Isac Lidberg schiesst Darmstadt zu einem verdienten Auftaktsieg gegen Bochum. Während es in Paderborn zu einer verrückten Schlussphase kommt, gibt es eine späte Niederlage für Klose und Nürnberg. Und der KSC verdirbt Münsters Trainer-Debüt.
Der SV Darmstadt 98 hat den VfL Bochum dank eines Dreierpacks von Stürmer Isac Lidberg am ersten Spieltag der 2. Liga besiegt. Die Lilien gewannen zu Hause gegen den Bundesliga-Absteiger 4:1 (2:1). Der VfL erlebte damit einen Fehlstart und kassierte in seiner 17. Saison in der 2. Liga erstmals vier Gegentore zum Auftakt.
Matchwinner war ausgerechnet Angreifer Lidberg, der für die Darmstädter dreimal traf (5. Minute/45.+1/48.). Das vierte Tor für die Hausherren erzielte Aleksandar Vukotic (56.). Bochums Moritz Broschinski sorgte in der ersten Hälfte für den zwischenzeitlichen Ausgleich (34.).
Um Lidberg gibt es seit einigen Tagen Wechselgerüchte. Laut dem Pay-TV-Sender Sky soll der ägyptische Klub Pyramids FC ein Angebot in Höhe von zweieinhalb Millionen Euro für den Schweden abgegeben haben. Die Offerte soll eine zehnprozentige Weiterverkaufsbeteiligung für die Darmstädter beinhalten, allerdings ist dem SVD das Angebot wohl noch nicht hoch genug.
Verrückte Schlussphase: Bilbija lässt Paderborn jubeln
Bundesliga-Absteiger Holstein Kiel hat den Auftakt in die neue Zweitliga-Saison verpatzt. Beim SC Paderborn unterlag das Team von Trainer Marcel Rapp mit 1:2 (0:1), beim SCP feierte der neue Coach Ralf Kettemann dank des späten Treffers von Filip Bilbija (90.+9) hingegen ein gelungenes Pflichtspiel-Debüt.
Verteidiger Marcel Hoffmeier hatte Paderborn in Führung gebracht (29.), Armin Gigovic besorgte mit einem traumhaften Freistoss den Ausgleich (85.). Doch den Schlusspunkt setzte Bilbija - und liess den Tabellenvierten der Vorsaison jubeln.
Den Kielern fehlte es nach dem Rekord-Abgang von Stürmer Shuto Machino (zu Borussia Mönchengladbach) von Beginn an an offensiver Durchschlagskraft. Der Führungstreffer für Paderborn fiel nach einem Standard: Eine Ecke von Raphael Obermair konnten die Gäste nur in den Rückraum klären, Hoffmeier zog direkt ab und traf aus 20 Metern volley ins linke untere Toreck.
Die Ostwestfalen, die Trainer Lukas Kwasniok in Richtung Aufsteiger 1. FC Köln hatten ziehen lassen müssen, hätten in Person von Bilbija nachlegen können, sein Lupfer über KSV-Keeper Jonas Krumrey hinweg verfehlte das Tor nur knapp (44.), ein zweites Mal hatte der 25-Jährige in der Entstehung die Hand am Ball (59.). Kiel hatte seine besten Möglichkeiten vor der Pause durch Alexander Bernhardsson (41.) und Lasse Rosenboom (45.+2), Paderborn war der Entscheidung näher als Kiel dem Ausgleich. Bis Gigovic aus 18 Metern unter die Latte traf. Doch Paderborn schlug noch einmal zurück.
Späte Niederlage für Klose und Nürnberg
Der 1. FC Nürnberg ist derweil mit einem Dämpfer in die neue Saison gestartet. Das Team von Trainer Miroslav Klose unterlag bei der SV Elversberg nach einer turbulenten Endphase mit 0:1 (0:0). Nach einer Vorsaison im Mittelfeld ist damit wenig Auftakt-Euphorie bei den Franken zu verspüren.
Maximilian Rohr entschied mit seinem späten Treffer (90.) die Partie für die Gastgeber, die in der Vorsaison in der Relegation zur Bundesliga knapp am 1. FC Heidenheim gescheitert waren, und sorgte somit auch für einen erfolgreichen Einstand von Trainer Vincent Wagner.
KSC feiert späten Sieg in Überzahl
In einem unterhaltsamen Spiel hat der Karlsruher SC am Ende doch noch einen erfolgreichen Auftakt in die neue Saison geschafft und Gäste-Trainer Alexander Ende das Pflichtspieldebüt mit Münster verdorben. Der KSC setzte sich nach einem Traumstart und einem späten Ausgleich doch noch mit 3:2 (2:1) gegen den SC Preussen Münster durch.
Lilian Egloff traf kurz vor dem Ablauf der regulären Spielzeit zum Sieg (88. Minute). Münster verlor neben der Partie auch Abwehrspieler Niko Koulis, der in der 62. Minute wegen einer Notbremse die Rote Karte sah.
Nach den frühen Toren von Youngster Louey Ben Farhat (7.) und Kapitän und Jubilar Marvin Wanitzek (21.) führten die Badener schnell mit 2:0. Die Gäste, die in der vergangenen Saison knapp den Abstieg vermieden, taten sich anfangs schwer. Eine feine Einzelaktion von Etienne Amenyido (32.) brachte sie aber zurück ins Spiel.
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Der Stürmer liess bei seinem Anschlusstreffer die KSC-Defensive alles andere als gut aussehen. Als der eingewechselte Lars Lokotsch für Münster in der 80. Minute ausglich, sah es kurzzeitig nach einem Punktgewinn für die Münsteraner und Coach Ende aus.
Doch Egloff sorgte vor 29.575 Zuschauern für das Happy End des KSC. Wanitzek war dabei in seinem 200. Zweitligaspiel für den KSC nicht nur als Torschütze einmal mehr ein entscheidender Spieler, sondern war auch an den anderen beiden Toren beteiligt. (dpa/sid/bearbeitet von mbo)