Als Promi-Expertin und Moderatorin gehört sie schon lange zur RTL-Familie. Nun zeigt Steffi Brungs auch ihr schauspielerisches Talent – in ihrer "Lieblingsserie", wie sie selbst sagt: Zusammen mit Norman Langen ist die 36-Jährige in einem Gastauftritt in "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" zu sehen. Wir haben mit ihr gesprochen.

Ein Interview

Steffi Brungs und Sänger Norman Langen bringen am 31. Juli und 1. August (19.40 Uhr auf RTL) Glanz auf den GZSZ-Kiez: Sie moderieren einen Schlagerwettbewerb. Wie die Promi-Expertin im Interview mit unserer Redaktion erzählt, sei sie "völlig aus dem Häuschen" gewesen, als die Anfrage gekommen sei, in einem Cameo-Auftritt an der Daily mitzuwirken.

Zudem gewährt Brungs einen privaten Einblick und erklärt, warum ihr Mann im Hause Wackert-Brungs mehr Aufgaben im Haushalt übernimmt. Und die Moderatorin, die kürzlich eine vergangene Gebärmutterhalskrebs-Diagnose öffentlich machte, erklärt, warum sie mehr Sichtbarkeit und Aufklärung rund um HPV schaffen möchte.

Frau Brungs, bei "Gute Zeiten, schlechte Zeiten" sind Sie am 31. Juli und 1. August zusammen mit Sänger Norman Langen in einer Gastrolle zu sehen. Mussten Sie lange überlegen, als die Anfrage kam, in der Daily mitzuwirken?

Steffi Brungs: Als mich die Anfrage erreicht hat, hatte ich witzigerweise das Gefühl, diese Situation gejinxed [heraufbeschworen; Anm. d. Red.] zu haben. Wenige Wochen zuvor hatten mein Mann Chris und ich ein Video bei Instagram gepostet, in dem wir erzählt haben, welche Serien wir am liebsten zusammen gucken. Bei uns beiden landete GZSZ auf Platz eins, und in diesem Zusammenhang erwähnte ich, wie sehr ich mir eine Gastrolle in der Serie wünsche. Als dann einige Wochen später der Anruf der Produktion kam, war ich total aus dem Häuschen – und Chris neidisch (lacht).

Sie sind in einem Cameo-Auftritt zu sehen. Wie fühlt es sich an, sich selbst zu spielen?

Es hat sich total surreal angefühlt. Plötzlich befindet man sich am Set seiner Lieblingsserie und darf Teil von ihr werden. Dabei nicht in eine fiktive Rolle zu schlüpfen, sondern sich selbst darstellen zu dürfen, ist eine riesengrosse Ehre. Der Vorteil an dem Cameo-Auftritt war, dass ich deutlich weniger schauspielern musste, da ich mich im Wesentlichen so geben konnte, wie ich bin. Darüber hinaus haben die Autorinnen und Autoren der Serie sich netterweise an unseren Moderationstexten orientiert, sodass die Szenen für Norman und mich sehr nah an der Realität waren. Insofern glaube ich, dass es für mich herausfordernder gewesen wäre, wenn ich eine fiktive Rolle gespielt hätte.

Zu dieser Rolle würde Steffi Brungs nicht nein sagen

Könnten Sie sich nach Ihrem Ausflug in die Schauspielerei denn vorstellen, einmal in eine fiktive Rolle zu schlüpfen?

Auf jeden Fall, wobei ich die wirklich grossen Rollen ausgebildeten Schauspielerinnen und Schauspielern überlasse (lacht). Dennoch würde ich zu einer kleineren Rolle vermutlich nicht nein sagen. Ehrlicherweise muss man sich trotzdem die Frage stellen, ob ich überhaupt das nötige Talent mitbringe – Schauspielerei ist eine grosse Umstellung für mich. Das habe ich auch am GZSZ-Set gemerkt, denn ich durfte in meiner Rolle natürlich nicht in die Kamera schauen.

Welchen Charakter würden Sie gerne einmal darstellen?

Mich würde es reizen, einmal in eine ganz andere Persönlichkeit zu schlüpfen. In der Regel nehmen die Menschen in meinem Umfeld mich als lieb, süss und lustig wahr. Umso interessanter wäre es, einmal ganz anders sein zu können. Sollte es also eine kleine Rolle mit intriganten Zügen geben, wäre ich am Start.

Wie sieht Selbstfürsorge in Ihrem turbulenten Berufsalltag aus?

Wenn es darum geht, auf sich achtzugeben, spielen Auszeiten meiner Meinung nach eine grosse Rolle. Ich gönne mir regelmässig ausreichend Me-Time, in der ich mich ausschliesslich um mich selbst kümmere. Manchmal bedeutet das, mir eine Gesichtsmaske aufzutragen oder eine Maniküre zu machen. Tatsächlich nehme ich aber auch Aufräumen als etwas sehr Beruhigendes wahr. Ordnung zu schaffen, fühlt sich danach an, das eigene Leben zu sortieren. Im Wesentlichen geht es mir bei Selbstfürsorge darum, Dinge zu tun, die mir guttun: Ich mache Sport und meditiere auch.

Mein Arbeitsalltag sieht jeden Tag anders aus – insofern ist es schwierig, feste Morgenroutinen zu integrieren. Umso wichtiger ist es mir, mir meine Me-Time entsprechend an einem anderen Zeitpunkt des Tages zu gönnen.

"Ich arbeite mehr als mein Mann."

Kürzlich haben Sie und Ihr Mann ein Instagram-Video mit dem Titel "Wenn der Hausmann eine Woche weg ist …" gepostet. Das Video erweckt augenzwinkernd den Eindruck, dass Ihr Mann vorrangig für den Haushalt zuständig ist. Wie sieht die Aufteilung der Care-Arbeit bei Ihnen aus?

Natürlich ist das Video sehr überspitzt dargestellt. Nichtsdestotrotz gibt es einen realistischen Einblick in unseren Alltag. Ich arbeite mehr als mein Mann. Als VIP-Expertin bin ich Vollzeit bei RTL tätig, während Chris durchschnittlich eine Woche im Monat beim "Sat.1-Frühstücksfernsehen" in Berlin verbringt. Demnach verbringt er deutlich mehr Zeit zu Hause als ich und übernimmt einen entsprechend grösseren Teil der Hausarbeit. Mein Mann kümmert sich sehr viel um den Haushalt und auch um mich, indem er kocht oder mir manchmal morgens einen leckeren Shake zubereitet, den ich mit zur Arbeit nehme. Ist er dann beruflich mehrere Tage in Berlin, merke ich direkt, wie viele Dinge im Haushalt liegen bleiben (lacht).

Augenhöhe spielt in unserer Beziehung eine grosse Rolle. Insofern ist mein Mann überhaupt nicht böse, wenn ich beispielsweise nach einer Doppelschicht im Sender keine Kapazitäten mehr habe, den Haushalt zu schmeissen. Natürlich leiste auch ich meinen Beitrag zu Hause, aber ehrlicherweise übernimmt Chris deutlich mehr Hausarbeit.

Bekommen Sie von Aussenstehenden manchmal kritische Reaktionen auf Ihre Aufteilung der Hausarbeit? Rein statistisch betrachtet leisten ja die Frauen mehr Care-Arbeit …

Kritik erhalten wir nicht, eher Bewunderung. Für Chris ist unsere Arbeitsaufteilung im Haushalt absolut selbstverständlich, denn im Alltag hat er schlichtweg mehr Zeit. Darüber hinaus tut mein Mann alles dafür, um mich zu unterstützen. Dass wir offen mit unserem jeweiligen Arbeitspensum bei RTL und Sat.1 umgehen, trägt ausserdem dazu bei, Sichtbarkeit für dieses Thema zu schaffen. Darüber hinaus macht auch Chris deutlich, kein Problem damit zu haben, in unserer Beziehung derjenige zu sein, der zu Hause alles unter Kontrolle hat, während ich arbeiten bin.

Dazu muss ich aber sagen, dass die positive Resonanz auf unsere Aufteilung vorrangig von Frauen kommt. Die Männer halten sich diesbezüglich noch sehr bedeckt, was sich aber gerne noch ändern darf. So kann Sichtbarkeit geschaffen werden.

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Reaktionen zeigen, "wie wenig wir immer noch über HPV wissen"

Sie nutzen Ihre Reichweite in den sozialen Medien, um sich gegen Hass im Netz zu positionieren. Was macht Hate Speech mit Ihnen?

Es gibt immer mal Phasen, in denen ich vermehrt Hasskommentare und -nachrichten erhalte. Gegen diese Beiträge möchte ich mich positionieren – am liebsten auf eine humorvolle Art. Dabei ist es nicht so, dass mich Hate Speech persönlich trifft oder traurig macht. Dennoch gibt es Tage, an denen man Instagram öffnet und kurz an der Menschheit zweifelt. Manchmal scheint Hass im Netz keine Grenzen zu kennen. Insofern erhalte ich hasserfüllte Nachrichten und Kommentare über meine Figur, meine Klamotten, meine Frisur oder sogar über meine Gebärmutterhalskrebs-Diagnose.

Manche Menschen machen vor nichts halt. So komme ich manchmal nicht umhin, den Menschen in Form von entsprechenden Beiträgen den Spiegel vorzuhalten und sie mit ihren Beleidigungen zu konfrontieren. Denn ich glaube, dass einige von ihnen sich in der Reaktion ertappt fühlen und ihre Handlungen noch einmal hinterfragen. Insofern versuche ich, die Hater mit ihren eigenen Waffen zu schlagen.

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Mir ist vollkommen bewusst, persönliche Themen zu teilen und mich dahingehend auch angreifbar zu machen. Aber ich bereue nichts. Man darf nicht vergessen, dass ein Grossteil aller Kommentare und Nachrichten, die ich erhalte, wohlwollend und positiv ist. Es ist immer die Minderheit, die etwas zu meckern hat. Als ich meine Gebärmutterhalskrebs-Diagnose öffentlich gemacht habe, hatte ich das Gefühl, dem Thema HPV, Gebärmutterhalskrebs und dem Schutz vor der Erkrankung mehr Sichtbarkeit zu geben.

Wie sah der Grossteil der Reaktionen aus?

Mich haben wahnsinnig viele Nachrichten von jungen Frauen erreicht, die auch betroffen sind oder eine Person kennen, die betroffen ist. Viele von ihnen schrieben mir, aus dem direkten Umfeld Schuldzuweisungen für die Erkrankung an Gebärmutterhalskrebs erhalten zu haben. Das zeigt, wie wenig wir immer noch über das Thema HPV wissen. Umso wichtiger ist es, öffentliche Sichtbarkeit und Aufklärung für diese Themen zu schaffen. Für diesen wichtigen Effekt nehme ich gerne ein paar Hate-Kommentare auf mich, denn Betroffene müssen wissen, dass sie nicht allein sind.

Sie und Ihr Mann werden auch in der zweiten Staffel von "Love is Blind: Germany" als Hosts zu sehen sein. Dürfen Sie schon etwas zur Ausstrahlung verraten?

Ich darf verraten, dass die zweite Staffel in Produktion ist. Wann sie ausgestrahlt wird, steht zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht fest.

Über die Gesprächspartnerin

  • Stephanie (Steffi) Brungs ist Sportjournalistin und Moderatorin. Seit 2018 ist sie regelmässig als Promi- und Musik-Expertin in den RTL-Formaten "Punkt 6", "Punkt 7" sowie "Punkt 12" zu sehen. Darüber hinaus moderiert sie verschiedene Unterhaltungs- und TV-Formate. Brungs ist seit 2019 mit dem "Sat.1-Frühstücksfernsehen"-Moderator Christian Wackert verheiratet.

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