Nach dem EM-Aus mit der Schweiz wird Handballer Andy Schmid emotional. War es sein letztes Spiel im Nationaltrikot?

Mehr News zum Thema Sport

Nach seinem letzten Spiel auf grosser Handball-Bühne liess der Schweizer Top-Star Andy Schmid all seine Emotionen raus. Minutenlang kauerte der 40-Jährige nach dem Schweizer EM-Aus in der Vorrunde in einer Ecke der Katakomben und weinte. "Ich habe in den letzten fünf Minuten dreieinhalb Minuten geweint. Deswegen ist Wehmut wahrscheinlich leicht untertrieben", sagte der langjährige Spieler des Bundesligisten Rhein-Neckar Löwen am Dienstag, nachdem er seine Stimme wiedergefunden hatte.

Das 27:29 gegen Nordmazedonien könnte Schmids letztes Spiel im Schweizer Nationaltrikot gewesen sein. "Ich muss mal nach Hause und meine Gedanken sammeln. Ich habe einen Verband, ich habe eine Familie und dann werde ich entscheiden in den nächsten Tagen, ob das vielleicht sogar mein letztes Spiel war", sagte Schmid und richtete eine Botschaft nach ganz oben. "Ich weiss jetzt, dass es keinen Handballgott gibt. Weil wenn ein Handballgott das Spiel hier geschaut hätte, hätte er uns siegen lassen", sagte der Spielmacher.

Andy Schmid übertrumpft Schweizer Bestmarke

Mit mittlerweile 40 Jahren erzielte der Spielmacher zwölf Tore gegen die Nordmazedonier. Und das bei nur 16 Versuchen. Sein zwölftes und letztes Tor war dabei ein ganz besonderes, denn mit seinem 1.094. Tor für die Schweiz überholte er den bisherigen Schweizer Rekordhalter Marc Baumgartner, der es auf 1.093 bringt.

Über 200 Länderspiele, zwölf Jahre bei den Rhein-Neckar Löwen, fünfmal wertvollster Spieler der Bundesliga-Saison, zweimal deutscher Meister - die Zahlen seiner beeindruckenden Karriere sprechen für sich. "Es ist Zeit, das Feld freizulassen für die Weiterentwicklung. Ich weiss auch, dass es im Schatten von mir nicht einfach ist zu gedeihen", sagte Schmid. Ab Sommer wird er Trainer des Schweizer Nationalteams. (dpa/lh)

JTI zertifiziert JTI zertifiziert

"So arbeitet die Redaktion" informiert Sie, wann und worüber wir berichten, wie wir mit Fehlern umgehen und woher unsere Inhalte stammen. Bei der Berichterstattung halten wir uns an die Richtlinien der Journalism Trust Initiative.