Im norwegischen Meisterfinale kommt es zu bangen Minuten, die mit dem Sportlichen nichts zu tun haben. Christian Berger, der Trainer von Kolstad, bricht zusammen und muss minutenlang behandelt werden.
Grosser Schreckmoment für Handball-Trainer Christian Berge: Der langjährige Profi von Bundesligist SG Flensburg-Handewitt ist am Mittwochabend im Meisterschaftsfinale mit seinem Klub Kolstad Handball am Spielfeldrand zusammengebrochen. Nach einigen Minuten Behandlungszeit wurde er in einem Rollstuhl weggebracht, bald darauf war er wieder auf den Beinen. Später erklärte Berge, er habe an Herzflimmern gelitten. Er ist vorerst krankgeschrieben.
Der Zwischenfall ereignete sich im entscheidenden Spiel um den Titel gegen Elverum in Trondheim in der zweiten Halbzeit beim Spielstand von 21:23. Berges Team kam trotz des Schocks zurück und sicherte sich mit dem 31:28 die Meisterschaft.
Er habe das Gefühl gehabt, es seien einige Spieler "über Wasser gelaufen", sagte Berges Trainerkollege Stian Gomo, der die Mannschaft in der Schlussphase alleine betreute, unter Tränen. "Es war emotional, viele Gefühle. Wenn so etwas passiert, ist der Handball unwichtig. In den Gesichtern der Spieler habe ich viele Tränen gesehen. Aber wir waren uns schnell einig, dass wir weiterspielen wollen - für Christian", ergänzte Gomo.
"Ich bin beeindruckt, wie wir danach weitergespielt haben."
Kapitän Sigvaldi Gudjonsson ergänzte: "Es war hart, das zu sehen, schockierend. Ich bin beeindruckt, wie wir danach weitergespielt haben."
Berge (51) sollte am Donnerstag wieder zum Dienst erscheinen. Einem Klubsprecher zufolge fühlte er sich aber "noch immer ausgelaugt" und "völlig überfahren". Daher habe man gemeinsam beschlossen, dem Coach noch etwas Ruhe zu geben. (sid/bearbeitet von jum) © SID