Fassungslos, gaga, bekloppt: Uli Hoeness kritisiert die Rekordsummen auf dem Transfermarkt. Wieso er die Bundesliga warnt und Bayern international nur noch als Aussenseiter sieht.

Bayern-Ehrenpräsident Uli Hoeness ist entsetzt über die jüngsten Entwicklungen auf dem internationalen Transfermarkt. "Ich war fassungslos, was die letzten sechs, acht Wochen im internationalen Fussball los war", sagte der 73-Jährige bei einer Veranstaltung der Deutschen Fussball Liga in Berlin.

Die hohen Summen, die im Sommertransferfenster bewegt wurden, bezeichnete Hoeness als "völlig gaga" und meinte: "Irgendwann sagt der Bürger: Sind die völlig bekloppt?"

Englische Topclubs zahlen 3,5 Milliarden Euro für Neuzugänge

Die Bayern waren zuletzt im Werben um die Nationalspieler Florian Wirtz, der zum FC Liverpool wechselte, und Nick Woltemade, der nun für Newcastle United spielt, an der Finanzkraft der englischen Premier League gescheitert. Die englischen Topklubs gaben im Sommer mehr als 3,5 Milliarden Euro für Neuzugänge aus und stellten damit einen Rekord auf.

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Hoeness warnte: "Das kann nicht gut gehen." Die Bundesliga sei gut beraten, ihren eigenen Weg zu gehen und müsse dabei eine Führungsrolle übernehmen. "Wir müssen Stärke zeigen und nicht das Geld der Araber, der amerikanischen Hedgefonds nehmen", forderte der langjährige Bayern-Manager. Die DFL müsse sicherstellen, dass die Bundesligisten "dieses Geld nie annehmen müssen".

Den Rekordmeister aus München erklärte Hoeness für die kommende Europapokal-Spielzeit kurzerhand zum Aussenseiter. "Ich freue mich auf diese kommende Saison, weil wir so wie Hoffenheim in die kommende Champions-League-Saison gehen. Keiner rechnet mit uns", sagte der Weltmeister von 1974, der von der DFL für seine Verdienste um den deutschen Profifussball mit dem Ehrenpreis ausgezeichnet wurde. (dpa/bearbeitet von lh)