Paris - So spät wie dieses Jahr ist Alexander Zverev selten in Paris angekommen. Erst am Freitag trudelte der 28-Jährige in der französischen Hauptstadt ein, wo er in den kommenden zwei Wochen seinen nächsten Anlauf auf den lang ersehnten ersten Grand-Slam-Titel nehmen wird.
Normalerweise zählt
Zweifel an Zverevs Form
Und in diesem Jahr? Ist Zverev mit einigen Zweifeln und Fragezeichen in Paris angekommen. Die Sandplatz-Saison, für Zverev stets die wichtigste Phase des Jahres, verlief durchwachsen. Zwar gewann er beim ATP-500er-Turnier in München den Titel, bei den Top-Events in Monte-Carlo, Madrid und Rom kam aber jeweils das frühe Aus.
Und auch der kurzfristig eingeschobene Abstecher in seine Geburtsstadt Hamburg gab Zverev nicht den erwünschten Schub. Aus im Achtelfinale, zudem Fieber und Übelkeit - es will in diesem Frühjahr bislang einfach nicht laufen für den Weltranglisten-Dritten.
Zverev gibt sich trotzig
Zverev reagiert mit Trotz auf die schwierige Phase. "An meinen Zielen für Paris hat sich nichts verändert", sagte er nach seinem Aus in Hamburg. "Ich denke, dass meine Form zuletzt gepasst hat. Jetzt hoffe ich, dass ich schnell wieder gesund werde."
Am Freitag absolvierte er im regnerischen Paris ein erstes lockeres Training. "Es war nicht die beste Vorbereitung, die ich je hatte. Aber das war es vor Australien auch nicht", sagte Zverev mit Blick auf das erste Grand-Slam-Turnier zu Beginn des Jahres. "Vor Melbourne musste ich auch aus dem United Cup rausziehen und konnte erst zwei Tage vor dem Turnier wieder aufschlagen. Und dann habe ich das Finale erreicht."

Damit das auch in Paris gelingt, muss er hundertprozentig fit sein. Schliesslich meinte es auch die Auslosung nicht besonders gut mit dem Olympiasieger von 2021. In der ersten Runde bekommt es Zverev frühestens am Montag mit dem Amerikaner Learner Tien zu tun, gegen den er das bislang einzige Duell in diesem Jahr in Acapulco verloren hat.
Schwere Gegner
Im Achtelfinale könnte dann Zverevs aktueller Angstgegner Francisco Cerundolo aus Argentinien warten, ehe im Viertelfinale ein Duell mit Novak Djokovic bevorstehen könnte. In einem möglichen Halbfinale könnte dann der Weltrangliste-Erste
Zumal sich der dreimalige Grand-Slam-Finalist selbst immer mehr Druck macht. Für den 14-maligen Paris-Champion
Im vergangenen Jahr verlor Nadal gegen Zverev in der ersten Runde. Inzwischen hat er seine Karriere beendet. Am Sonntag wird der Mallorquiner in einer besonderen Zeremonie noch einmal für seine 14 Titel in Paris geehrt.
Becker mahnt und hofft
Zverev wäre schon froh, wenn er den Coupe des Mousquetaires einmal in die Höhe stemmen dürfte. Und vielleicht tut es ihm ja ganz gut, dass nicht alle Augen auf ihn gerichtet sind, sondern besonders auf Sinner und
Trotz der vielen Fragezeichen schreibt Becker Zverev aber nicht ab. "Ich traue ihm alles zu, auch den Turniersieg", sagte der dreimalige Wimbledonsieger in einer Medienrunde von Eurosport. "Er muss dafür sein bestes Tennis spielen." Ob Zverev dazu in der Lage ist, werden die nächsten Tage zeigen. © Deutsche Presse-Agentur