Die Klub-WM hat sich für den FC Bayern laut Karl-Heinz Rummenigge trotz des vorzeitigen Ausscheidens gelohnt. Der Aufsichtsrat rät, "ab und zu den Blick über den Tellerrand zu wagen".

Karl-Heinz Rummenigge will die Mehrbelastung der Fussball-Profis durch die Klub-Weltmeisterschaft "nicht dramatisieren". "Als Spieler hätte ich mich über die Teilnahme an so einem Turnier gefreut. Natürlich bringt diese Saison durch die Klub-WM mehr Spiele mit sich, aber man muss auch sagen: Dieses Turnier findet nur alle vier Jahre statt", sagte das Aufsichtsratsmitglied des FC Bayern München in einem "Kicker"-Interview.

"Und viele Spieler – gemeinsam mit ihren Beratern – haben diese Lage mitverursacht und sich die Falle selbst gestellt. Sie fordern immer höhere Gehälter, wodurch die Klubs gezwungen sind, zusätzliche Einnahmequellen zu erschliessen. Deshalb entstehen neue Formate", sagte Rummenigge. "Auf der anderen Seite sehe ich wenig Bereitschaft zu Gehaltsverzicht. Das ist ein Widerspruch, den man auch klar benennen sollte."

Rummenigge: FC Bayern konnte sich auf Weltbühne zeigen

Trotz des Viertelfinal-Ausscheidens des FC Bayern gegen Champions-League-Sieger Paris Saint-Germain zog der langjährige Münchner Vorstandschef ein positives Fazit. "Viele unserer Nationalspieler wären sonst beim Confed-Cup in den USA zum Einsatz gekommen – ohne Mehrwert für den Klub. Jetzt konnte sich der FC Bayern auf der Weltbühne präsentieren, neue Fans gewinnen und auch wirtschaftlich profitieren. Es lohnt sich, ab und zu den Blick über den Tellerrand zu wagen", sagte der 69-Jährige.

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Rummenigge betonte, dass die drei europäischen Teams und eine südamerikanische Mannschaft im Halbfinale "die globale Fussballrealität gut widerspiegeln". Er selbst habe das Turnier mit grossem Interesse verfolgt: "Mir hat der Wettbewerb viel Freude bereitet, ich habe fast alle Spiele gesehen."

FC Bayern versiebenfacht Trikotverkäufe in den USA

Dass Deutschland "mal wieder als Kritik-Weltmeister" aufgetreten sei, habe ihn nicht verwundert. "Die Quoten hier im TV sowohl bei Sat.1 als auch bei DAZN waren trotzdem gut, vor allem in der jungen Zielgruppe gab es eine breite Zustimmung", sagte Rummenigge. Auch vor Ort habe sich die Wahrnehmung positiv verändert: "Beim FC Bayern wurden die Trikotverkäufe in den USA beispielsweise versiebenfacht. Auch das ist ein positiver Effekt des Turniers." (dpa/bearbeitet von lh)