Der plötzliche Tod seines ehemaligen Kapitäns Jorge Costa geht Fenerbahçe-Trainer José Mourinho sehr nahe. Bei einer Pressekonferenz kann er die Tränen nicht zurückhalten.

Am Dienstag musste der portugiesische Fussball erneut überraschend eine Legende verabschieden. Jorge Costa, der bis zuletzt als Generaldirektor beim FC Porto in sportlicher Verantwortung stand, erlag mit 53 Jahren einem Herzinfarkt. Costa war während des Trainings der Mannschaft zusammengebrochen und konnte nicht mehr gerettet werden. Der Innenverteidiger absolvierte zwischen 1992 und 2002 50 Länderspiele für Portugal und galt vor allem bei Porto, wo er den Grossteil seiner Karriere verbrachte, als Legende.

Besonders nahe ging der Tod von Costa dem portugiesischen Startrainer José Mourinho, der sonst eher für schärfere Töne bekannt ist. Die beiden kannten sich aus früheren Zeiten: Costa war Mourinhos Kapitän beim FC Porto, dem Team, das 2003 zunächst den Uefa-Pokal und 2004 dann sogar überraschend die Champions League gewann. Angesprochen auf den Tod von Costa konnte der Fenerbahçe-Trainer seine Tränen auf einer Pressekonferenz am Dienstag nicht zurückhalten.

"Er ist Teil meiner Geschichte, die geht", erklärte Mourinho mit brüchiger Stimme. "Du hast Kapitäne und du hast Anführer. Manchmal geht es nicht ums Armband, sondern darum, was du repräsentierst. Und Jorge war einer dieser Typen."

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Mourinho verabschiedet sich emotional von Costa

Für Mourinho steht schon am Mittwochabend das nächste wichtige Spiel an: Fenerbahçe muss in der Champions-League-Qualifikation gegen Feyenoord Rotterdam ran. Kein einfacher Moment für den Portugiesen, der um seinen früheren Schützling trauert. Aber: "Natürlich bin ich traurig, aber ich bin hier, weil wenn er jetzt mit mir sprechen könnte, würde er sagen: 'Komm schon. Mach die Pressekonferenz. Und er würde sagen: Morgen ist das Spiel. Gewinne und kümmere dich nicht um mich.'"

Auch auf Instagram veröffentlichte Mourinho eine emotionale Abschiedsbotschaft an Costa: "Ich weiss, was du jetzt sagen würdest, wenn du könntest: 'Hör auf zu weinen, Mister, morgen hast du ein Spiel und deine Jungs brauchen dich bereit und stark.' Ich verspreche dir BICHO, ich werde es sein. RIP, weil dein Vermächtnis bleibt", schrieb der portugiesische Trainer. (jum)