"Grosse Bestürzung": Bundespräsident Steinmeier reagiert auf Dahlmeier-Unglück

Bangen um Ex-Biathlon-Star Laura Dahlmeier: Die 31-Jährige ist am Montagmittag beim Bergsteigen in Pakistan schwer verunglückt – gemeinsam mit einer Seilpartnerin wollte sie den 6.069 Meter hohen Laila Peak besteigen. Auf rund 5.700 Metern Höhe wurde sie dann von einem Steinschlag erfasst.

Am Dienstagmorgen hatte ein Hubschrauber die Stelle überflogen. "Lebenszeichen waren nicht zu erkennen", teilte das Management der einst besten Biathletin der Welt danach mit. Sie sei "mindestens schwerst verletzt", hiess es weiter. Am Dienstagabend musste die Suche aufgrund der einbrechenden Dunkelheit abgebrochen werden, am Mittwoch wurde sie dann fortgesetzt. Jedoch gestaltet sich die Rettungsmission schwierig. Die Unglücksstelle ist schwer zugänglich. Weiter besteht zudem Steinschlaggefahr. Rettungskräfte konnten noch nicht zu der erfahrenen Bergsportlerin vordringen. Die Anteilnahme und Sorge ist gross, die ersten Reaktionen:

"Ich denke an dich Laura", schrieb die zwölfmalige Biathlon-Weltmeisterin Magdalena Neuner (l.) – hier 2019 gemeinsam mit Dahlmeier – auf Instagram.

Der dreimalige Rodel-Olympiasieger Felix Loch schrieb laut dpa: "Auf einmal steht die Zeit still. Wir alle denken an dich, Laura!!"

Auch die zweimalige Langlauf-Olympiasiegerin Evi Sachenbacher-Stehle, die später zu den Biathletinnen wechselte, äusserte sich zum Unfall von Dahlmeher: "Wir sind in Gedanken bei dir Laura!", schrieb sie der dpa zufolge.

Ex-Biathletin Selina Gasparin, früher auf der Piste eine Konkurrentin von Dahlmeier, sagte der Schweizer Zeitung "Blick": "Es hört sich surreal an, wir können nur auf ein Wunder hoffen." Die 41-Jährige spricht von einer "Schocknachricht". Dahlmeiner bezeichnet sie als "mega normal, bodenständig", sie sei "ein flotter, lieber Mensch". "Sie ist überhaupt nicht abgehoben – und das trotz ihrer frühen Erfolge. Sie hat alles gewonnen, was es zu gewinnen gibt. Doch sie hörte trotzdem schon mit 25 auf. Ihr ging es nicht darum, möglichst lange viel zu verdienen. Sie hat einfach ihr eigenes Ding durchgezogen."

Uschi Disl ist wie Dahlmeier Olympiasiegerin im Biathlon. Gegenüber der "Bild"-Zeitung sagte sie: "Es ist eine schreckliche und schlimme Nachricht. Ich hoffe, dass sie nur verletzt ist und nicht noch Schlimmeres passiert ist. Sie ist eine richtig erfahrene Bergsteigerin und weiss genau, worauf sie sich im Gebirge einstellen muss." Aber die Natur könne man nicht voraussehen, "wenn so ein Steinschlag kommt", erklärte Disl. "Jetzt geht es nur darum, dass sie geborgen wird. Ich bin in Gedanken bei ihr."

"Laura! Kämpfe!!", schrieb Rodel-Olympiasiegerin Natalie Geisenberger in ihrer Instagram-Story.

"Wie so viele Menschen in unserem Land habe ich bis zuletzt um Laura Dahlmeier gebangt und gehofft, dass sie nach ihrem tragischen Bergunfall in Pakistan doch noch lebend geborgen werden könnte", sagte Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier, der Dahlmeiers Eltern zuvor sein tief empfundenes Beileid ausgesprochen hatte. Steinmeier würdigte die Sportlerin als "eine Botschafterin unseres Landes in der Welt, ein Vorbild für ein friedliches, fröhliches und faires Miteinander über Grenzen hinweg." So werde sie in Erinnerung bleiben.

"Ich kenne Frau Dahlmeier persönlich nicht, aber sie gilt als exzellente Bergsteigerin – mit viel Eigenverantwortung auf schwierigen Wegen", sagte Bergsteiger-Legende Reinhold Messner im Gespräch mit RTL/ntv. "Sie ist auf hohem Niveau unterwegs: minimal ausgerüstet, sehr erfahren. Doch gegen Lawinen und Steinschlag hilft Erfahrung nur begrenzt – die Natur bleibt unberechenbar."

Schriftstellerin Nicole Staudinger kommentierte den letzten Instagram-Post von Dahlmeier, unter dem sich innerhalb weniger Minuten unzählige Kommentare sammelten: "Bei so vielen guten Wünschen und Schutzengeln hier, muss einfach alles gut sein", schrieb Staudinger.