Mit ihren markanten Augenbrauen und dem androgynen Look war Cara Delevingne das Gesicht einer ganzen Ära, dann zog sie sich plötzlich immer mehr zurück. Was macht das It-Girl der 2010er Jahre eigentlich heute?
Im legendären Chateau Marmont in Los Angeles versammelte sich am Mittwochabend die Crème de la Crème Hollywoods - von
Cara Delevingnes Aufstieg zum Supermodel
Mit ihren markanten Augenbrauen, rebellischen Posen und einem Look, der androgyn und doch glamourös zugleich wirkte, revolutionierte
Dass sie mehr als nur ein Model sein wollte, kündigte sich schon früh an. 2015 erklärte Delevingne, damals 23 Jahre alt, in Interviews, dass sie dem Model-Business den Rücken kehren wolle. Der psychische Druck, das ständige Reisen und der Fokus auf äussere Schönheit hätten sie krank gemacht. Stattdessen wandte sie sich ihrer grossen Leidenschaft zu: der Schauspielerei.
Ihre erste grosse Rolle spielte Delevingne 2015 im Jugendfilm "Margos Spuren". Es folgten weitere Rollen in Produktionen wie "Suicide Squad" (2016), "Valerian - Die Stadt der tausend Planeten" (2017) oder in der Fantasy-Serie "Carnival Row" (ab 2019). So richtig startete ihre Schauspielkarriere aber nie durch. Dann wurde es irgendwann eher ruhig um Cara Delevingne.
Tiefpunkt und Wendepunkt
Über Jahre hinweg war Delevingne der Inbegriff des coolen Party-Girls - exzessiv, laut, rastlos. Clubs, Drogen und Affären lieferten der Boulevardpresse reichlich Futter. Im Sommer 2022 erreichte die Britin schliesslich einen Tiefpunkt: Paparazzibilder zeigten sie in einem schlechten Zustand am Flughafen in Los Angeles und zeichneten das Bild einer jungen Frau, die sichtbar mit sich selbst kämpfte.
In einem Interview mit "Vogue" sprach sie 2023 offen über diese Phase. Sie habe "völlig den Kontakt zu sich selbst verloren", sagte sie. Alkohol und andere Substanzen hätten eine Lücke füllen sollen, die sie emotional nicht anders schliessen konnte. Die erschreckenden Fotos seien ein Weckruf gewesen und der Beginn eines langen Weges zurück.
Therapie und Neustart
Sie begab sich in Therapie, machte einen Entzug, begann zu meditieren, Yoga zu praktizieren und sich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Seitdem lebt sie nüchtern - eine Entscheidung, die sie als "das Beste, was ich je für mich getan habe", bezeichnet. Heute spricht sie offen über mentale Gesundheit, Abhängigkeit und Scham. Mit ihren Schwestern Chloe und Poppy gründete sie 2023 eine vegane Prosecco-Marke, die auch eine alkoholfreie Variante herstellt.
Auch äusserlich markierte sie den Neustart sichtbar: Sie schnitt sich die Haare kurz, trug zwischenzeitlich Buzzcut oder Wet-Look - ein bewusster Bruch mit der Glamour-Ästhetik ihrer frühen Modeljahre. Statt auf makellose Inszenierung setzt sie heute auf Authentizität. Ihre Looks sind mal androgyn, mal verspielt, aber immer sie selbst.
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Premiere auf der Theaterbühne
Karrieretechnisch vollzog Cara Delevingne in den vergangenen Jahren ebenfalls einen Neustart. Statt sich auf grosse Blockbuster zu stürzen, wählt sie bewusst persönlichere Projekte. 2022 war sie in der Serie "Only Murders in the Building" zu sehen und in der Anthologie "Tell It Like a Woman". Im selben Jahr wurde "Planet Sex with Cara Delevingne" veröffentlicht, eine Dokumentarserie, in der sie intime, gesellschaftlich oft tabuisierte Themen rund um Sexualität erforschte.
2023 lieh Delevingne in der Neuauflage von "Futurama" verschiedenen Figuren ihre Stimme und übernahm in "American Horror Story: Delicate" eine der Hauptrollen. 2024 feierte sie grosse Theaterpremiere: In London stand sie in einer Neuinszenierung von "Cabaret" als Sally Bowles am berühmten West End auf der Bühne. (ncz/spot) © spot on news