Ironie und Wahnsinn liegen in diesen Zeiten so nah beieinander: Donald Trump hat es tatsächlich zum mächtigsten Mann der Welt geschafft und viele Menschen fragen sich, wohin die Reise mit der Demokratie jetzt gerade geht.

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Auch Social-Media-Aktivist und "Die Partei"-Mitglied Matthias Seeba-Gomille macht sich so seine Gedanken – derzeit vor allem über Komiker Mario Barth. Dem Flachwitzreisser folgen auf Facebook über zwei Millionen Menschen, die er neuerdings auch wieder in einer RTL-Show namens "Mario Barth deckt auf" über andere Sachen als überholte Männer-Frauen-Klischees aufklärt. Das prädestiniert ihn nach der neuen Welt-Logik doch eigentlich für den Titel des deutschen Trumps – oder zumindest für das Amt des Bundespräsidenten.

Martin Sonneborn und Jan Böhmermann gefällt das

Schnell wurde die Facebook-Seite "Die Barthei" erstellt. Innerhalb weniger Tage waren die ersten 7000 Likes gesammelt, Martin Sonneborn höchstpersönlich begeistert und jegliche Inhalte überwunden. Und spätestens seit Jan Böhmermann die Aktion entdeckt und über seinen Facebook-Account mit dem Wort "Bravo!" geteilt hat, nimmt sie Fahrt auf.



Auf seiner Website erklärt der Initiator, dass ihm aufgrund von 2,1 Millionen ernst gesinnten Barth-Followern das Lachen schon länger vergangen ist – vor allem, seitdem "eben dieser Clown seinen Fans nun erklärt, wie das politische Weltgeschehen vonstatten geht". Damit spielt er auf ein Video an, in dem Barth in New York daran zweifelt, dass die Proteste am Abend gegen Trump tatsächlich stattfinden würden – denn am Morgen sei ja noch niemand zu sehen.



"Eine gesunde Gesellschaft sollte das verkraften"

"Ich würde nicht soweit gehen, Mario Barth als dumm zu bezeichnen, denn das verbietet mir mein gutes Benehmen. Ich zweifle jedoch stark daran, dass Herr Barth die Tragweite seiner so unpolitischen Spässe nur ansatzweise überblicken kann", heisst es in der Erklärung von Seeba-Gomille weiter. Wobei das Problem nicht Barth selbst sei, sondern, dass ihm so viele applaudierten. "Denn eine gesunde und gebildete Gesellschaft sollte einen solchen schon irgendwie verkraften."

Mario Barth selbst hat sich zu all dem noch nicht geäussert. Dass Barth tatsächlich irgendwann im Schloss Bellevue sitzt, kann sich Seeba-Gomille ganz gut vorstellen, wie er im Interview mit dem "BR" sagte: "Da wir ja eigentlich alle Blödheiten von anderen Ländern nachmachen – speziell die Blödheiten der USA – seh ich da eigentlich sehr, sehr grosse Chancen, dass wir nächstes Jahr dann auch nen Clown bei uns an die Staatsspitze setzen."

Dafür müssten Merkel und Co. allerdings Barth-Fans sein. Den Bundespräsidenten per Volksabstimmung wählen zu lassen, ist zum Glück (bisher noch) nicht möglich.



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