Nach dem Urteil des EuGH zu den Transferregeln der Fifa will der ehemalige französische Nationalspieler Lassana Diarra nun eine Entschädigung vom Weltverband und dem belgischen Fussballverband RBFA.
Der frühere französische Fussball-Nationalspieler Lassana Diarra fordert vom Weltverband Fifa und dem belgischen Verband RBFA eine Entschädigung in Höhe von 65 Millionen Euro brutto. Das teilte der 40-Jährige über seinen Anwalt am Montag mit. Diarra sieht diese Summe als "Entschädigung für den durch die Transferregeln der Fifa verursachten Karriereschaden".
Bestimmte Regelungen der Fifa waren im vergangenen Oktober vom Europäischen Gerichtshof (EuGH) als Verstoss gegen europäisches Recht eingestuft worden, nachdem dieser von Diarra angerufen worden war. Diese würden die Freizügigkeit von Profifussballern beeinträchtigen. Der frühere Mittelfeldspieler fordert zudem, dass etwaige Zinsen, die bis zum finalen Urteil anfallen, zuzüglich der Summe berechnet werden.
Seit dem Urteil des EuGH sei es seitens der Fifa und Belgiens Verband bisher nicht zu einer Kontaktaufnahme gekommen, wird Diarra zitiert: "Das ist ihr gutes Recht, aber es spiegelt eine anhaltende Kultur der Missachtung der Rechtsstaatlichkeit und der Spieler wider, trotz der sehr klaren Botschaft des EuGH. Zu meinem grossen Bedauern müssen wir uns daher erneut vor den Richtern erklären, ich habe keine andere Wahl."
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Diarra hatte seinen damaligen Klub Lokomotive Moskau nach einer drastischen Gehaltskürzung verlassen, die Russen die Kündigung aber als ungerechtfertigt angesehen und eine Summe im zweistelligen Millionenbereich vom Spieler gefordert. Der belgische Verein Sporting Charleroi sah daraufhin von einer Verpflichtung wegen der Befürchtung ab, gemäss den vom EuGH geprüften Fifa-Regeln einen Teil dieser Strafe übernehmen zu müssen. (SID/bearbeitet von jum)