Bill und Tom Kaulitz sind im Urlaub, getrennt. Der eine mit Heidi, der andere allein. Bis ein Prominenter mit Hubschrauber am Strand landet.
Ein Titel kann bereits die Fantasie anregen. "Das Mädchen mit dem Perlenohrring", ein berühmtes Gemälde des holländischen Malers Jan Vermeer, gibt bis heute seinen Betrachtern Rätsel auf. Milan Kunderas Roman "Die unerträgliche Leichtigkeit des Seins", der die unwiederholbare Erfahrung des Lebens mit der ewigen Wiederkehr des Gleichen gegenüberstellt. Manche Assoziationen will man sich als Rezipient aber gar nicht so genau vorstellen. Zum Beispiel: "Anus im Urlaub". Nicht etwa die Reiseaufzeichnungen des klassischen griechischen Helden Aeneas und seiner Abenteuer, sondern die neueste Folge des laberigsten aller Laber-Podcasts: "
Die Brüder Bill und Tom, ehemals Musiker, heute vor allem sie selbst, sind zusammen mit ihren rektalen Öffnungen "on vacation", wie der Amerikaner sagt. Die Frage, die sich nun natürlich stellt, ist: Wie macht so ein Anus Urlaub? Pauschal? All-inclusive? Oder doch lieber individuell? Anus Nummer eins, also Tom, das ist der Bärtige mit Heidi, weilt in Frankreich und bildet sich fort. "Anüss", heisst es hier, weiss er. Das können Sie, werte Leserinnen und Leser, gleich mal im nächsten Frankreich-Urlaub an der Supermarktkasse ausprobieren.
Apropos, ausprobieren: Essen Sie unbedingt Stachelbeeren bei den fremdsprachenscheuen Nachbarn! Nicht, dass es die Pflanzenart aus der Gattung der Ribes nicht auch bei uns gäbe, aber wer ein internationaler Star ist, muss zuerst einen Luxus-Trip nach Frankreich buchen, um festzustellen, dass die ganz lecker sind. Oder wie es Tom Kaulitz ausdrückt: "Delizioso!" Und wie isst man die so in Frankreich, wo die Reichen, Schönen und Schöngemachten residieren? Als "Stachelbeer-Wodka-Martini". Na dann, wohl bekomm's! Oder "Delizioso!", wie der Franzose sagt.
Angeschickerte Stachelbeeren und Polnische Raketen
Reise-Anus Nummer zwei ist derweil in Warschau und dreht einen Werbespot. Dort vertreibt Bill Kaulitz sich die Zeit mit der "Polnischen Rakete". Die naheliegenden Witze erspare ich Ihnen, auch wenn sie auf der Pobacke liegen. Die macht Bill Kaulitz ganz selbst: "Mein Anus war im Urlaub und hat auch mal wieder Lust auf eine Polnische Rakete." Dann doch lieber die Erklärung, was dieses osteuropäische Fluggerät nun wirklich ist: Wodka, Himbeersirup, Tabasco und ein Sellerie zur Dekoration. "Die Polnische Rakete" ist also ein Cocktail. Mit einem Sellerie zur Dekoration. Die Vitamine, Sie verstehen.
Auf jeden Fall ist Bill allein unterwegs. Nur er, sein Anus und einige Polnische Raketen. Findet er voll okay, auch wenn andere ihn seltsam anschauen. Im Gegenzug schaut er zurück. Am liebsten beobachtet er Pärchen, die sich nichts mehr zu sagen haben oder sich beim Kellner beschweren. Nicht einmal miteinander lachen können die noch, beschwert er sich! Könnte aber auch daran liegen, dass der Pegel der Paare an angeschickerten Stachelbeeren und Polnischen Raketen ausbaufähig ist.
Und wie Bill Kaulitz so alleine am Strand liegt, landet mit grossem Getöse und viel Sand in seinem Gesicht ein Helikopter. Wer steigt aus? Nein, nicht David Hasselhoff in roter Badehose samt Rettungsboje, sondern Klaas Häufer-Umlaut. Kennen Sie nicht? Na, der von Joko und Klaas, ProSieben, Fernsehen, das, was diese ganzen Boomer schauen, die kein Netflix-Abo verwalten können. Nochmal zum Mitschreiben: Klaas Häufer-Umlauf. Mit ä! Wenn es einer wissen muss, dann Bill Kaulitz. Die beiden kennen sich, seit er 15 war, damals noch bei VIVA, dem Musiksender.
Und wie begeht man so ein unerwartetes Wiedersehen? Sie haben sich “richtig schön einen reingeklingelt”. Polnische Raketen olé. Da können schon mal ein paar Buchstaben im Nachnamen durcheinanderkommen.
Derweil beobachtet Tom in Frankreich Vögel. Ein beliebtes Hobby. "Birder" nennen sich diese Menschen. Sie führen detaillierte Artenlisten und dokumentieren ihre Beobachtungen, wie Tom in dieser Woche im Podcast. Seine spektakuläre Entdeckung: ein "kleiner schwarzer Piepmatz". Sein Habitat: eine Lampe beim Hotel. Die ornithologische Fachwelt dürfte erschüttert sein.
Toms Interesse beschränkt sich aber nicht nur auf die Vogelkunde. Auch Säugetiere findet er super. Sein derzeitiger Liebling: "Der Otter ist für die Tierwelt das, was die Stachelbeere für die Fruchtwelt ist." Eine weitere alkoholische Einlage? Nein: "Wahnsinnig süss!" Eine Erkenntnis, die Sir David Attenborough sicher auch gehabt hätte, wäre er mit Stachelbeer-Wodka-Martinis ausgestattet gewesen.
Das Waschbecken des Grauens
Bruder Bill kämpft derzeit mit komplexeren Problemen. Es plagt ihn die Alterssichtigkeit. Er sieht nicht mehr so gut – und das schon mit 35 Jahren! Glücklicherweise haben sich einige fachkundige Leserinnen gefunden, die helfen können. Methode Nummer eins: eine Brille. Methode Nummer zwei: Laser. Die Brüder entscheiden sich sofort für Variante zwei und schlagen sich gegenseitig vor, man könnte sich gleich das, äh ja, wie drücken wir das jetzt möglichst diplomatisch aus, na klar: das Präputium kürzen lassen. Die Nülle, die Zipfelmütze, den Käseschlitten, sprich: die Vorhaut.
An dieser Stelle des Podcasts, verehrte Leserinnen und Leser, bevor es noch expliziter wird, und das wird es, erreichen wir jene Gefilde, wo selbst die Satire kapituliert. Daher spielen wir imaginär die Musik aus der beliebten Fernseh-Quizshow "Jeopardy" ein: Dum di dum dum, dum di dum. Dum di dum dum dum dum dum dum dum dum.
Einige Minuten später. Ich bin sicher, wir können die Musik nun gefahrlos ausblenden. Worüber sprechen Bill und Tom jetzt? Ah, eine anonyme Leserinnenzuschrift! Marie Mustermann berichtet, dass ihr Freund Max Mustermann ins Waschbecken pinkelt. Das spritzt voll rum! Da kommt man doch auch mit dem Mund dran! Und der Spiegel erst! Dum di dum dum, dum di dum. Dum di dum dum dum dum dum dum dum dum.
Empfehlungen der Redaktion
An dieser Stelle verlassen wir die jüngste Folge des Podcasts "Kaulitz Hills". Lesen Sie auch in der nächsten Woche wieder, wie aufregend das Leben als Prominenter sein kann – und wie schön es ist, keiner zu sein.