Dortmund - Fussball-Bundesligist Borussia Dortmund geht juristisch gegen einen Wahlwerbe-Aufkleber der örtlichen AfD vor. Auf dem Sticker, der für die Kommunalwahl am 14. September in NRW gestaltet wurde, heisst es: "Beim Fussball schwarz-gelb - am Sonntag blau." Der BVB argumentiert in einer Unterlassungsaufforderung, die der dpa vorliegt, dass man die "Vereinnahmung" der Vereinsfarben durch die AfD nicht hinnehmen müsse.
In dem Schriftstück der BVB-Anwälte, das am Freitag an den Bundestagsabgeordneten Matthias Helferich und den AfD-Kreisverband Dortmund geschickt wurde, heisst es: "Das ikonische Wappen unserer Mandantin sowie deren Vereinsfarben und die gesamte Kommunikation ist in einer in der Fussballlandschaft einzigartigen und weltweit bekannten Farbkombination Schwarz-Gelb gehalten."
Verein: Werbung "widerspricht den Werten von Borussia Dortmund"
Ein Sprecher des Fussballvereins sagte der dpa: "Aus unserer Sicht wird hier rechtswidrig versucht, eine Verknüpfung zwischen dem BVB und einer politischen Einstellung sowie einem politischen Wahlverhalten herzustellen, indem der AfD Kreisverband Dortmund suggeriert, ein Fussballfan des BVB würde oder müsse gleichzeitig die AfD wählen. Diesen Eindruck möchten wir nicht zulassen, und er widerspricht den Werten von Borussia Dortmund."
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Über das Vorgehen des Vereins gegen die AfD hatte zuerst die "Junge Freiheit" berichtet. Der BVB gibt Helferich und dem AfD-Kreisverband bis Dienstag (5. August) Zeit, die Unterlassungserklärung zu unterschreiben - sonst werde man gerichtliche Schritte einleiten. Politiker Helferich, der wegen umstrittener Äusserungen vor vier Wochen in erster Instanz aus der NRW-AfD ausgeschlossen worden war, sagte der dpa: "Selbst wenn die AfD Dortmund rechtlich unterliegen sollte, bleibt es dabei, dass Tausende Dortmund-Fans am 14. September die AfD wählen werden." © Deutsche Presse-Agentur