Zürich - Wenn Nia Künzer dieser Tage immer wieder auf Schweden angesprochen wird, dann muss die DFB-Direktorin grinsen. Eine "gewisse Historie" habe ja dieses letzte Vorrundenspiel bei der Europameisterschaft, sagt die 45-Jährige. Was ziemlich untertrieben ist. Nicht nur Künzers Golden Goal im WM-Finale 2003 prägt die besondere Beziehung zwischen den beiden Dauerrivalen.
Das entscheidende Tor gegen die Skandinavierinnen damals in den USA ist in der Frauenfussball-Geschichte so etwas wie
Bloss nicht zu euphorisch
"Wir sind auf einem guten Weg, wissen natürlich, dass wir nicht zu euphorisch sein dürfen. Wir können die bisherigen Leistungen ganz gut einordnen", sagte
Schweden - 1984 Europameister bei der Premiere und 2023 WM-Dritter - kommt unter anderem mit
Richtig weh tat den Blaugelben auch das verlorene Olympia-Endspiel gegen die deutschen Fussballerinnen 2016 in Rio (1:2) mit einer überragenden Dzsenifer Marozsan. Dafür warfen die Schwedinnen das DFB-Team 2019 im Viertelfinale aus dem WM-Turnier.
Zu viel Risiko? Berger im Blickpunkt
Aus dem damaligen Olympia-Kader ist nur noch Sara Däbritz in der Schweiz dabei. "Wir wissen, dass sie sehr kopfballstark sind, insgesamt sehr physisch, auch stark bei Standards", warnte Innenverteidigerin
Im Letzigrund-Stadion werden jedenfalls viele Augen auf die deutsche Torhüterin
Gleich dreimal hatte Berger im eigenen Strafraum eine Gegnerin ins Leere laufenlassen. Auf die Worte Wücks reagierte Deutschlands "Fussballerin des Jahres" eher gelassen. "Ich liebe es, Fussball zu spielen und ich glaube, das ist einfach meine Art und Weise. Vielleicht kann man es minimieren, aber ich glaube, ganz raus werde ich es auf jeden Fall nicht bekommen", erklärte sie. "Aber wenn der Cheftrainer jetzt was anderes sagt, dann mal gucken, ob ich es weiter mache."
In der deutschen Delegation will man das Thema - natürlich - nicht zu hoch hängen. "Ich glaube, erst mal waren die beiden Aussagen mit einem Augenzwinkern gemeint. Wir wissen total, was wir an Anne haben", erklärte Knaak.
Beste Keeperin der US-Saison
Schliesslich gilt Berger als unumstritten: Mit ihrem gehaltenen Elfmeter in der Nachspielzeit gegen Spanien sicherte die Schwäbin 2024 ihrem Team Olympia-Bronze. Ihre Strafraumbeherrschung und ihre Abstösse, die schon mal zu Torvorlagen werden, gelten als vorbildlich. Aber: Ihre unnötigen Aktionen gehen auch mal schief - wie beim 4:1 gegen Sambia bei den Sommerspielen, als sie dadurch ein Gegentor verschuldete.

In den USA wurde Berger zur besten Keeperin der Saison gewählt, in der Auswahl des achtmaligen Europameisters kam bisher kein Torwarttalent an ihr vorbei. Knaak ist sicher, dass Berger "mit dem Trainer am ominösen Tisch sass und alles geklärt hat".
Und: "Wir wissen, dass sie Dinge auch spielerisch lösen kann, die nicht jede Top-Torhüterin lösen kann." Sie und ihre Mitspielerinnen würden sich jedenfalls "total sicher" mit Berger zwischen den Pfosten fühlen. © Deutsche Presse-Agentur