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Mit gerade 25 Jahren beendete Laura Dahlmeier ihre erfolgreiche Biathlon-Karriere. Auch ein Grund: Sie wollte einfach mehr Zeit in den Bergen verbringen. Laut "SZ" sagte sie einst: "Wenn du auf einem Gipfel stehst und herunterschaust, ist das gewaltig. Das kann dir kein Biathlonrennen geben."
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Dabei sei so eine Gipfelbesteigung einem Biathlon-Erfolg nicht unähnlich, erklärte Dahlmeier gegenüber dem ZDF - mit einem Unterschied: "Man feiert es meist allein und kann es länger auskosten - im Biathlon sind immer viele Menschen um einen rum, wenn man auf dem Siegerpodest steht."
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Die Liebe zu den Bergen hatte Dahlmeier ihren Eltern zu verdanken. Im Gespräch mit unserer Redaktion erklärte sie im Mai 2025: "Ich bin absolut dankbar dafür, wie ich aufgewachsen bin. Ich komme aus Garmisch-Partenkirchen, hatte die Berge immer im Blick. Meine Eltern haben mich früh in die Berge mitgenommen."
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Auch im Interview mit der BR-Sendung "Blickpunkt Sport" blickte sie auf ihre Kindheit zurück: "Schon als Kinder waren wir draussen in den Bergen, sind mal einen Klettersteig gegangen oder waren auf der Alpspitze." Das sei auch während ihrer laufenden Karriere immer ein Ausgleich gewesen. Es war ihr immer wichtig, "dass ich noch etwas anderes mache. Dass ich am Wochenende mit meinen Freunden beim Klettern oder Bergsteigen bin, wo einfach andere Sachen wichtig sind und andere Werte zählen."
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Ebenfalls im "Blickpunkt Sport" erklärte sie: "Für mich ist es einfach so schön, diese Freiheit zu spüren, zu sagen, ich gehe zum Bergsteigen. Ich gehe in der Früh auf eine Skitour, im Sommer fahre ich vielleicht wieder auf Expedition." Freiheiten, die sie erst nach der aktiven Karriere so richtig auskosten konnte.
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Und überhaupt: ""Der Wert Freiheit steht bei mir ganz weit oben und ist mir super wichtig. Der ist mir heilig. Ich versuche, dass ich mir die Freiheit immer behalte, egal was ich mache", erklärte Dahlmeier in der ZDF-Doku "Höhenrausch".
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Und so nahm sich Dahlmeier auch die Freiheit, sich selbst am Berg immer wieder zu neuen Höchstleistungen zu pushen. Einst sagte sie dazu: "Ich bin Sportlerin und möchte die Grenzen immer wieder gerne ausloten. Das ist mein innerer Antrieb. Ich habe das Gefühl, dass ich die wahre Intensität nur spüre, wenn ich gefordert bin. Wenn es zu entspannt und einfach ist, kommt das gar nicht bei mir an."
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Die Besteigung des Mount Everests oder anderer Achttausender reizte sie dabei allerdings gar nicht, wie sie gegenüber dem ZDF angab: "Da gibt es viele andere spannendere Gipfel zu entdecken, an denen nicht so viel los ist und das ehrliche Bergsteigen mehr im Vordergrund steht."
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Am liebsten hatte sie Gipfel für sich allein. In ihrer Heimat Garmisch-Partenkirchen hatte sie einige Orte, an denen sie ganz bei sich sein konnte, wie sie im Gespräch mit unserer Redaktion verriet: "Das Besondere an diesen Plätzen ist erstens, dass es bei uns daheim ist, dass ich viele gute Erinnerungen daran habe und dann aber auch, dass da nicht so viele andere Leute sind."
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Verraten wollte sie diese Plätze nicht, auch aus Sorge, dass sich dann zu viele andere Wanderer dorthin verirren könnten: "Das sind solche Berge, wo eben kein richtiger Weg rauf geht, sondern nur ein Pfad oder eine Klettertour, wo du ein bisschen schauen musst. Berge, wo du im Idealfall allein bist oder halt nur mit deinen Freunden. Das sind für mich schon wichtige Orte, das waren sie auch während der aktiven Karriere. Da bleibt das Handy im Tal unten oder es ist aus und da bin ich für mich allein, da kann ich mich zurückziehen, da kann ich einfach ich selbst sein."
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Manchmal wirkte es, als könne Dahlmeier gar nicht still sitzen. Diesem Eindruck widersprach sie im Podcast "Pizza und Pommes" im Januar 2025: "Wenn ich einen coolen Vormittag gehabt habe, draussen in den Bergen war, mich bewegt habe, dann kann ich auch mal einen guten Nachmittag mit weniger Bewegung verbringen und drinnen rumsitzen."
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Dahlmeier starb nach einem Steinschlag bei der Besteigung des Laila Peak in Pakistan. Ihre ansteckend positive Art und ihre grosse Liebe zu den Bergen wird vielen Menschen noch lange in Erinnerung bleiben. Sie selbst sagte einst: "Ich bin, wie ich bin. Das Wichtigste ist, dass ich das nach wie vor sein kann." Und es bis zum Schluss war.