Um kurz vor 2 Uhr am frühen Sonntagmorgen brachten Natascha und Wilson Gonzalez Ochsenknecht endlich zu Ende, was sie sechs Stunden zuvor mit Verona und San Diego Pooth begonnen hatten. Wenige Minuten zuvor gab es in der neuesten Ausgabe von "Schlag den Star" aber noch schlechte Stimmung, weil eine Kandidatin das Finalspiel nicht spielen konnte.
Die neueste Ausgabe "Schlag den Star", das wusste man vorher, beginnt dort, wo die vergangene Ausgabe aufgehört hatte: mit einer Premiere. Vor der Sommerpause spielten mit Shania und
Das kann man natürlich gut fürs Marketing nutzen, machte ProSieben auch, aber am Ende des Tages ist für eine TV-Show nicht das Verwandtschaftsverhältnis entscheidend, sondern ob die Teilnehmer gute Unterhaltung abliefern. Das können bei einer Show wie "Schlag den Star" eine überragende sportliche Leistung sein, Geistesblitze am Ratepult, ein paar humoristische Einlagen, wenn es für keines der beiden erstgenannten reicht – oder auch alles zusammen.
Verona Pooth: "Ich schlag dem Star!"
Welches dieser Unterhaltungselemente die Pooths und Ochsenknechts wählen werden, ist vorab nicht ganz klar, haben vier der drei Kandidaten diesbezüglich doch kein offenkundiges Profil. Nur Verona Pooth hat sich hier durch ihre Werbeeinsätze à la "Da werden Sie geholfen" oder für "Blubb-Spinat" ein klares, aber etwas dümmliches Image erarbeitet. Da sie bei "Schlag den Star" bei den Quiz-Fragen auch mit Wissen glänzen muss, könnte Pooth damit vor einem Zwiespalt stehen. Will sie ihr Image als grammatikalische Geisterfahrerin pflegen oder sind ihr die 100.000 Euro Preisgeld wichtiger? Oder gelingt ihr vielleicht sogar beides?
Die ersten Minuten deuten eher darauf hin, dass Pooth ihr Image pflegen will. Der Name Ochsenknecht sei Programm, stellen die Pooths im obligatorischen Vorstellungseinspieler über ihre Gegner fest, denn es gebe, so San Diego, einen Knecht und einen Ochsen. "Müsste man da nicht 'Öchsin' sagen?", fragt Pooth mit ihrer bekannten Quietschstimme gespielt. Wenige Minuten später erinnert Pooth dann noch einmal an ihre Zeit als grammatikscheue Werbefigur: "Ich schlag dem Star!", verkündet Pooth und als sie ihr Sohn verbessert, antwortet sie: "Wem auch immer."
Am Ende wird man nicht so ganz schlau daraus, ob das wirklich Imagepflege, ein selbstironischer Scherz, ein Reflex oder doch authentisch ist. Authentisch ist auf jeden Fall der Moderator des Abends,
Und es hat "Blubb" gemacht
Matthias Opdenhövel nimmt das Projekt "Samstagabendunterhaltung" also gleich selbst in die Hand, seine Kandidaten folgen ihm später. Denn erst einmal sorgt Verona Pooth nicht für Lacher, sondern für einen ersten Schreckmoment. Gleich im ersten Spiel sollen die Pooths und Ochsenknechts jeweils paarweise mit Kurbelautos herumfahren. Das gelingt zunächst auch ganz ordentlich, nur in einer Kurve verliert Verona Pooth das Gleichgewicht, kippt nach hinten weg und landet auf dem Boden.
Pooth steht schnell wieder auf, vermeldet aber einen schmerzenden Oberschenkel: "Ich glaub, ich hab die Kurbel auf’s Bein gekriegt." Mit einem "Einmal gucken" verschwindet Pooth hinter den Kulissen, um die Verletzung zu begutachten, kommt aber nach ein paar Minuten mit einem Eisbeutel auf dem Oberschenkel zurück. Ob es eine Packung Tiefkühlspinat mit Blubb war, konnte man nicht erkennen. Pooth jedenfalls meldet sich einsatzfähig und gewinnt das Kurbelauto-Rennen doch noch.
Danach wechselt die Führung nach fast jedem Spiel, die Unterhaltung läuft an diesem Abend also fast ausschliesslich über die Spannung, denn Pooth verzichtet weitgehend auf ihren Werbefiguren-Sprech. Nur, als sie ihrem Sohn Begriffe mithilfe anderer Begriffe erklären soll und statt "Schlauch" "schlau" liest, kokettiert sie mit ihrem alten Image: "Du kannst deinen Nachnamen nicht mehr ändern", erklärt sie ihrem Nachwuchs.
Finalkrimi mit schlechter Stimmung
Aber auch die Gegner-Seite pflegt ihr Image. Während sich
Darf sie natürlich nicht, alles, was bei "Schlag den Star" erlaubt ist, ist ein bisschen Jammern und Schmollen. Doch davon sollte nicht Ochsenknecht, sondern Verona Pooth Gebrauch machen. Denn die Pooths haben bereits nach Spiel zwölf einen Matchball, müssen also nur noch ein Spiel gewinnen. Doch die Ochsenknechts kämpfen sich ran, sodass das letzte Spiel entscheidet. Als Opdenhövel erklärt, dass die Kandidaten sich hier gegenüber sitzen und eine Stange mit den Füssen hochhalten müssen, verkündet
Sie habe eine Platte und ein Netz im Bauch und habe das auch vorher angegeben. Opdenhövel fragt bei den Pooths nach, ob sie mit einem Ersatzspiel einverstanden sind und während San Diego sofort bejaht, zögert Verona kurz. Sie erkundigt sich, ob sie im Fall der Fälle das Ersatzspiel dann auch ablehnen könnten, rollt mit den Augen und setzt sich schmollend auf den Boden. Als dann im Ersatzspiel ein Hut auf den Kopf des Partners geworfen werden soll und die Ochsenknechts in Führung gehen, wird Pooth deutlich: "Ich ärger mich jetzt nur so. Ich find das doof, dass wir so ein Spiel haben, was wir gar nicht können. Das macht einen irgendwie jetzt komisch drauf."
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Allerdings wird das Spiel dann tatsächlich ein kleiner Krimi, jedes Team hat die Chance auf einen Sieg, ehe es wieder gekontert wird. Am Ende verfehlt Pooth dann doch noch San Diegos Kopf, sodass die Ochsenknechts nach einem langen Kampf die Show am Sonntagmorgen um kurz vor 2 Uhr als Sieger verlassen. Pooths Kommentar: "Es ist wie’s ist."