Ein Forschungszentrum für mehr Tierrechte, ein Gehirnscan kann vor Krankheiten warnen und gute Gründe, entspannt und stressfrei in die Woche zu starten – drei gute Nachrichten für eine gute Woche.

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Die tägliche Flut an negativen Nachrichten lässt viele Menschen frustriert, traurig, wütend oder mit einem Gefühl der Ohnmacht zurück. Trotzdem werden negative Schlagzeilen mehr gelesen als positive Meldungen – vermutlich aus einem evolutionsbiologischen Grund: Das menschliche Gehirn ist darauf ausgelegt, uns vor Gefahren zu bewahren. Deshalb reagiert es auf Schreckensmeldungen besonders sensibel und speichert negative Informationen stärker ab.

Aber: Doomscrolling, also gezielter und massiver Konsum von negativen Nachrichten, kann der psychischen Gesundheit schaden, wie zahlreiche Studien belegen. Positive Informationen wirken da wie ein Gegengewicht. Sie verdeutlichen, dass es auch konstruktive Lösungen für ein gutes Miteinander und eine bessere Zukunft gibt. In diesem Sinne: Hier sind drei gute Nachrichten.

Für mehr Tierwohl: Forschungszentrum für das Empfindungsvermögen von Tieren

Im neuen "Jeremy Coller Centre for Animal Sentience" an der London School of Economics erforschen Fachleute aus Philosophie, Biologie, KI-Forschung und Medizin das Empfindungsvermögen von Tieren – ihre Gefühle, Bedürfnisse und kognitiven Fähigkeiten. Die Forschungsergebnisse sollen helfen, wissenschaftlich fundierte ethische Leitlinien für politische Entscheidungen zu etablieren.

Mehr Wissen über das Empfinden von Tieren könnte dazu führen, dass wir uns dem nähern, was Gandhi einst sagte: "Die Grösse und den moralischen Fortschritt einer Nation kann man daran messen, wie sie ihre Tiere behandelt."

Finanziert wird das Zentrum von der Jeremy Coller Foundation des britischen Investors Jeremy Coller, die sich für einen nachhaltigen Systemwandel einsetzt – für Menschen und Tiere.

Die Biologie hinter dem Montagsblues – und was Sie montags machen sollten

Wer immer wieder montags schlechte Laune hat oder sich gereizt fühlt, ist damit nicht allein – und kann womöglich auch gar nichts für die getrübte Stimmung. Die gute Nachricht: Man kann dem Montagsblues aktiv entgegenwirken und tut damit nicht nur sich selbst, sondern auch seinem Umfeld etwas Gutes. Was auf biologischer Ebene beim "Anxious Monday" passiert, haben Forschende der University of Hong Kong jetzt untersucht.

Das Team um Tarani Chandola analysierte dafür Daten von über 3.500 Teilnehmenden der englischen Langzeitstudie ELSA. Im Fokus stand das Stresshormon Cortisol, das mithilfe von Haarproben über einen längeren Zeitraum gemessen wurde. So liess sich nachvollziehen, wie sich empfundener Stress langfristig im Körper auswirkt.

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Das Ergebnis: Wer sich montags besonders angespannt fühlte, hatte deutlich höhere Cortisolwerte – im Schnitt 23 Prozent mehr als Menschen mit ähnlichen Stimmungstiefs an anderen Wochentagen. Weil sich der Effekt auch bei Ruheständlern nachweisen liess, gehen die Forschenden davon aus, dass der Montag wie ein kulturell verankerter Stressverstärker wirkt.

Die Studie liefert zudem Hinweise auf einen möglichen Zusammenhang zwischen dem erhöhten Cortisolspiegel und der hohen Rate von Herzinfarkten zum Wochenbeginn. Weil die montägliche Stressreaktion über Monate im Körper nachwirken kann, sind gezielte Entspannungsmassnahmen sinnvoll: Ein ruhiger Start in den Tag, Bewegung an der frischen Luft oder entspannte Vormittagstermine können helfen.

Auch Unternehmen können von den Erkenntnissen der Studie profitieren und sie für die Entwicklung einer gesunden Unternehmenskultur nutzen, von der beide Seiten profitieren. Denn: Zufriedene Angestellte werden auch seltener krank.

Was ein Hirn-Scan über das biologische Alter und die Gesundheit verrät

Sichtbare Alterungserscheinungen können leicht kaschiert werden. Das Gehirn jedoch liefert "fälschungssichere" Hinweise – jedenfalls auf das biologische Alter. Während das chronologische Alter die Lebensjahre ab der Geburt zählt, beschreibt das biologische Alter den tatsächlichen Zustand eines Organs. Beeinflusst wird es durch Faktoren wie Lebensstil, Umwelteinflüsse, chronischen Stress, Vorerkrankungen oder genetische Veranlagung.

Das biologische Alter insgesamt zu messen, ist bislang aufwendig und teuer – etwa mithilfe der sogenannten epigenetischen Uhr. Wie schnell das Gehirn altert und wie hoch das Risiko für Erkrankungen wie Demenz ist, lässt sich nun mit einer einzigen MRT-Aufnahme bestimmen – noch bevor erste Symptome auftreten. Möglich macht das ein neues Analyse-Tool namens DunedinPACNI, das Forschende der Duke University, Harvard University und University of Otago entwickelt haben.

Grundlage dafür sind Daten aus der Dunedin-Studie, in der über 1.000 Menschen seit ihrer Geburt in den 1970er-Jahren begleitet werden. Das Forschungsteam analysierte die über Jahrzehnte gesammelten Gesundheitsverläufe und verknüpfte sie mit MRT-Bildern der Teilnehmenden im Alter von 45 Jahren. Anschliessend werteten sie weitere Tausende MRT-Aufnahmen aus verschiedenen Ländern aus und entwickelten daraus einen Algorithmus, der typische Alterungsmuster im Gehirn erkennt – und so das individuelle Alterungstempo und Krankheitsrisiko abschätzen kann.

Noch ist das Tool nicht marktreif. Künftig könnte es aber eingesetzt werden, um Menschen auf ein erhöhtes Krankheitsrisiko hinzuweisen – und sie zu einem Lebensstil zu motivieren, der das Gehirn möglichst lange jung hält. Um neue neuronale Netzwerke im Hirn zu fördern, empfehlen Fachleute viel Bewegung im Freien, Tanzen, Kochen und öfter Wege abseits der bekannten Routen zu erkunden – ohne Navigationsgerät.

Verwendete Quellen