By Music" unterstrichen werden: Für den ESC in Basel erblickte mit der herzförmigen Figur Lumo wieder ein offizielles Maskottchen das Licht der Welt. 1990 gab es Eurocat, 1992 Eurobird und 2002 Roboter Leo.
Die teilnehmenden Länder
Am ESC teilnahmeberechtigt sind alle Länder, die Mitglied der EBU sind. Neben den meisten europäischen Ländern gehören dazu auch einige nichteuropäische Länder wie Israel, Georgien, Armenien und Aserbaidschan. Wegen der Beliebtheit der Show in Australien darf das Land seit 2015 als "assoziiertes EBU-Mitglied" teilnehmen.
Insgesamt nehmen in diesem Jahr 37 Länder am Wettbewerb teil. Montenegro ist zum ersten Mal seit 2022 wieder dabei. Der slowakische Sender RTVS hatte hingegen Anfang April bekannt gegeben, auch 2025 aus finanziellen Gründen dem Wettbewerb fernzubleiben. Moldau zog bereits im Januar zum ersten Mal seit seinem Debüt 2005 die Teilnahme wegen wirtschaftlicher, administrativer und künstlerischer Herausforderungen zurück.
Anderen Ländern hingegen wurde die Teilnahme untersagt. Belarus wurde bereits 2021 vom Wettbewerb suspendiert. "Die EBU hat die Unterdrückung der Medienfreiheit in Belarus genau beobachtet und hat wiederholt an das EBU-Mitglied BTRC appelliert, unsere Kernwerte der Meinungsfreiheit, Unabhängigkeit und des Verantwortungsbewusstseins aufrechtzuerhalten", hiess es damals in einer Mitteilung. Russland wurde 2022 nach dem Einmarsch in die Ukraine ebenfalls vom ESC ausgeschlossen.
Neuer Verhaltenskodex
Nach dem Eklat in Malmö im vergangenen Jahr, bei dem erstmals mit dem Niederländer Joost Klein (27) ein Teilnehmer vom laufenden Wettbewerb ausgeschlossen wurde, und der Beschwerde einiger Delegationen zur Arbeitssicherheit, wurde ein neuer Verhaltenskodex erlassen. Die Europäische Rundfunkunion hat darin verpflichtende Verhaltensregeln für alle am Wettbewerb Beteiligten eingeführt, um das "Wohlbefinden aller Teilnehmenden" zu gewährleisten. Schliesslich solle der ESC ein positives Erlebnis für alle sein. Zu den neuen Massnahmen gehören die Ernennung eines Sicherheitsmanagers für das Umfeld der Teilnehmer, Drehverbote in bestimmten Bereichen, weniger öffentliche Proben, ausreichende Erholungszeit zwischen den Proben und ein "Safeplace" für Teilnehmer, an dem sie nicht gestört werden können. Die Niederlande hatten ihre erneute Teilnahme unter anderem von diesen Änderungen abhängig gemacht. (ae/spot) © spot on news