Am Ende hat es sich zwischen Schauspielerin und Influencer entschieden: Für SatansBratan Erik Seidl riefen mehr Leute an, also musste Doreen Dietel am Sonntagabend das "Promi Big Brother"-Haus verlassen. Im Interview am Tag danach ist der 51-Jährigen anzumerken, dass sie das immer noch nicht so ganz glauben kann.

Ein Interview

Ihr wurde die unrühmliche Ehre zuteil, den "Promi Big Brother"-Container als Erste verlassen zu müssen etwas, das Schauspielerin Doreen Dietel nach eigener Aussage unbedingt vermeiden wollte.

Im Interview mit unserer Redaktion verrät die 51-Jährige, warum ihr das vor allem wegen ihres elfjährigen Sohnes leid tut.

Frau Dietel, sind Sie immer noch geschockt?

Doreen Dietel: Natürlich bin ich noch geschockt. Mein Auszug kam schon ein bisschen früh, aber vielleicht sollte ich es so sehen: Einmal die Nummer eins sein ist auch ein schönes Gefühl.

Man kriegt natürlich die ganze Aufmerksamkeit, wenn man die Erste ist, die gehen darf.

Ach so, ja, wenn Sie das so sehen… Nein, es war schon krass. Ich habe immer gesagt, ich muss nicht gewinnen. Finale wäre schön. Irgendwann rausfliegen, ja, aber bitte nicht als Erste. Und bam, das ist passiert.

Warum war das für Sie die schlimmste Vorstellung?

Vor allem wegen meines Sohnes. Ich dachte, oh Gott, jetzt ist er bestimmt enttäuscht und denkt sich: "Mami muss als Erste gehen."

Konnten Sie schon mit ihm reden?

Nein, er wird überrascht. Der weiss noch gar nicht, dass ich draussen bin. Ich werde ihn morgen Mittag überraschen und von der Schule abholen.

Was denken Sie, warum mussten Sie als Erste gehen?

Weil ich zu wenig Anrufe hatte.

Und warum haben so wenig Leute angerufen?

(überlegt lange) Weil halt... keine Ahnung, ich kann es nicht sagen. Was ist das für eine Frage?!

Sie können es sich nicht erklären.

Ja.

Sie haben gesagt, dass Sie alles bei "Promi Big Brother" unterschätzt haben. Wie meinen Sie das?

Wenn man einfach nur was ganz Lapidares sagt, einen Spruch wie "Lass uns doch nicht über ungelegte Eier reden", wird man wegen dieses Satzes komplett an den Pranger gestellt. Es reicht schon, nur ganz kurz was Falsches zu sagen und schon bist du dran. Von einer Sekunde auf die andere kippt die Stimmung und du bist die Zielscheibe.

Das ist in der realen Welt überhaupt nicht so. Meine Freunde und ich reden immer Tacheles das fand ich zunächst auch bei Désirée Nick und mir gut, dass man sagen konnte, was man dachte. "Du bist doch bekloppt, Désirée", und dann sagt sie "Okay, du bist auch bekloppt". Und dann war das erledigt. Das Wort "Haifischbecken" passt gar nicht. Es sind Hyänen, die einen umkreisen, ein Käfig voller gefährlicher Situationen.

Irgendwas ist jetzt bei der jungen Generation, dass sie denken, sie seien die Heroes der Welt.

Doreen Dietel über ihre PBB-Mitbewohnerinnen und -Mitbewohner

Ich habe irgendwie den Absprung nicht geschafft. Und das ist auch eine andere Generation, irgendwas ist passiert. Diese 20-, 25-, 30-Jährigen sind ein ganz anderes Kaliber an Menschen. Keine Ahnung, was die mitgekriegt haben. Eine Portion Selbstbewusstsein, dass es nur noch kracht.

Vielleicht werden die jungen Leute in ihrer Erziehung total gehypt: "Du bist die Tollste und wenn du Scheisse gebaut hast, bist du noch toller". Mir wurde als Kind immer gesagt: "Du bist okay, aber es könnte besser sein". Es war niemals gut genug. Irgendwas ist jetzt bei der jungen Generation, dass sie denken, sie seien die Heroes der Welt.

Das klingt nach einer schwierigen Situation im Haus.

Wir sind ja hier bei einem Format, wo das auch so sein soll, deswegen schalten die Leute ja ein. Wir sind nicht beim Frühstücksfernsehen. Dass es schwierig wird, war mir klar. Aber dass es so intrigant wird und ich so durchs Dorf gejagt werde, hätte ich nie gedacht. Ich dachte, mir kann nichts passieren, ich bin immer direkt, nie hintenrum. Das war ich auch nie. Aber genau das ist der Fehler, das weiss ich jetzt.

Gab es trotzdem was, was schön war?

Natürlich! Die Suppe. Ich liebe Erbsensuppe. Lecker, lecker. Nein, ich habe mich gut verstanden mit Michael Naseband, mit Achim Petry, mit Marc Terenzi, mit Pinar Sevim, mit Jimmy Blue Ochsenknecht, mit Karina2you, mit Désirée Nick und Harald Glööckler. Viele von den Bewohnern waren gute Menschen es gab halt nur zwei, bei denen das nicht so war.

Aber alles gut, das passiert auch im richtigen Leben. Der Unterschied ist nur, dass man da gehen kann, Tschüss sagen und Türe zu. Hier ging’s halt nicht. Du musst dich der Sache stellen, damit du klarkommst. Es aushalten. Schlucken. Aushalten. Nicht aushalten. Aber ich bereue es nicht. Es war eine schöne Zeit.

Konnten Sie sich so zeigen, wie Sie es sich vorgenommen hatten?

Ich habe mir nichts vorgenommen.

Ohne Plan reingegangen?

Natürlich. Man kann sich im Leben nie was vornehmen. Man weiss nicht, was einen erwartet.

In welchem Format sehen wir Sie als nächstes?

Das kann ich noch nicht sagen. Es gibt Anfragen.

Und wenn Sie sich eins wünschen dürften?

"Grill den Henssler".

Das hört man selten, die meisten Leute sagen an der Stelle immer "Let's Dance".

Nee! Wann sollte ich das machen? Ich bin selbstständig, ich habe einen Laden. Da würde ich ja mein Restaurant an die Wand fahren und dann wieder als Erste rausfliegen! Nein, "Grill den Henssler" mit einem Kaiserschmarrn das wäre das Nonplusultra für mich.