Geld stinkt nicht - vor allem nicht in der "Höhle der Löwen". Die Erfindung eines Ex-Fussballprofis soll Klogerüchen den Garaus machen. Die Löwen wittern ein Millionengeschäft, und es entbrennt der Kampf um den Deal. Ein 98-Jähriger stellt derweil einen neuen Altersrekord auf.
Für gute Ideen ist man nie zu alt: Das beweist ein 98-Jähriger, der zum ältesten Teilnehmer in der "Höhle der Löwen" (montags, 20:15 Uhr, VOX oder bei RTL +) wird. Um einen ganz und gar nicht anrüchigen Deal reissen sich die Löwen besonders: Ein ehemaliger Fussballprofi präsentiert seinen High-Tech-Absauger, der schlechte Toilettengerüche eliminiert. Das Geschäft schnappt sich ein Investor, der sich einen Klo-Deal selbst nicht zugetraut hätte.
Erfinder-Opa stellt neuen Altersrekord auf
Heinz Schlechtingen aus Köln ist ein Phänomen: Mit seinen 98 Jahren ist er der älteste Höhlen-Besucher jemals. Geistig topfit ist er auf einen Gehstock angewiesen. Sein Enkel Phil Janssen (30) und dessen Mitstreiter Thorben Engel (29) und Philipp Battisti (30) haben für "Opa Heinz" - und Millionen anderer Gehstock-Benutzer - "Steets" erfunden. Dabei handelt es sich um eine nachrüstbare Vorrichtung, mit deren Hilfe Gehstöcke einfach auf dem Boden abgestellt werden können. Kleine Standfüsse klappen aus und wieder ein. Für 300.000 Euro und 15 Prozent sucht das Gründer-Trio eine Finanzstütze.
"Grobe Frechheit, was ihr hier präsentiert"
Auf einen Millionen-Deal mit den Löwen hoffen Katharina Kreuzer (26), Emre Aydin (31) und Massimo Sabatino (28). Ihre App "Muvn" bietet eine Art Mitfahrgelegenheit für Gegenstände zu deren nachhaltigerem und kostengünstigerem Transport. Die blauen Augen von CEO Katharina macht das Trio dabei als besonderen "Trick" aus, um Investoren zu überzeugen. Ob das die Löwen beeindruckt? Die drei rufen stolze 300.000 Euro für fünf Prozent an "Muvn" auf.
Tech-Experte Frank Thelen hat Zweifel am sogenannten Marktplatz-Businessmodell von "Muvn" und am Unternehmenswert: "6,5 Millionen? Entweder holt ihr jetzt noch was Grosses raus. Oder es ist eine ganz grobe Frechheit, was ihr hier heute präsentiert." Die Gründer geben zu, dass bislang ganze neun Fahrten über ihre Plattform abgewickelt wurden. Insgesamt haben sie 12.000 Euro in ihr Business gesteckt. "Wir haben hier teilweise Schüler, die mehr investiert haben", stellt
Ensthalers Spitze gegen Wöhrl
Arne Engelke (29) aus Oldenburg ist ein Multitalent. Der gelernte Bankkaufmann ist Hobby-DJ und Gründer von "krydda". Unter diesem Label - aus dem Schwedischen übersetzt: "Gewürze" - vertreibt er drei Würzmischungen von italienisch bis orientalisch. Die sollen fadem Tofu explosive Geschmacksnoten verleihen und vegane Geschmacksknospen zum Tanzen bringen. Für zwanzig Prozent an seinem Unternehmen ruft er 75.000 Euro auf. Fair - aber schmeckt hungrigen Löwen auch fleischlos?
Die veganen Häppchen munden nicht allen. "Meins ist es nicht", so Fleischliebhaber
Dümmel "angefixt" von Röhrchen gegen Naschwahn
Wenn der Jieper kommt, sind bei vielen Süssigkeiten, Chips, Zigaretten und Vapes nicht weit. Nils Stögbauer (46) und Randolph Skrok (53) aus Gelsenkirchen haben etwas gegen den Naschwahn. Ihre "FlaveAir"-Röhrchen bestehen aus drei Komponenten und ahmen den Geschmack ungesunder Genussmittel nach - ohne Kalorien und schädliche Zusätze. Der Steuerberater und der Pädagoge aus dem Ruhrpott haben bereits 400.000 Euro investiert. Für 15 Prozent ihrer Anteile erhoffen sie sich 150.000 Euro von den Löwen.
Bis auf Frank Thelen loben die Löwen den Geschmack aus dem Röhrchen: "Wow! Total nach Blaubeere", ist Naschkatze Ralf Dümmel hellauf begeistert. Carsten Maschmeyer sieht nicht genügend Kundenpotenzial und steigt aus. Judith Williams und Janna Ensthaler erkennen ein anderes Problem: "Wenn ich mir vorstelle, unsere Kinder haben das." Und Ensthaler ergänzt: "Genau heute bin ich mit meiner zehnjährigen Tochter hier. Das fühlt sich nicht richtig an." Beide steigen aus. Anders Ralf Dümmel: "Ich bin angefixt." Er bietet 150.000 Euro, allerdings für 25 Prozent. Und die Gründer schlagen zu: "Wir wollen FlaveAir gern mit dir gross machen."
Löwen-Fight um den Klogestank-Sauger
Was für eine Karriere: Giuseppe Leo (30) aus München war Fussballprofi. Jetzt kämpft er leidenschaftlich gegen Klogerüche. Mit seinem "AIR CUBE" stellt er seine High-Tech-Erfindung vor, die per positiv geladener Ionen schlechte Gerüchte bereits während des Toilettengangs absaugt. Zusätzlich erfrischt das Gerät, das am Toilettenrand befestigt wird, die Luft mit angenehmen Düften. Für 200.000 Euro bietet er zehn Prozent seiner Firmenanteile.
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Schnell stellt sich heraus: Fast alle Löwen wittern in dem High-Tech-Invest ein weltweites Millionengeschäft. Sein bisheriger Umsatz von 530.000 Euro und seine Persönlichkeit hinterlassen Eindruck: "Du bist ein Vorbildgründer und hast extrem viel auf dem Kasten", so Janna Ensthaler. Das erbitterte Buhlen um den Gründer, der von seiner Partnerin schlicht "Dr. Toilette" genannt wird, beginnt. Carsten Maschmeyer sieht sich als "massgeschneiderten Investor und Mentor" für Giuseppe. Er will 15 Prozent. Auch Ralf Dümmel und Frank Thelen halten sich für eine "perfekte Kombi". Beide wollen 20 Prozent der Anteile. Judith Williams führt ihre Onlinemarketing-Kompetenz für 15 Prozent ins Feld. Am Ende hat Wunsch-Löwe und Mentor Carsten Maschmeyer die besten Karten. Er krallt sich den Deal und gibt zu: "Ich habe heute Nachmittag nicht gedacht, dass ich heute Abend in einen Toiletten-Artikel investieren möchte." (jök/spot) © spot on news