Schlagersängerin Anna-Carina Woitschack ist mittlerweile in der Reality-Welt angekommen. Nach ihren Teilnahmen bei "Die Verräter" und im Dschungelcamp übernimmt sie nun eine Gastrolle in der Daily "Alles was zählt". Wir haben die 32-Jährige gefragt, warum es ihr nicht mehr reicht, nur auf der Bühne zu stehen.

Ein Interview

Anna-Carina Woitschack gibt ihr Schauspiel-Debüt. In AWZ schlüpft sie in die Rolle einer Mode-Vloggerin mit journalistischem Ehrgeiz, die versucht, brisante Geheimnisse aufzudecken. Ein Spiel mit dem Feuer? Die Folge läuft ab sofort im Stream bei RTL+ und am 20.05. um 19.25 Uhr bei RTL.

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Im Interview mit unserer Redaktion spricht Woitschack über ihre bisherigen Reality-TV-Erfahrungen und ihre Abenteuerlust. Zudem ordnet sie die Unterschiede zwischen der laufenden "Verräter"-Staffel und dem Auftakt der Spielshow vor fast zwei Jahren ein.

Frau Woitschack, Sie geben Jahr für Jahr mindestens ein Debüt: 2023 bei "Die Verräter", 2024 im "Playboy", 2025 im Dschungelcamp und nun bei "Alles was zählt". Warum reicht es Ihnen nicht mehr aus, nur auf der Bühne oder im Tonstudio zu stehen?

Anna-Carina Woitschack: Mir ist es ganz wichtig, vielfältig zu sein. Ich möchte meinen Horizont ständig erweitern. Für eine Unterhaltungskünstlerin, als die ich mich sehe, sind verschiedene Show-Formate interessant – vom Schauspiel bis hin zu einem Sozialexperiment wie "Die Verräter". Man nimmt immer etwas mit, das einem auf der Bühne nur helfen kann. Der "Playboy" hingegen war eher ein Befreiungsschlag – das habe ich nur für mich gemacht.

Welche Show hat Sie am nachhaltigsten geprägt?

Ganz klar "Die Verräter". Für mich war das der Startschuss in die Reality-Welt. Als damals die Anfrage kam, wusste niemand, was uns erwarten würde. Schliesslich war dieses Format in Deutschland noch unbekannt. Natürlich habe ich mir im Vorfeld einige Gedanken gemacht, ob das überhaupt etwas für mich sein könnte. Ich habe dann aber schnell Blut geleckt. Durch diese Show habe ich gespürt, wie wichtig es ist, sich breiter aufzustellen und auch Menschen ausserhalb des Schlager-Kosmos zu erreichen. Die Fan-Base ist spürbar gewachsen. Mein Mut wurde also belohnt.

"Menschen zu unterhalten, liegt mir in den Genen."

Ist Ihre erste Schauspiel-Rolle bei "Alles was zählt" gleichbedeutend mit einem Kurswechsel und einem Abschied aus der Reality-Trash-Welt?

Nein. Schliesslich kam über den Dschungel die Anfrage für "Alles was zählt". Insofern bedingt das eine in gewisser Weise das andere. Ich habe aber nicht vor, jetzt eine Schauspielkarriere zu starten. Wobei: Sag niemals nie! Mir hat meine AWZ-Gastrolle auf jeden Fall viel Spass gemacht. Menschen zu unterhalten, liegt mir in den Genen – schliesslich stamme ich aus einer Puppentheater-Familie. Auch wenn ich das nie gelernt habe, glaube ich, dass ich dazu geboren bin.

Wurde Ihnen vom AWZ-Cast denn ein schauspielerisches Talent bescheinigt?

Zunächst einmal bin ich den Kolleginnen und Kollegen sehr dankbar, dass sie mir im Vorfeld das Lampenfieber ein bisschen nehmen konnten. Mir ging schon ziemlich die Pumpe (lacht). Wenn ich mit meiner Musik auf die Bühne gehe, dann bin ich safe. Hier bekommst du aber ein Drehbuch in die Hand gedrückt und musst dich auf eine Rolle einlassen. Das ist etwas ganz anderes. Am Ende waren alle sehr zufrieden mit mir.

Sie spielen die Mode-Vloggerin Vivienne, die brisante Geheimnisse aufdeckt. Spielen auch Sie gerne mit dem Feuer?

Oh, nein. Es ist wirklich nur eine Rolle und hat nichts mit mir als Anna-Carina zu tun. Genau das ist ja auch das Interessante an der Schauspielerei. Man kann sich voll und ganz einer Figur hingeben. In meinem Fall ist es eben diese Vloggerin, die spitze Fragen stellt und sehr neugierig ist.

Ihr kommendes Album, das im August erscheint, wird "Abenteuerlust" heissen. Verarbeiten Sie darin Ihre Reality-TV-Erfahrungen?

Nun, zumindest passt der Albumtitel zu meinen persönlichen Erfahrungen in der letzten Zeit. So war mir von vornherein klar, dass das Dschungelcamp vermutlich das Abenteuer meines Lebens werden würde. Und das war es dann ja auch wirklich. Die Abenteuerlust war bei mir in den vergangenen Jahren schon Programm. Daher muss das Album natürlich auch so heissen.

Neue "Die Verräter"-Staffel weckt Erinnerungen: "Gänsehaut war sofort wieder da"

Wie "abenteuerlich" finden Sie die aktuelle "Die Verräter"-Staffel?

Ich habe mir die ersten beiden Folgen angesehen. Als ich den runden Tisch sah, war die Gänsehaut sofort wieder da. Das passiert ganz automatisch. Du hast sofort wieder das Gefühl, dass du beobachtet wirst. In diesem Moment empfand ich als unwirklich, dass ich all das selbst erlebt und überstanden habe. Es war echt hart.

Wayne Carpendale forderte kürzlich nach einem Streit das Show-Aus einer Mitspielerin. Ging es in Ihrer Staffel ähnlich hoch her?

Das habe ich bisher nicht mitbekommen. Bitte spoilern Sie mich nicht (lacht). Bei uns war es aber tatsächlich anders – vielleicht, weil es die erste Staffel war. Schon die Kandidatinnen und Kandidaten der zweiten Staffel hatten mehr Erfahrungswerte. Sie trauten sich auch mehr. Zumindest mir ging es so, dass ich das Spiel in der ersten Woche noch gar nicht komplett verstanden hatte. Damit war ich nicht alleine. Viele von uns nahmen jeden Tag das Regelbuch zur Hand. Vielleicht werden diesmal härtere Geschütze aufgefahren, weil man mittlerweile weiss, wie das Format funktioniert. So oder so macht diese Show etwas mit einem.

Wem trauen Sie in dieser Staffel nicht über den Weg?

Leider habe ich noch nicht genug gesehen, um mir ein Urteil erlauben zu können. Ich glaube aber, dass es Motsi ganz gut macht. Sie war in den ersten Folgen ziemlich krass. Allerdings weiss ich aus eigener Erfahrung, wie schwierig es ist, in diesem Schloss zu leben und die Fassade die ganze Zeit aufrechtzuerhalten.

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Apropos Fassade aufrechterhalten: Sind die "Dschungel-Wogen", was Ihr Verhältnis zu Edith Stehfest angeht, mittlerweile wieder geglättet? Kam es zur Aussprache?

Für mich war das Kapitel mit der Wiedersehensshow im Anschluss abgehakt. Es war ein einmaliges Projekt und Erlebnis. Getreu dem Motto: Was im Dschungel passiert, das bleibt im Dschungel! Ich habe viel mitgenommen und viel über mich gelernt.

Was zum Beispiel?

Ich glaube, dass ich noch mal ein Stück weit dankbarer geworden bin – zum Beispiel, wenn es um das Thema Essen geht. Kürzlich war ich bei einer TV-Produktion. In der Pause gab es Nudeln zu essen, die aber leider schon kalt waren. Seit dem Dschungelcamp macht mir so etwas nichts mehr aus. Man ist einfach froh, wenn man etwas zu essen bekommt.

Vervollständigen Sie bitte den folgenden Satzanfang: Alles, was zählt, ist für mich …

… eine spannende Erfahrung und mein Schauspieldebüt.

Über die Gesprächspartnerin

  • Anna-Carina Woitschack ist eine deutsche Schlagersängerin, die 2011 an der Castingshow "Deutschland sucht den Superstar" teilnahm. Im Juni 2020 heiratete sie den Moderator Stefan Mross live in der TV-Show "Schlagerlovestory", im November 2022 folgte die Trennung. Gemeinsam mit ihrem Kollegen Vincent Gross gewann Woitschack 2023 die Reality-Spielshow "Die Verräter – Vertraue Niemandem!". Anfang 2025 belegte sie im Dschungelcamp den siebten Platz.