Am Samstagabend zockten Barbara Schöneberger und Günther Jauch gegen Sasha und Vanessa Mai – und zwar im wahrsten Sinne des Wortes. Denn bei "Denn sie wissen nicht, was passiert" ging es diesmal thematisch nach Las Vegas. Dort angekommen besorgte sich Günther Jauch eine unfreiwillige Dusche und Sasha bekam einen Anruf von einem ganz besonderen Fan.

Christian Vock
Eine Kritik
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Die neueste Ausgabe "Denn sie wissen nicht, was passiert" beginnt mit einem Phänomen. Denn die Show-Produktion hat sich diesmal "Las Vegas" als Motto ausgesucht und immer, wenn irgendetwas in der Film- und TV-Branche mit "Las Vegas" zu tun hat, wird der Song "Viva Las Vegas" von Elvis Presley gespielt. So als gäbe es nur dieses eine Lied über die Show- und Glücksspiel-Metropole. Tatsächlich sind aber nicht die Musiker und Komponisten wahnsinnig einfallslos, sondern Fernsehmacher.

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Also laufen am Samstagabend auch Thomas Gottschalk, Günther Jauch, Barbara Schöneberger sowie ihre neuen Gegner, die Sänger Sasha und Vanessa Mai, zu Elvis Presleys "Viva Las Vegas" ins Studio ein und schwingen ihre Hüften – jeder nach seinen Möglichkeiten. Jeder nach seinen Möglichkeiten galt offenbar auch bei der Kleiderwahl, denn die Herren hatte man allesamt in Glitzer-Anzüge gesteckt. Doch während Gottschalk und Sasha ihre Anzüge trugen, trug bei Jauch der Anzug ihn. Dafür hatte Sasha zwar nicht mit der Optik, aber mit dem Material zu kämpfen: "Atmungsaktiv ist was Anderes."

Las Vegas – Elvis – Hüfte – Buzzer

Bei der Umsetzung des "Las Vegas"-Themas startet man also mit Licht und Schatten und diese Motto-Wankelmütigkeit sollte man vor allem bei den Spielen den ganzen Abend über nicht loswerden. Zur Erinnerung: Bei "Denn sie wissen nicht, was passiert" spielen Gottschalk, Jauch, Schöneberger und zwei prominente Gäste in irgendeiner Konstellation gegeneinander. Diesmal bilden Jauch und Schöneberger sowie Sasha und Vanessa Mai ein Team, während Thomas Gottschalk moderiert.

Nach zehn Spielen stellen sich die beiden Teams für ein Quiz in die berüchtigte Wand, in die bei falschen eigenen oder richtigen Antworten von dem Gegner so lange von hinten Steine hineingeschoben werden, bis das erste Team komplett den Halt verliert und aus der Wand stürzt. Dementsprechend gewinnt das Team, das sich am längsten in der Wand halten kann und beglückt damit seinen Teil des Publikums mit einem Geldsegen von insgesamt 20.000 Euro.

Davor stehen am Samstagabend aber noch knapp viereinhalb Stunden Spiele und so kommt Show-Leiter Thorsten Schorn gleich auf den Punkt: "Lasst uns direkt zocken!" Das machen Schöneberger und Co. dann auch und legen mit dem Spiel "Mach mir den Elvis" los. Dafür müssen sich die Teams in einen Rahmen stellen, an dessen Innenseiten auf Hüfthöhe je zwei Buzzer angebracht sind, die nun durch Hüftkreisen gedrückt werden müssen und zwar je häufiger desto besser. Warum man so ein Spiel in einer "Las Vegas"-Ausgabe macht? Vielleicht weil man folgende Gedankenkette im Kopf hatte: Las Vegas – Elvis – Hüfte – Buzzer.

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Las Vegas oder Lass Vegas?

Ähnlich muss man auch bei Spiel zwei gedacht haben, denn da müssen sich die Teams zu einem Junggesellinnen-Abschied in eine Limousine setzen und sich gegenseitig Begriffe erklären, während es in der Limo nicht nur stickig, sondern vor allem laut ist. Kann man bei Limousine und Junggesellinnenabschied den Bezug zu Las Vegas noch recht leicht herstellen, wird es bei Spiel drei schon schwieriger – auch wenn man das Spiel "Jackpot! Das Glückstelefon" genannt hat.

Hier wird nur dem TV-Zuschauer eine Frage gestellt. In Runde eins sollen nun alle Menschen, die die Telefonnummer von Barbara Schöneberger haben, auf deren Mobiltelefon anrufen, die Lösung sagen, mit der Schöneberger dann einen Safe öffnen kann. Später sind dann noch Mai, Jauch und Sasha dran. Ebenfalls wenig Las-Vegas-Bezug sieht man, als die Promis Lieder anhand von Tänzen erkennen, Gegenstände auf Luftballons werfen oder als sie mit einer Luftwirbelkanone Kerzen löschen sollen. Deutlich mehr Las Vegas gibt es, als man Spielkarten im Publikum verteilt und die Promis dann eine Runde Black Jack spielen lässt.

Aber ist es überhaupt wichtig, wie authentisch eine Las-Vegas-Ausgabe überhaupt ist? Ja, denn wenn man es mit der Umsetzung des eigenen Mottos zu sehr untertreibt, dann muss man sich so ein Motto gar nicht erst geben. Aber gleichzeitig auch nein, denn Mottotreue sagt noch nichts darüber aus, wie unterhaltsam das Ganze ist und darauf kommt es gerade bei einer XL-Samstagabendshow, die "Denn sie wissen nicht, was passiert" nun mal ist, ja an.

Sasha bekommt Anruf von einem ganz besonderen Fan

Aber auch hier gibt es Licht und Schatten und Barbara Schöneberger fängt gleich mal mit dem Licht an. Denn als die Promis zum Hüftkreis-Spiel sollen, macht sie sich über Günther Jauch lustig: "Herr Jauch fängt schon an, an den Fingernägeln zu kauen. Hüfte, Hüfte wann war denn die Hüfte zuletzt im Einsatz?" Wesentlich unlustiger ist dann das, was Jauch zu dem Thema einfällt. Als sich die Promis in den Buzzer-Rahmen stellen sollen, wittert Jauch mit Blick auf die Damen ein Chancenungleichgewicht: "Ihr müsst euch ja dann einfach nur dazwischen stellen und das reicht dann ja schon", moniert Jauch und macht dazu minimale Hüftbewegungen.

Als dann Vanessa Mai im Duell mit Schöneberger zwar mehr Aufwand betreibt, aber den Buzzer nicht deutlich genug drückt, versucht sich Günther Jauch erneut an einem Breite-Hüfte-Witz: "Entschuldigung, sie hat auch den viel weiteren Weg gehabt." Offenbar sind Altherrenwitze auch im Jahr 2025 immer noch nicht ausgestorben. Wesentlich besseren Humor beweist da schon Sasha beziehungsweise dessen Frau.

Beim Glückstelefon-Spiel sollen bekanntlich die Menschen anrufen, die die Telefonnummer des jeweiligen Promis haben und hier spottet Moderator Thorsten Schorn über die Chancen von Sasha: "Da wird sich dann vielleicht auszahlen, dass er in den 1990er Jahren vielen weiblichen Fans die Telefonnummer gegeben hat." Als der Sänger dann an der Reihe ist, bekommt er tatsächlich einen Anruf von einem weiblichen Fan, allerdings von einem ganz besonderen: seiner Frau. "Hallo Liebling!", begrüsst der Sänger seine Frau Julia und die stellt lachend klar: "Ich lass doch keine 1990er-Jahre-Uschi dich anrufen!"

Schöneberger zu Jauch: "Mach doch bitte den Mantel zu!"

Aber auch Günther Jauch sollte an diesem Abend noch für Lacher sorgen. Beim Spiel "Kaninchen zaubern" müssen sich Mai und Schöneberger merken, ob sich in Boxen Stoffhasen oder jeweils eine Ladung Wasser befinden. Jauch und Sasha wiederum sollen das überprüfen, indem sie sich in Regenmänteln unter die Boxen stellen und diese mit dem Ziehen an einem Seil öffnen.

Anfangs läuft es bei Schöneberger und Jauch prima, sodass sich Jauch in Erwartung eines erneuten Hasen mit aufgeknöpften Regenmantel und nach oben gereckter Brust unter eine Box stellt, zieht und eine Ladung Wasser abbekommt. "Dein Hemd wird durchsichtig, mach doch bitte den Mantel zu!", macht sich Schöneberger über den klitschnassen Jauch lustig.

Ganz am Ende der Show bringt Jauch die Zuschauer dann noch einmal zum Lachen – allerdings nur seinen Teil des Publikums. Denn beim Finalspiel fällt Jauch nach Sasha auf der Gegenseite zwar als zweiter aus der Wand. Weil aber Vanessa Mai am Ende nur noch zwei Möglichkeiten hatte, ihre Hände oder Füsse in der Wand zu platzieren, muss auch sie sich in das Schaumpolster-Becken fallen und Jauchs Team-Gefährtin und Last-Woman-Standing, Barbara Schöneberger um kurz vor 1 Uhr am Montagmorgen den Sieg überlassen.