Ein Steinschlag trifft Laura Dahlmeier auf 5.700 Metern Höhe. Zur Rettung kommt Thomas Huber - ein Freund der Bayerin. Doch der Profibergsteiger kann nicht helfen. Jetzt nimmt Huber Abschied von Dahlmeier.

Der verhängnisvolle Laila Peak war nach Aussage ihres guten Freundes Thomas Huber kein normaler Berg für die in Pakistan beim Klettern tödlich verunglückte Ex-Biathletin Laura Dahlmeier. "Ich weiss von Laura, dass sie immer von einem Berg geschwärmt hat - und das ist der Laila Peak", sagte Profibergsteiger Huber in einem vom Bayerischen Rundfunk veröffentlichten Interview: "Wir waren im Vorfeld schon sehr oft in Kontakt, weil sie Erfahrungen brauchten, wie die Berge da ausschauen. Und ich habe ihnen vieles erzählt, auch Möglichkeiten gegeben, welche Berge für sie vielleicht geeignet wären."

Bergsteiger Huber hat mit einem emotionalen Post öffentlich Abschied von der früheren Weltklasse-Biathletin genommen. "Dein Zelt bleibt jetzt leer, aber deine Energie strahlt in diesen Bergen bis hin zur Ewigkeit. All der Schmerz über das Erlebte ist kaum in Worte zu fassen", schrieb der 57-Jährige am Donnerstag auf Instagram.

Huber wollte Dahlmeier sofort helfen

Dahlmeier war im Hochgebirge mit ihrer Seilpartnerin Marina Krauss unterwegs. Die beiden erfahrenen Bergsteigerinnen brachen den Aufstieg vor dem Erreichen des Gipfels auf 5.700 Metern Höhe ab. Beim Abstieg wurde Laura Dahlmeier von dem Steinschlag getroffen. Dahlmeier wurde am Mittwoch von ihrem Management nach dem Unfall im Karakorum-Gebirge für tot erklärt, Krauss blieb unverletzt und brachte sich selbst in Sicherheit.

Huber (58) zögerte keine Sekunde, sich an der Rettungsaktion zu beteiligen. Er habe auf einer eigenen Klettertour in der Nähe in einem Messenger die Nachricht bekommen: "Laura ist schwer verletzt, vermutlich am Kopf - und ich habe mich dann sofort entschieden, in diese Geschichte mit einzusteigen", sagte Huber: "Ich habe mich sofort angeboten, meinen Rucksack zu packen und zu warten, bis der Helikopter mich vom Basislager abholt."

Die Rettungsmission für die 31 Jahre alte Doppel-Olympiasiegerin mit Huber brachte jedoch keinen Erfolg mehr. Schon zuvor waren Bergungsversuche aufgrund widriger Wetterbedingungen gescheitert.

Bergsteiger Thomas Huber
Der Bergsteiger Thomas Huber und die verstorbene Laura Dahlmeier waren gute Freunde. © dpa / Henning Kaiser/dpa

"Wenn sie in die Berge geht, hat sie gestrahlt"

"Ich bekam auch Nachrichten von Laura, dass sie die beste Zeit hatten am Berg und ich kenne die Laura. Sie ist ein Bergmädel", berichtete Huber von den Tagen vor dem Unglück und erinnerte an Dahlmeier: "Wenn sie in die Berge geht, hat sie gestrahlt, und es ist ihr Leben, sich mit den Bergen zu verbinden."

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Selbst vom Aufstieg habe Huber noch eine Nachricht der siebenmaligen Biathlon-Weltmeisterin bekommen: "Sie sind auf Camp eins am Leila Peak. Dann habe ich gesagt: "Wow, die Laura ist jetzt genau an ihrem Berg!" Ich habe mich so gefreut für sie." Er habe vor dem Unfall auch keine Informationen bekommen, dass es Probleme gegeben habe und sei davon überrascht worden. (dpa, bearbeitet von mss)

Teaserbild: © dpa / Henning Kaiser/dpa