Nach nur zwei Ligaspielen muss Erik ten Hag bei Leverkusen gehen – und kritisiert das Management scharf: "Sich nach nur zwei Ligaspielen von einem Trainer zu trennen, ist beispiellos."

Der bei Bayer Leverkusen nach nur zwei Bundesligaspielen als Trainer beurlaubte Erik ten Hag hat wenige Stunden später die Führung des Fussball-Vizemeisters scharf kritisiert. Obwohl sich die Trennung über das Wochenende angedeutet hatte, bezeichnete der Niederländer dies als "völlig überraschend". In einem von mehreren Medien zitierten Statement seiner Agentur schimpfte ten Hag demnach: "Sich nach nur zwei Ligaspielen von einem Trainer zu trennen, ist beispiellos."

Der deutsche Meister von 2024 hatte am ersten Spieltag 1:2 gegen die TSG Hoffenheim verloren und am Samstag in Überzahl ein 3:1 bei Werder Bremen verspielt. Am Ende stand es 3:3. Zudem soll der frühere Coach von Ajax Amsterdam und Manchester United die Mannschaft im Rekordtempo verloren und die Bosse um CEO Fernando Carro und Sportchef Simon Rolfes gegen sich aufgebracht haben.

Keine Zeit für den Umbruch - Kein Verständnis von ten Hag

Rolfes hatte es zuvor als Fehler bezeichnet, nach dem Abgang von Meistercoach Xabi Alonso auf ten Hag als Nachfolger gesetzt zu haben. "Ich habe diese Stelle mit voller Überzeugung und Energie angetreten, aber leider war das Management nicht bereit, mir die nötige Zeit und das nötige Vertrauen zu schenken, was ich zutiefst bedauere. Ich habe das Gefühl, dass dies nie eine Beziehung war, die auf gegenseitigem Vertrauen basierte", sagte ten Hag weiter.

Empfehlungen der Redaktion

Am meisten traf den 55-Jährigen offenbar, keine Zeit für den Neuaufbau einer Mannschaft bekommen zu haben. Neben Alonso verliessen etliche Leistungsträger den Club im Sommer, Rolfes baute den gesamten Kader um. "Der Aufbau eines neuen, geschlossenen Teams ist ein sorgfältiger Prozess, der Zeit und Vertrauen erfordert. Ein neuer Trainer verdient den Freiraum, seine Vision umzusetzen, Massstäbe zu setzen, die Mannschaft zu formen und dem Spielstil seinen Stempel aufzudrücken", wurde ten Hag zitiert. (dpa/bearbeitet von cgo)