Die Verpflichtung von Harry Kane war für den FC Bayern auf den ersten Blick ein voller Erfolg. Ralf Rangnick hätte den Transfer allerdings in der Form trotzdem nicht getätigt.
Ralf Rangnick kennt sich aus im Fussballgeschäft und gilt als absoluter Fachmann. Der 66-Jährige, Trainer der österreichischen Nationalmannschaft, wäre vor rund einem Jahr beinahe als Coach beim FC Bayern gelandet. Er war damals einer von vielen Kandidaten, mit denen sich die Münchner
Allgemein kam er zunächst darauf zu sprechen, dass es seiner Meinung nach keinen Sinn mache, für Spieler, die älter als 28 Jahre sind, 30, 40 oder 50 Millionen Euro auszugeben. Vor allem fehlende Aussichten auf grosse Einnahmen bei einem späteren Verkauf der Spieler und ein höheres Verletzungsrisiko würden ihn abschrecken, erklärte er.
Bayerns Kane-Transfer ein Fehler?
Als Beispiel nannte er in diesem Kontext Bayerns Rekordtransfer
Bei einem Transfer dieser Grössenordnung – unabhängig von Kane – ist laut das Rangnick das Problem: "Sie werden das Geld nie zurückbekommen. Und wenn man Pech hat, ist der Spieler nach ein oder zwei Jahren nicht einmal mehr zu gebrauchen. Bei einer solchen Investition kann man höchstens in den ersten drei Jahren einen Teil des Geldes nutzen."
Rangnick: "Mein Ansatz wäre ein anderer"
Rangnick räumt zwar ein, dass Kane seit seinem Wechsel viele Tore für den FC Bayern erzielt hat (83 in 93 Spielen) sowie die Meisterschaft geholt und die Kabine gut beeinflusst habe. "Aber sie haben den Pokal nicht gewonnen. Sie haben die Champions League nicht gewonnen. Wir müssen abwarten und sehen, was in den nächsten zwei Jahren passiert. Ich sage nicht, dass es keine gute Verpflichtung war, aber mein Ansatz wäre ein anderer", betonte Rangnick.
Rangnick hatte einst Hannover 96, die TSG 1899 Hoffenheim und RB Leipzig in die Bundesliga geführt. Vor allem in Leipzig galt er dabei als Mastermind des erfolgreichen Fussball-Projekts. Vor seinem Engagement in Österreich war er auch beim englischen Rekordmeister Manchester United tätig.
Erst kürzlich hat er einem Bericht der "Bild" zufolge Verhandlungen mit Hertha BSC geführt, wo er den Posten des Sportchefs übernehmen könne. Offenbar entschied er sich aber auch hier für den Verbleib bei der österreichischen Nationalmannschaft. (lh)