Seit vier Jahrzehnten steht er für den ZDF-Fernsehgarten am Herd - und hat dabei alle Höhen und Tiefen miterlebt: TV-Koch Armin Rossmeier übt nun scharfe Kritik an etablierten Schlagerstars und erklärt, warum diese der Show zunehmend fernbleiben.

Armin Rossmeier kennt den ZDF-Fernsehgarten wie kaum ein anderer. Seit der ersten Sendung vor fast 40 Jahren bereitet der TV-Koch dort seine Gerichte zu und erlebte dabei den Wandel von Ilona Christen über Ramona Leiss bis hin zu Andrea Kiewel mit. In einem ausführlichen Gespräch mit t-online rechnet der 76-Jährige nun mit den grossen Schlagerstars ab und erklärt die wahren Gründe für deren Fernbleiben.

"Das ZDF wird zum Buhmann gemacht", stellt Rossmeier klar. Während oft behauptet werde, der Sender zahle nicht genug, sieht er die Ursachen ganz woanders: "Die Stars haben vergessen, dass sich neben ihnen eine Konkurrenz an jungen Leuten aufgebaut hat."

Junge Künstler verdrängen etablierte Stars

Der Unterschied zwischen Alt und Jung sei deutlich spürbar, so Rossmeier. Während Nachwuchskünstler "über die Bühne flitzen, rauf und runter" und "einfach Lebensfreude ausstrahlen", würden andere lediglich "mit ihrem Mikrofon vorn stehen, sich auf der Bühne nur etwas von A nach B bewegen". Sein hartes Urteil: "Die alten Stars ruhen sich mehr oder weniger auf ihren Lorbeeren aus."

Besonders kritisch sieht der Fernsehgarten-Veteran das Verhalten vieler etablierter Künstler abseits der Bühne. "Viele Schlagerstars sind auch sehr unnahbar", findet er. Während er selbst nach jeder Sendung noch eine Stunde für Autogramme und Gespräche mit Fans zur Verfügung stehe, würden diese "durch den Hinterausgang verschwinden" und seien "für das Publikum unerreichbar".

"Fühlen sich wie der grosse King"

Noch deutlicher wird Rossmeier bei der Beschreibung des Umgangs mit Kollegen: "Viele Schlagerstars wollen auch gar keinen Kontakt und fühlen sich wie der grosse King, wollen nur mit 'Sie' angesprochen werden." Es gebe Künstler, zu denen er "bis heute ausser einem kurzen 'Hallo' keinen Kontakt" habe, "obwohl man sich seit 20 Jahren kennt".

Als positive Ausnahme hebt Rossmeier jedoch Jürgen Drews hervor, der "von Anfang an ganz anders" gewesen sei und "ein Teil von uns" war - auch wenn er früher für Eskapaden sorgte und einmal "nach seinem Auftritt mit seinem Mikro in den Pool gehüpft" sei.

Veränderte Strukturen belasten Künstler

Neben dem Verhalten spielen auch strukturelle Veränderungen eine Rolle. Früher seien Künstler "schon weit im Voraus gebucht" worden, heute werde "oft das Potenzial von einem Sonntag zum anderen entschieden". Auch die Gagen-Struktur habe sich gewandelt: "Früher ging die Gage meist an den Künstler, heute machen die Manager die Verhandlungen", wodurch für den Künstler weniger übrig bleibe.

Der 76-Jährige selbst arbeitet trotz Rente weiter - allerdings aus anderen Gründen: "Ich brauche ihn [den Fernsehgarten; Anm. d. Red.] für meinen Lebensunterhalt nicht", sagt er. "Ich hätte mit 65 Jahren aufhören können. Das wollte ich aber nicht, weil es nach wie vor Spass macht."

Familiäres Verhältnis zu Andrea Kiewel

Mit Moderatorin Andrea Kiewel verbindet Rossmeier eine besondere Geschichte: Er sei es gewesen, der sie für den Fernsehgarten vorschlug. "Wir hatten einen neuen Moderator gesucht. Beim Casting war aber niemand dabei, also hatte ich Andrea vorgeschlagen, 'die Verrückte von Sat.1'", erzählt er. Das Verhältnis sei "sehr familiär" - er sei sogar auf ihrer Hochzeit mit dem damaligen Sat.1-Regisseur Theo Naumann eingeladen gewesen. Auch Kiewels aktuellen Freund kenne er gut, obwohl dieser bewusst im Hintergrund bleibe.

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Bei dem noch in diesem Jahr anstehenden 40-jährigen Jubiläum des Fernsehgartens will Rossmeier nach eigenen Angaben dabei sein - solange die Gesundheit mitspielt und er sich der Aufgabe gewachsen fühlt. (bearbeitet von dh)

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