Top-Talent Adam Aznou verlässt den FC Bayern in Richtung Everton. Eine Aussage von Sportvorstand Max Eberl lässt darauf schliessen, dass es zuletzt zwischen Spieler und Klub nicht mehr gepasst hat.
Das nächste vielversprechende Talent verlässt den FC Bayern: Nach einer halbjährigen Leihe in Spanien wechselte Adam Aznou kürzlich fest zum Premier-League-Klub FC Everton. Die "Toffees" zahlen für den 19-jährigen Verteidiger neun Millionen Euro Ablöse, mögliche Boni noch nicht eingerechnet.
Eberl-Aussage zu Aznou lässt tief blicken
Die Münchner entsprechen damit dem Wechselwunsch von Aznou. Der Teenager war unzufrieden mit seiner Spielzeit, trotz der schweren Verletzung von Linksverteidiger
Auffällig: In der offiziellen Pressemitteilung des Klubs zum Abgang Aznous werden zwischen den Zeilen auch kritische Töne angeschlagen – ein eher ungewöhnliches Vorgehen des deutschen Rekordmeisters. Sportvorstand
Und genau dort soll zuletzt das Problem gewesen sein. Wie Sky berichtet, soll Kompany enttäuscht über Aznous Einstellung und Mentalität im Training gewesen sein. Denn eines ist mittlerweile bekannt: Mangelnden Einsatz (im Training) kann der ehrgeizige Belgier so gar nicht leiden. Berühmt-berüchtigt ist inzwischen sein Trainings-Ausraster als Trainer des FC Burnley, als sich Kompany über die Einstellung von Offensivspieler Jóhann Berg Gudmundsson echauffierte.
"Jetzt, wo aus unserer Wahrnehmung der nächste Schritt gekommen wäre, hat er halt gesagt, er möchte es nicht mehr und möchte etwas anderes machen."
Am Donnerstag, im Rahmen der offiziellen Vorstellung von Neuzugang Luis Díaz, hat sich Eberl nochmals zur Personalie Adam Aznou geäussert – und dabei klargestellt, dass es Aznou war, der den FC Bayern verlassen wollte.
Man habe in den vergangenen Jahren immer wieder versucht, Spieler über Schritte zu entwickeln, erklärte Bayerns Sportvorstand – auch Aznou müsse dabei erwähnt werden. "Wir haben mit ihm Youth-Champions-League gespielt, er hat bei den Profis trainiert. Er durfte dann ein halbes Jahr La Liga spielen, um sich an den Männerfussball zu gewöhnen – und jetzt, wo aus unserer Wahrnehmung der nächste Schritt gekommen wäre, hat er halt gesagt, er möchte es nicht mehr und möchte etwas anderes machen."
Dann bezog sich Eberl auf einen Spruch, der seiner Aussage nach von Vereinspräsident Herbert Hainer stammt: "Unser Präsident hat einen schönen Spruch: 'Man kann keinen Hund zum Jagen tragen.' Also wenn man die Chance nicht nutzen will, dann muss der Klub auch Entscheidungen treffen. Und wir wollen eben auch keinen wirtschaftlichen Schaden haben und deswegen haben wir dann so eine Entscheidung wie bei Adam Aznou gefällt."
Empfehlungen der Redaktion
Hat der FC Bayern seine Versprechen an Aznou nicht gehalten?
Die Frage ist nun: Wer hatte Schuld an der festgefahrenen Situation? Aznou, der offenbar zu wenig Einsatz zeigte? Oder Kompany, der den 19-Jährigen zu wenig eingesetzt hatte – und genau dadurch für Frust bei Aznou sorgte? Denn laut Sky sollen dem Spieler Versprechungen gemacht worden sein, die anschliessend nicht eingehalten wurden. So oder so ist der Wechsel wohl für beide Seiten der richtige Schritt gewesen.
Bei Everton hofft Aznou nun auf deutlich mehr Spielzeit, bei den Engländern hat das Top-Talent einen Vierjahresvertrag bis 2029 unterschrieben. Vor drei Jahren kam Aznou mit grossen Hoffnungen und Ambitionen aus der Jugendabteilung des FC Barcelona nach München. Wirklich beweisen konnte er sich beim FC Bayern allerdings nie.
Verwendete Quellen
- fcbayern.com: Adam Aznou wechselt vom FC Bayern zum FC Everton
- sport.sky.de: Transfer von Adam Aznou sorgt für Ärger beim FC Bayern
- Sky-Podcast "Mia san vier": #12 - Diaz der zweite Mane? Aznou selbst schuld?
- Pressekonferenz des FC Bayern im Rahmen der Vorstellung von Luis Díaz
- transfermarkt.de: Leistungsdaten von Adam Aznou